Liebe Stella,
ich habe seit etwa einem Jahr dasselbe Problem mit dem Antikonvulsivum (AK, unterdrückt Epilepsie) Levetiracetam von der Firma STADA. (Bei den AK sollte man auf die Firma achten, da bereits andere Zusatzstoffe die Wirkung verändern können.)
Ich hatte es immer sofort erhalten, aber im Jahr 2019 entstand eine Wartezeit von drei Monaten und seit der letzten Verordnung sind es bereits mehr als drei Monate.
Da ich meine Medikamente immer bei derselben Apotheke hole, kennen sie mich und meine Medikamente und rufen nicht nur andere Apotheken, sondern auch in der Produktionsfirma, also direkt bei STADA, an.
Das selbe Problem haben mehrere Patienten mit Medikamenten, auf die sie angewiesen sind, und darüber wurde auch vor einigen Monaten im TV berichtet.
Die Ursache ist, dass Pharmafirmen (seit wann, weiß ich nicht) die Berechtigung haben, die Medikamente im fernen Ausland produzieren zu lassen, weil es dort billiger ist. Es ist aber an mehreren Auslandsstandorten offensichtlich viel weniger zuverlässig.
Wenn die Medikamente dann alle sind, sind sie nicht mehr lieferbar.
Es gibt für die Pharmafirmen eine gesetzlich vorgeschriebene Frist für die Vorratshaltung von 2 Monaten. Diese Zeit reicht durch die Auslagerung der Produktion aber nicht mehr immer aus, um die Patienten rechtzeitig versorgen zu können.
Das ist extrem unverantwortlich!!!
Ich kann Dir nur raten, Dich an Deinen Apotheker zu wenden, damit dieser andere Apotheken fragt, ob sie noch Vorräte haben.
Wenn nicht, kann er die Firma direkt kontaktieren.
Wenn Du nicht auf eine bestimmte Sorte angewiesen bist, dann kann er Dir ein Medikament mit denselben Inhaltsstoffen geben, auch wenn das für die Krankenkasse einen höheren Preis bedeutet.
Wenn Du genau die eine Sorte benötigst, kann der Apotheker mit dem Arzt telefonieren, der das Rezept ausgestellt hat, um ihn zu fragen, ob er ein anderes Medikament ausgeben darf.
Der fast letzte Weg wäre der zu diesem Arzt, um über eine Umstellung zu beraten.
(Der letzte Weg ist der Verzicht auf das Medikament, die Verschlechterung Deiner Gesundheit und die möglicherweise katastrophalen Folgen ... )
Solltest Du noch Vorräte haben, dann ist das für eine gewisse Zeit gut und vielleicht kann die Apotheke es bis dahin liefern.
Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass es nicht nur ein "vorübergehender Engpass" ist. Deshalb solltest Du mit Deinen Arzt beraten, wie Du vorgehen sollst (mehr Packungen als Vorrat verschreiben lassem oder anderes Medikament verordnen).
Ich hatte (durch eine Reduzierung der Dosis) zum Glück noch Vorräte und konnte die Zeit überbrücken.
Irgendwann muss aber mal die Politik auf die betreffenden Pharmafirmen einwirken, da sie ihre Aufgaben für die Patienten nicht mehr wahrnehmen.
Ich wünsche Dir sehr, dass Du Erfolg hast!
KaSy