Hallo zusammen,
ich möche mich kurz vorstellen: ich heiße real Iris, 54 Jahre alt und wohne in Wuppertal - die Stadt mit der Schwebebebahn.
Seit Anfang Mai hatte ich diverse, difusse Probleme, welche sich hauptsächlich auf die Ohren bezogen. Ich dachte da eher an eine Erkältung bzw. Mittelohrentzündung. Außerdem wurde ich nachts von einem mega lautem Pfeifton geweckt, der auch nicht mehr weg ging. Der Ton ist zu vergleichen mit einem Faxgerät, welches sich einwählt. Also ging es zum Arzt. Infekt, Nebenhöhle zu etc.
Es wurde aber nicht besser und ich wieder zu einer HNO Ärztin. Sie speißte mich mit den Worten ab: Sie haben nichts! Es ist eine Belüftungsstörung, die geht wieder weg. Wenn Sie krankgeschrieben werden wollen, sagen Sie mir das doch....
Okay, ab zum nächsten HNO.Der stellte dann rechts eine Gehörgangsentzündung fest und links ein Rauschen, was ihm nicht gefiel. Was ich allerdings gar nicht so wahrgenommen hatte, da ich rechts mehr Probleme hatte.
Lange Rede, kurzer Sinn: der 2. HNO schickte mich ins MRT - diesen Termin hatte ich am 12.08. und da wurde dann tatsächlich etwas gefunden. Ich bin ehrlich gesagt, total von der Rolle. Der Radiologe und auch der HNO meinten, es sei gutartig, sprich ein Meningeom. Morgen habe ich einen Termin bei der hiesigen Neurochirugie.
Hier der Befund des MRT:
In der linken Kleinhirnhemisphere findet sich eine große lobulierte, homogen Kontrastmittel anreichernde Raumforderung mit einem max. Längedurchmesser von 3,5 und einer Höhe von 3,4 cm. Der Befund hat an der Schädelbasis links breiten Kontakt zur Dura. Verlagungerung des Pedunuculus cerebelli nach rostral mit raumforderner Wirkung auf den Meatus acusticus internus sowie die hier vorbei ziehenden Gangstrukturen. Leichte Einengung des 4. Ventrikels sowie raumforderner Efeekt auf die Brücke links dorsal. Normale Weite der Liqourräume. Geringe Mittellinienverlagerung nach rechts auf Höhe des 4. Ventrikels. Orbitainhalt, Sollarregion, Gesichtsschädel, Schädelkalotte und Galca regelrecht. Felsenbeindarstellung im Übrigen seitensymmetrisch unfauffällig.
Beurteilung:
Große tumoröse Raumforderung in der linken Kleinhirnhemisphäre mit geringem perfikolamen Ödem. Mäßiger raumfordender Effekt mit leichter Mittellinienverlgerung sowie Verdrängung des Pdeunculus cerebelli nach ventral (Affektion des linken Kleinhirnbrückenwinkels). Keine sichere Entitzitätszuordnung möglich, bildmorphologisch ist an ein großes Meningiom zu denken. Eine neurochirugische Konsulitation ist angezeigt.
Übrige Darstellung des Neurokraniums regelrecht.
Ihr könnt euch vorstellen, aktuell fahre ich eine Achterbahn der Gefühle. Gemerkt habe ich davon nichts. Klar, mal Kopfschmerzen oder hat die Ohren zu. Aber wer denkt da direkt an einen Tumor.
Ich bin nur froh, dass ich so hartnäckig geblieben bin und mich nicht von der 1. HNO habe abspeisen lassen.
Der Mega Pfeifton im Kopf hat sich glücklicherweise zu einem Rauschen zurückentwickelt und die Ohren fallen immer mal wieder zu. Was ich aber mit einem Pusten durch die Nase wieder hinbekomme. Zumindest kurz. Das ist zwar keine tolle Lösung, könnte aber lt. HNO eine Durchblutungsstörung sein. Was er jetzt nicht als schlimm empfand. Ich schon, denn es nervt einfach.
Der Hörttest war auch sehr gut. Einschränkungen habe ich keine, ausser einen leichten Linksdrall, wenn ich mit geschlossenen Augen auf der Stelle laufe. Diese kurzen Tests, hatte der HNO gemacht. Tiefer kann er natürlich auch nicht. Auch den Schwindeltest bei ihm, habe ich bestanden.
Morgen früh habe ich den Termin bei der Neurochirugie und hoffe, der Arzt kann mir Mut machen. So ganz verstehe ich den Bericht natürlich nicht. Ich lese zwar viel nach, mache mir Gedanken etc. Aber letztendlich... ist man sprachlos.
Natürlich mache ich mir Gedanken, was ist nach der OP. Wie geht es weiter usw. Aber das macht ja jeder, der solch eine Diagnose erhält.
Danke fürs Lesen
LG
wodka