Hallo, Senseo,
ich möchte mich den Bedenken von TinaF anschließen, dass Du Dich von den Möglichkeiten "Operation oder Bestrahlung" scheinbar etwas zu rasch für die Cyberknife-Bestrahlung entschieden hast. Auf sie musst Du ja sechs Wochen warten und Du weißt nicht, was Dein Tumor in dieser Zeit tut.
Ich würde Dir raten, an den Radioonkologen einige Fragen nach dem Erfolg und den möglichen schlechten Folgen der Bestrahlung zu stellen.
- Die mögliche Schwellung des Tumors durch die Bestrahlung kann an den Riechnerven für mehrere Wochen bis zu wenigen Monaten heranreichen und ihn bedrängen, bevor sie wieder abschwillt. Wie könnte Dein Riechen in dieser Zeit beeinträchtigt sein?
- Das Meningeom bleibt bei einer Bestrahlung im Kopf. Es wird nach dem möglichen An-und-wieder-Abschwellen dort einige Jahre verbleiben, aber vermutlich wird es nicht mehr wachsen. Danach solltest Du aber genau fragen.
- Der Neurochirurg hat Dir einen Zugang durch die Augenbraue vorgeschlagen. Frage nach, ob Deine Augenbrauenhaare durch die Bestrahlung vorübergehend oder sogar dauerhaft ausfallen werden.
- Erfrage auch weitere mögliche Nachteile der Bestrahlung, damit Du "wissend" entscheiden kannst. Immerhin gehen die Strahlen auch durch gesundes Gewebe hindurch, was vielleicht bei Cyberknife weniger bedeutend ist, aber es wird ja einmalig mit einer sehr hohen Strahlendosis bestrahlt.
Die Operation am Kopf macht Dir natürlich Angst.
Aber der Vorschlag des Neurochirurgen, den Zugang durch eine Augenbraue zu wählen, spricht (für mich) für einen recht kleinen Schnitt, also nicht für eine Eröffnung des Schädels. Ich nehme an, dass er endoskopisch vorgehen würde. Ich denke, er wird eine Art Schlauch durch die Augenbraue einführen, ihn bis zum Tumor schieben und mit winzigen Geräten das Meningeom entfernen. Es ist dann weg.
Ich halte das für eine gute Methode, die für den Patienten während und nach der Operation schonender ist als eine Eröffnung des Schädels. Sie klingt für mich auch besser als die Variante, endoskopisch durch die Nase zu operieren, da in dem Fall mehr Probleme nach der Operation möglich sind.
- Du wirst während der OP schlafen und (im Idealfall) nach sehr wenigen Tagen das Krankenhaus verlassen können. Frage danach.
- Erfragen solltest Du bei Deinem Neurochirurgen den genauen Ablauf sowie die möglichen Kurz- und Langzeitfolgen, mit denen Du im schlimmsten Fall zu rechnen hättest.
- Erfrage auch, wie lange Du möglicherweise nicht arbeiten kannst.
- So wie ich gelesen habe, ist bei dieser OP-Variante sogar das Autofahren nicht unbedingt für drei Monate verboten, aber frage auch danach.
Ich wünsche Dir eine Entscheidung, bei der Du die Therapiemöglichkeiten gut gegeneinander abwägen kannst und Dich nicht vorschnell entscheidest.
KaSy
(Heutzutage musst Du auch mit bedenken, dass das Gesundheitssystem in den folgenden Wochen durch die zunehmende Zahl der durch "Corona" schwer Erkrankten immer mehr belastet sein wird. Vielleicht betrifft es Cyberknife und neurochirurgische Operationen nicht, aber das weiß jetzt keiner genau. Dass sogar jetzt bereits einige Hirntumorpatienten Probleme hatten, sehr wichtige MRTs zu erhalten, stimmt mich sehr bedenklich. Das kommt momentan selten vor. Ich hatte gestern kein Problem damit. Aber es kam bei anderen vor, obwohl ein MRT eigentlich nichts mit "Corona" zu tun hat. Nur - auch das MRT-Personal kann erkranken. Und auch der Neurochirurg und der Radioonkologe und deren Mitarbeiter/innen ... )