HirnTumor-Forum

Autor Thema: Läsion bei MRT (längere Krankengeschichte) - Was denkt Ihr?  (Gelesen 19611 mal)

Offline Wilano

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Antw:Läsion bei MRT (längere Krankengeschichte) - Was denkt Ihr?
« Antwort #15 am: 13. Juni 2021, 12:54:43 »
Liebe KaSy, liebe Enesa,

ich danke Euch für Eure aufbauenden Worte. Ihr habt sicherlich beide Recht, meine Angst macht alles nicht besser. Ich hoffe so sehr, dass der Kopfdruck mit der HWS zusammenhängt, oder gar psychisch ist - ich werde das MRT auf jeden Fall vorziehen, überlege sogar Ende diesen Monats noch eines zu machen - allerdings sind dann erst 2 Monate vergangen, keine Ahnung, ob das eine gute Idee ist und ob man hierbei schon etwas vergleichen kann. Vlt würde es mich beruhigen, wenn die Läsion noch so ist, wie sie war - weil dann kann ich die Schmerzen nicht mehr auf sie schieben und beruhigt die Physio beginnen. Was haltet Ihr hiervon?

Alles Liebe, Wilano

Offline KaSy

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Antw:Läsion bei MRT (längere Krankengeschichte) - Was denkt Ihr?
« Antwort #16 am: 13. Juni 2021, 16:08:13 »
Hallo, Wilano,
Fang auf jeden Fall mit der Physiotherapie an, diese Fachkräfte können viel erreichen, vielleicht sogar den zwischen C5 und C6 eingeklemmten Nerv lösen, lockern oder so. Du wirst Zuspruch erhalten und das ist für Dich wichtig.
Das ist auch so etwas wie eine kleine extra Psychotherapie.

Einen MRT-Abstand von nur 2 Monaten halte ich für zu kurz.
Warum?
Es ist möglich, dass die Läsion genauso aussieht, es ist aber auch möglich, dass durch eine nicht völlig identische Lage im Gerät eine Abweichung gesehen wird, die gar keine ist. Es würde Dich nicht beruhigen, wenn Dir gesagt werden würde, es sieht zwar genauso klein aus oder es hat sich minimal verändert, aber das können Messfehler aufgrund der geringfügig anderen Lage Deines Kopfes im Gerät sein.
Ich denke, ein MRT nach drei Monaten ist wirklich früh genug.
Wenn dann ein Wachstum gesehen wird, wird es der Neurochirurg nur bei einer sehr deutlichen Größenzunahme von mehreren Millimetern ernster nehmen. Aber er hat dann 2 MRT-Serien zum Vergleich mit einer weiteren, die vielleicht nochmal 3-6 Monate später erfolgen wird.
Betroffene mit Zufallsfunden, die bereits als Tumor identifiziert wurden, erhalten von ihren Neurochirurgen in der Regel als erstes MRT-Intervall 12 oder 6 oder 3 Monate genannt.
Ein noch kürzerer Abstand bringt Dir keine Beruhigung.

KaSy
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Offline TinaF

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Antw:Läsion bei MRT (längere Krankengeschichte) - Was denkt Ihr?
« Antwort #17 am: 13. Juni 2021, 16:19:23 »
Hallo Wilano,

mir fällt auf, dass dir immer wieder konkrete Fragen gestellt werden, du aber nicht darauf antwortest. Natürlich ist es deine Entscheidung, was du hier berichtest und was nicht, aber ich habe allmählich auch das Gefühl, dass dir das Schreiben hier nicht viel bringt. Ich habe eher das Gefühl, dass du dich immer mehr hineinsteigerst.

Hast du bei deinem Hausarzt angerufen, einen Termin vereinbart, um deine psychische Situation zu besprechen? Wenn nein, dann wüsste ich nicht, was ich dir noch schreiben soll, denn für mich steht momentan deine Psyche im Vordergrund. Da wäre auch die Neurologin eine gute Ansprechpartnerin gewesen.

Und bitte nenne die Läsion nicht ständig Tumor! Nach allem, was ich bisher gelesen habe, hast du keinen Tumor.

Alles Gute!

TinaF
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Offline Wilano

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Antw:Läsion bei MRT (längere Krankengeschichte) - Was denkt Ihr?
« Antwort #18 am: 13. Juni 2021, 16:20:35 »
Okay KaSy, vielen Dank! Dann werde ich es bei den 3 Monaten belassen! Tausend Dank und genau, morgen wird eine Physio gesucht - die Stunden sind bereits bewilligt. In der Hoffnung, dass es dann endlich wieder bergauf geht. Alles Liebe!

