Hallo,
meine Ärzte sagen immer noch und immer wieder, dass es außer OP und Bestrahlung keine sinnvollen Medikamente gibt, die Meningeome so bekämpfen, dass die Nebenwirkungen nicht schädlicher wären für den Organismus.
Auch auf dem letzten Hirntumorinformationstag in Berlin wurde nicht über irgendeine mögliche Chemotherapie bei Meningeomen berichtet, auch dort hieß es, es gibt keine. ( siehe in "Termine")
Das Medikament "Sutent" sagt mir etwas, aber nicht im Zusammenhang mit Meningeomen oder anderen Hirntumoren. Meiner Mutter wurde es im Alter von 87 Jahren "aufgedrückt", weil sie (angeblich so doll) Krebs in den Nieren und Metastasen in den Knochen hätte, dass sie ohne das Medikament in zwei Wochen gestorben wäre. Sie hatte und hat sehr mit Nebenwirkungen zu kämpfen. Das Mittel wurde immer mehr reduziert. Nun leidet sie unter starker Atemnot bei geringsten Anstrengungen, das kommt vom Sutent.
Ob in den zwei Jahren eine Wirkung eingetreten ist, ist nicht klar.
Sie war zuvor nie krank.
Die normalen Fachärzte hätten bei dem Befund nicht gehandelt, reden aber dem Professor nicht rein.
Dieser scheint nach seinem Eintritt in den Ruhestand an der Klinik eine Studie zu den Wirkungen und Nebenwirkungen von Sutent durchzuführen. Es ist vermutlich bereits zugelassen, aber meine Mutter bekommt es nicht in unserer Apotheke. Sie muss alle sechs Wochen 50 km weit in diese Klinik fahren. Mein 90-jähriger Vater fährt sie. Sie soll das Sutent lebenslang nehmen.
Wie das unter diesen Bedingungen gehen soll, ist mir unklar.
Vermutlich hilft Dir das jetzt gar nicht.
Wie Du wahrscheinlich weißt, lebe ich selbst seit mehr als 20 Jahren mit wiederkehrenden Meningeomen (WHO III). Ich wurde in mehrjährigen Abständen operiert. Gerade habe ich nach 2000 und 2011 die dritte Bestrahlungsserie (je 30 mal) hinter mir.
Ich habe auch immer mal gefragt, ob es Medikamente gibt. Aber es gibt keine. Und ehrlich gesagt, bin ich ein bisschen froh (so blöd das klingt), dass mir diese Entscheidung dadurch abgenommen wird. Mir geht es nicht sehr gut, aber es lässt sich akzeptabel leben, wenn ich mich auf die Belastungseinschränkungen einstelle.
Medikamente haben ja dann auch Nebenwirkungen, die die Lebensqualität noch mehr einschränken, insbesondere wenn sie noch neu sind.
Sicher sehen viele das anders.
Ich kann Dir nur alles Gute wünschen!
KaSy