Hallo, Sari,
Du hast in dieses Forum hineingefunden, weil Du eine von etwa "nur" 8000 Menschen bist, die in Deutschland pro Jahr die Diagnose Hirntumor erhalten.
Und Du hast Recht - so hintenrum sollte man das nicht erfahren!
Im Unterschied zur Allgemeinheit verstehen wir Dich hier nahezu ungefragt.
In der Bevölkerung gehört diese Diagnose zu denen, die man als viel zu "unheimlich" empfindet, um darüber zu reden. Schließlich geistert immer noch in den Gedanken herum, dass eine Therapie am Gehirn entweder zum Tod oder zu "Beklopptheit" führt.
So ist das überhaupt nicht!
Die Vermutung des Neurologen, "es ist klein und gutartig" ist ja nett gemeint, aber er hätte Dich unbedingt zu einem Neurochirurgen schicken sollen! Das ist der Facharzt, der Dich Ernst nimmt, sich die MRT-Bilder anschaut, sie deuten kann und einen Vorschlag unterbreiten wird, was jetzt oder später getan werden kann.
Mache also einen Termin bei einem Neurochirurgen!
Deine Sorge, dass noch an anderen Stellen Tumoren sein könnten, ist berechtigt. So selten, wie Hirntumoren vorkommen (1 von 10 000, die meisten Hausärzte und ein Großteil der Neurologen kennen keine Hirntumorpatienten) gibt es auch sehr selten weitere Tumoren, die gleichzeitig auftreten. Allerdings solltest Du diese Frage dem Neurochirurgen stellen. Vermutlich wird er Dir sagen, dass die Wahrscheinlichkeit dafür etwas höher ist, aber(hier spricht der Mathematiker) "höher" ist immer noch "sehr selten".
(Ich war allerdings nach meiner Erstdiagnose gleich noch bei meinem Gynäkologen, um sicher zu sein, dass da nicht auch was ist.)
Wenn der Radiologe bereits ein Meningeom erkannt hat, dann stimmt das sicherlich, denn Meningeome lassen sich im MRT gut erkennen.
Demzufolge musste auch das Wort "Krebs" nicht genannt werden, da Meningeome keine Metastasen in anderen Organen und auch nahezu nie im Gehirn selbst bilden.
Mit einer Operation ist der Tumor meist auf Dauer entfernt. Natürlich hat jede OP Risiken allgemeiner Art und tumorbezogen. Letzteres wären bei Dir die bereits vorhandenen Schwindelgefühle und der Tinnitus.
Ich denke, dass der Neurochirurg vielleicht auch zunächst zum Abwarten raten wird, um das Wachstum einschätzen zu können.
Aber ein Jahr halte ich für zu lange, da Du bereits Beschwerden hast, die evtl. auf das Meningeom zurückzuführen sind. Wenn das so ist, könnte es sein, dass der Tumor bereits einen Schaden im Hirn angerichtet hat, der nach der OP länger benötigt, um sich zurückzubilden.
Das "Gute" am Meningeom im Unterschied zu anderen "hirneigenen Tumoren" ist, dass ein Meningeom das Gehirn "nur verdrängt".
Die Größe kann man tatsächlich als klein bezeichnen, aber im Gehirn gibt es wenig Platz und je nachdem, wo der Tumor ist, kann auch ein so kleiner Tumor Beschwerden verursachen kann. Das ist auch eine Frage für den Neurochirurgen.
Schreibe Dir Deine Fragen für das Gespräch auf und nimm möglichst eine zweite Person mit.
Wenn Du Dich weiter informieren möchtest, lies in diesem Forum bei " Meningeom" und nutze "Dr. Google" wirklich nicht.
Ich wünsche Dir trotz dieser Diagnose möglichst schöne Weihnachten.
KaSy