Offline Wilano

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Antw:Läsion bei MRT (längere Krankengeschichte) - Was denkt Ihr?
« Antwort #19 am: 13. Juni 2021, 16:28:36 »
Liebe TinaF! Ja, du hast absolut Recht, entschuldige bitte.

Ich war bei mehreren Ärzten (mein Hausarzt hat die Läsion sowieso gleich abgetan, die Neurologin meinte nur, im Auge behalten aber sich nun auf das Thema Schmerzbewältigung konzentrieren) Das habe ich auch vor. Bei MRT der HWS wurde ein HWS-Syndrom festgestellt und ein Bandscheibenvorfall zwischen den Wirbeln 5 und 6 - deswegen schlafen mir angeblich auch die Finger ein und mein Nacken schmerzt - ich konnte mir nur einfach nicht vorstellen, dass die HWS für den Kopfdruck (einseitig) verantwortlich sein kann, muss das dann aber wohl glauben - auch weil Ihr wohl auch eher davon überzeugt seid, als dass die Läsion den Druck ausüben könnte.

Ich bin sowohl psychisch als auch körperlich voll an meiner Belastungsgrenze und kenne das einfach nicht von mir, deswegen war ich froh, mich hier etwas austauschen zu können, ich hoffe, Ihr versteht das.

Ich war doch immer recht sportlich und hatte meine Krankheiten bisher doch immer recht schnell überwunden, deswegen hat sich diese Angst in mir wohl etwas manifestiert über die letzten Monate, da es sich sooo lang gezogen hat - und immer noch zieht.

Vielen vielen Dank nochmals für Euren Zuspruch und Euren Einsatz!

Offline TinaF

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Antw:Läsion bei MRT (längere Krankengeschichte) - Was denkt Ihr?
« Antwort #20 am: 13. Juni 2021, 16:40:44 »
Und was tust du konkret, damit dir psychisch geholfen wird?
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Offline Wilano

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Antw:Läsion bei MRT (längere Krankengeschichte) - Was denkt Ihr?
« Antwort #21 am: 13. Juni 2021, 17:54:28 »
Ich denke, ich werde mir wohl psychologische Hilfe holen - mal sehen, ob das Medikament von der Neurologin hier auch etwas Beruhigung bringt. Sie meinte, es hätte eine leicht anti-depressive Wirkung, zusätzlich zur Minderung der Spannungsschmerzen, bin hier auch erst seit 2 Tagen am Einschleichen…

Offline Enesa

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Antw:Läsion bei MRT (längere Krankengeschichte) - Was denkt Ihr?
« Antwort #22 am: 14. Juni 2021, 09:06:11 »
Hallo Wilano...in meinem Fall hab ich ein Resttumor im Kopf...und letztes Jahr im Sommer ganz schlimme ich nenn es mal so wie es sich anfühlte,extrem schlimme kopfkrämpfe,es stellte sich nach einem mrt fest dass ich einen wirklich schlimmen hws Bandscheibenvorfall hatte (5,6,7) und die schlimmen Krämpfe vom Hals in den Kopf daher kamen...es dauerte Monate (mit regelmäßiger Physiotherapie) bis diese Krampfanfälle "seltener und schwächer "wurden und ich wieder "nur"meine üblichen tagtäglichen Schmerzen hatte wie seid Jahren.
Ich schreib dir das weil es mir rüber kommt als sei es einfach ein Bandscheibenvorfall deiner hws ...
Geh nicht vom schlimmsten aus,damit steigerst du dich nur mehr hinein und deine psychische Verfassung "kann dir dann alles noch erschweren und lässt dich noch mehr verzweifeln...
Ich rede wie gesagt von mir und weiss auch nicht wie es anderen ergeht,drum sind dir ja hier im Forum um uns "auszutauschen "...aber in deinem Fall gibts noch nicht die Diagnose, drum könnte es sein,das du dich auch an unseren gut gemeinten Antworten noch mehr reinsteigerst,das möchte ich ,das möchte niemand.
Drum mach erst mal einen Schritt mach dem anderen, es dauert alles,natürlich für dich alles viel zu langsam,dann wirst du bestimmt Antworten bekommen....ich wünsche dir viel Glück und Geduld das alles gut wird. Lg enesa

Offline Wilano

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Antw:Läsion bei MRT (längere Krankengeschichte) - Was denkt Ihr?
« Antwort #23 am: 14. Juni 2021, 10:00:04 »
Hi Enesa, danke für Deine Nachricht. Glaube langsam auch, dass viel von der HWS (habe ja auch einen Bandscheibenvorfall bei C5/C6 und beginnende Arthrose in den Halswirbeln) und auch von meinem Angst-Stress ausgelöst wird. Danke für Deine Erfahrungswerte - werde auch so schnell wie möglich mit der Physio beginnen und hoffe, dass es dann wieder bergauf geht! Alles Liebe Dir!

