Hallo, Martin,
sei herzlich Willkommen in diesem Forum!
Es ist wirklich nicht schön, dass bei Deiner Oma so lange die richtige Diagnose nicht gestellt wurde und es erst eines epileptischen Anfalls bedurfte, damit das Meningeom erkannt und dann recht rasch operiert wurde.
"Rausgesprungen" ist es jedoch garantiert nicht. Die Ärzte haben es vermutlich sehr gut erkennen können. Aber um es zu entfernen, haben sie einige Stunden (!) benötigt.
In dieser Zeit waren sie hochkonzentriert.
Für Deine Oma war das eine sehr belastende Operation, die sie nur nicht so empfand, weil sie sie verschlafen hat. Die Heilung IM GEHIRN braucht jetzt sehr viel Zeit, Wochen, Monate!
Dass der Tumor Funktionen des Gehirns übernommen hat, stimmt meiner Meinung nach nicht. Ein Meningeom besteht aus Zellen, die keine Hirnfunktionen übernehmen können. Der faustgroße Tumor hat das Gehirn verdrängt.
(Das ist "gut", denn andere Hirntumoren dringen in das Gehirn ein.)
Nun muss sich das Gehirn wieder zurück bewegen, was es nur teilweise erreichen wird. Es wird eine "Resektions-Höhle" (dort, wo der Tumor entfernt wurde) verbleiben.
Die nachträglich aufgetretenen Lähmungserscheinungen sind für die linke Seite halbwegs erklärbar, für die rechte Seite nicht so ganz. Es kann mit der Veränderung innerhalb der Kopfes zu tun haben. Aber das weiß ich nicht.
Was ich weiß, ist, dass es unbedingt beobachtet werden muss und dass die Ärzte Deiner Oma (bzw. Dir und ihren Angehörigen) ernsthaft, exakt und für Laien nachvollziehbar erklären sollten, warum das so ist, wie lange das dauern kann und was dagegen getan wird. Sie soll fragen, fragen, fragen, bis sie alles wirklich verstanden hat.
Ich kenne es so, dass bereits im Krankenhaus Physiotherapeuten ans Bett kommen, um die Patienten zu mobilisieren. (Auch wenn sie keine Lähmungserscheinungen haben.)
Eine Reha-Maßnahme im Anschluss würde in Deutschland Pflicht sein.
Allerdings ist die Zeit seit der OP mit einer Woche noch sehr kurz und ich hoffe sehr, dass die Ärzte richtig liegen, wenn sie den momentanen Verlauf als "noch normal" bezeichnen. Sie gehen von vorübergehenden Problemen aus.
Aber Lähmungen zu haben, die zuvor nicht da waren, ist für Deine Oma und Euch erschreckend und muss erklärt werden.
Ich wünsche Deiner Oma einen nach und nach guten Verlauf nach dieser schweren Operation. Sie braucht Geduld, viel Geduld, aber auch Antworten.
Schreibe gern wieder hier!
KaSy