Offline Wilano

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Antw:Läsion bei MRT (längere Krankengeschichte) - Was denkt Ihr?
« Antwort #24 am: 17. Juni 2021, 11:33:55 »
Hallo Zusammen,

kurzes Update: Hatte gestern ein EEG - zum ersten Mal in meinem Leben - war sehr interessant :D
Der Befund wird nun meiner Neurologin zugestellt. Die Assistentin meinte, ihr wäre nichts aufgefallen, was auffällig wäre.

Bin nun seit 5 Tagen auf Pregabalin - die Spannungen rechts sind aber immer noch da, verlagern sich immer wieder. Ebenso steht meine Schläfenarterie nonstop hervor, das ist auch neu. Hoffe, dass es alles am Stress liegt. Habe auch das Gefühl, der Druck ist mehr von außen nach innen, als andersrum. Schätze nicht, dass die Läsion hierfür verantwortlich ist, hoffe es zumindest.

Eventuell versuche ich noch diese Botoxbehandlung. Physio beginnt erst am 30.6., mache aber jeden Abend bestimmte Hals/Rückenübungen und Dehngeschichten.

Wenn doch endlich dieser Kopfdruck aufhören würde....

LG an alle, Wilano

Offline KaSy

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Antw:Läsion bei MRT (längere Krankengeschichte) - Was denkt Ihr?
« Antwort #25 am: 17. Juni 2021, 13:44:16 »
Lieber Wilano,
Hab G e d u l d !
Du hast ein wenig begonnen, es wird noch mehr von außen hinzukommen und Du bleibst bitte tapfer  ;) dabei, Deine Übungen zu machen.
Dass Du erste Veränderungen bemerkst, liegt an dem Medikament, das nach und nach eine Wirkung erreicht, sowie an Deinen Übungen.
Du machst das gut!
KaSy
« Letzte Änderung: 17. Juni 2021, 17:26:52 von KaSy »
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Offline Wilano

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« Antwort #26 am: 22. Juni 2021, 10:06:49 »
Hi Zusammen, vielen Dank für das Mutmachen!

Die Angst lässt langsam etwas nach, habe zumindest auch fast "angstfreie" Tage. Trotzdem holt es mich immer wieder ein. Die Spannungen und der Druck sind nach wie vor da. Sie werden aber Gott sei Dank nicht stärker und auch sonst kommen keine weiteren Symptome hinzu, was mich beruhigt.

Frage mich nur, wann ich mich endlich wieder normal fühlen werde - eventuell erst, wenn der nächste MRT-Befund "gut" ausfällt und sich das Ding nicht verändert hat... ? Was ich auch so komisch finde, ist, dass meine Schläfenarterie so heraussteht auf der rechten Seite (Seite des Kopfdrucks & des Läsions-Fund)... Habe immer das Gefühl, als würde sie die Läsion mit Blut vollpumpen müssen, hört sich verrückt an, ich weiß... Sobald ich mich stärker belaste, spüre ich die Ader drücken von vorne nach hinten über den Schädel, aber nur rechts - das ist doch verrückt....

Viele Grüße aus Wien! Wilano

Offline KaSy

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« Antwort #27 am: 22. Juni 2021, 10:58:43 »
Hallo, Wilano,
Es ist schön, dass Du Dich meldest. Ja, der Austausch mit ganz anderen Menschen verkleinert einige große Sorgen. Leider nicht alle, denn die Läsion ist nun mal gefunden worden und wird Dich weiterhin beunruhigen.
Aber vielleicht gelingt es Dir, Dich weniger darauf einzulassen, dann kommt die Angst "nur" vor dem nächsten MRT und dauert bis nach dem Gespräch.
Versuche bitte, nicht alles auf die Läsion zu schieben. Natürlich ist es eigenartig, dass Deine Schläfenarterie nur rechts heraussteht. Aber wir sind keine völlig symmetrischen Menschen. Die Läsion kann nicht voller Blut sein und Deine rechte Schläfenarterie füttern. Dann wäre sie als etwas anderes klar definiert worden. Aber selbst dann ist es aus den Erfahrungen Betroffener nicht möglich, dass es eine Verbindung zwischen Läsion, Kopfdruck und dieser Arterie gibt.
Eine Ferndeutung ist schwierig, aber Anstrengung und hohe Temperaturen können das bewirken. Warum einseitig? Vielleicht bist Du Rechtshänder?
Wie geht es mit der Physiotherapie voran? Gibt es schon ganz kleine Verbesserungen? Meine Ergotherapeutin sagt, dass es eine "Erstverschlimmerung" geben kann. Davon soll man sich nicht entmutigen lassen, denn das ist schon eine Wirkung.
Bleib dran!
Ich wünsche Dir sehr, dass die Physiotherapeuten das bei Dir nach und nach hinbekommen!
Und höre auf Dich, achte darauf, Dich nicht zu verspannen. Lass gezielt locker, wenn Du die Schultern hochziehst oder die Arme verschränkst oder länger unsymmetrisch sitzt oder zu lange in derselben Sitzhaltung auf den Computer guckst. Du kannst einiges bewusst für Dich tun.
Alles Gute weiterhin - und geh öfter mal raus, laufen, wandern ...
KaSy
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Offline Wilano

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« Antwort #28 am: 04. November 2021, 11:23:48 »
Hallo Zusammen!

Ich wollte mich nach längerer Zeit gerne nochmals bei Euch melden! Ihr habt mir damals so viel Mut gemacht und wart wirklich eine unglaubliche, seelische Stütze.

Um Euch kurz auf dem Laufendem zu halten:

Ich hatte damals im Herbst (4 Monate nach dem ersten MRT-Bild, bei dem meine Läsion entdeckt wurde, nochmals einen Termin): Ergebnis: Die Stelle hat sich nicht verändert. Der Radiologe meinte, ich könnte in einem größeren Abstand nochmals nachsehen kommen, ein erneutes Bild machen lassen aber er darf mir mitteilen, dass sich die Stelle nicht verändert hätte.

Das hat mich damals extrem beruhigt, auch weil meine Kopfschmerzen zu dem Zeitpunkt und auch in dieser Zeit nicht aufhören wollten und ich mir sicher war, dass wenn diese von einem möglichen Tumor kommen, dieser sich doch nun wohl hätte verändern müssen, schließlich waren die Kopfschmerzen permanent.

Jedenfalls habe ich mich dann weiter auf die Suche gemacht und mich mehr mit dem Thema Verspannungen und HWS-Syndrom auseinandergesetzt. Damals wurde ja auch ein Bandscheibenvorfall mit Beteiligung der Nervenwurzel c5/6 festgestellt. Ein Orthopäde meinte aber zu dieser Zeit, dass sich das wohl mehr auf meinen Arm/Schulterbereich, als auf den Kopf auswirken müsste. Und ich war wieder bei 0.

Seitdem wurden meine Nackenschmerzen chronisch, ich habe sie jeden Tag, und der Kopfdruck ist manchmal so stark, dass er sich hinter dem Auge konzentriert und ich das Gefühl habe, mir fällt gleich das Auge raus. Ich muss aber sagen, dass die Kopfschmerzen in den Monaten eigentlich nie stärker wurden sondern die Schmerzskala immer gleich hoch/niedrig ist.

Zwischenzeitlich war ich noch bei einem Atlas-Experten, dieser meinte, mein Atlas-Wirbel wäre nach rechts verschoben und behandelte diesen mit einer speziellen Massage-Anwendung wieder auf die passende Stelle. Kopf- und Nackenschmerzen waren nach wie vor da, auch nach der Behandlung...

Letzte Woche war ich wieder bei einem anderen Orthopäden, dieser meinte, der BSV könnte sehr wohl für die Kopf-Probleme zuständig sein, da die Muskeln so hart sind im Bereich des Nackens, dass diese Nerven quetschen und sich dies auf den Kopf auswirken kann. Ich solle auf jeden Fall weiter meine Rückenmuskeln aufbauen und nicht aufgeben, er verschrieb mir ein Muskelrelaxan und meinte, wir könnten es auch mal mit Spritzen versuchen, die direkt in die HWS gespritzt werden.

Nun gut: Ich wollte Euch eigentlich einfach nur Bescheid geben, wie es mir momentan und nach den ganzen Monaten geht. Ich bin froh, dass sich die Läsion nach 4 Monaten nicht verändert hat - trotzdem habe ich immer wieder Angst, dass das ganze Problem doch von ihr ausgehen könnte, weil ich es nicht so richtig einsehen möchte, dass meine HWS für das alles verantwortlich ist. Obwohl scheinbar alles dafür spricht.

Freue mich wieder von Euch zu hören! Alles Liebe aus Wien, Martin

Offline KaSy

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Antw:Läsion bei MRT (längere Krankengeschichte) - Was denkt Ihr?
« Antwort #29 am: 04. November 2021, 13:43:02 »
Hallo, Wilano-Martin
Da bist Du ja wieder, schön!
Schön ist auch, dass die Läsion eine Läsion ist und nichts anderes.

Nun ja, wenn da eine Läsion gefunden wurde und irgendetwas in der HWS, fällt es schwer zu unterscheiden, was wofür zuständig ist.
Und nun hat sich beides nicht verändert, welcher Laie soll da durchsehen?

Aber sieh es mal so: Diese Läsion ist einfach mal da, sie verdrängt nichts, schon gar keine Regionen im Gehirn, die Deinen Körper steuern.
Das Gehirn selbst kann keinen Schmerz empfinden. Wer glaubt das schon, wenn er andauernd oder immer wieder Kopfschmerzen hat? Aber es ist so, das Gehirn hat diese "Schmerzrezeptoren" überhaupt nicht.
Deswegen können Tumoren im Kopf ja wachsen und wachsen und der, dem das Gehirn gehört, merkt das gar nicht.
Aber Du hast es bemerkt und das MRT zeigt etwas im Kopf und nun kann es ja gar nichts anderes sein, da ist etwas im Kopf und - zack - der Schuldige ist gefunden, Heureka!

Die HWS hat ganz andere Aufgaben. Alles, was Dein Körper möchte - aufstehen, laufen, etwas anfassen, zurückzucken, stehen bleiben, lesen, Speichel erzeugen, Mund öffnen ... all diese tausend normalen Handlungen gehen z.B. von der Hand aus, werden durch die Nerven der Hand und des Arms in die Wirbelsäule und durch diese in den Kopf zu der Region gesendet, die entscheidet: "Greif zu!" Und diese Antwort wird vom Kopf in die Wirbelsäule, durch den Arm, die Hand zu den Fingern geschickt - und Du greifst zu.
Mist, es ist zu heiß. Du zuckst zurück.
Aber vor diesem Zurückzucken lief derselbe Prozess ab: heiß, Finger tun weh, Nerven schicken die Frage durch Finger, Hand, Arm, Wirbelsäule in den Kopf, er entscheidet: "Zuck zurück!" Und die Antwort kommt vom Kopf über Wirbelsäule, Arm, Hand, Finger und - Du zuckst zurück.

Das alles dauert tausendstel Sekunden. Und von derartigen Prozessen laufen enorm viele gleichzeitig ab. Und alles muss durch die Wirbelsäule.

Am stärksten belastet ist die Halswirbelsäule, da muss alles durch. Demzufolge ist sie auch mehr gefährdet.

Unser Körper ist ein Meisterwerk, da kann kein Computer mithalten, auch kein Smartphone  (das schon bei einer falsch gedrückten Stelle sonstwas tut, was ich gar nicht will.)

Die Wirbelsäule ist so etwas wie in München die -S-Bahn-Stammstrecke. Von überall her kommen S-Bahnen, durchfahren diese eine Stammstrecke und fahren danach wieder in einzelne Richtungen. Wenn etwas in der Stammstrecke nicht gut funktioniert, stoppen alle Bahnen.

Aber durch unsere Wirbelsäule laufen hunderte oder tausende (Nerven-)Bahnen gleichzeitig hin und her und hin und her ...

Und wenn dort etwas nicht gut funktioniert  - ein härterer Muskel, eine um Zehntel-Millimeter verschobene Bandscheibe oder so  - dann funktioniert trotzdem noch fast alles und nur eine "S-Bahn" kommt nicht an.
Und das ist blöderweise die eine Bahn, die einen zum Flughafen nach Wien bringen soll. Riesengroßer Mist, das Flugzeug ist weg.

Und Du hast Kopfschmerzen.

Aber nicht, weil der Flughafen (Dein Kopf) streikt, sondern weil die Bahn Dich nicht hinbringen konnte. Die ist gegen den harten Muskel gestoßen oder über die versetzte Bandscheibe geholpert.

Aber alle anderen Fahrgäste haben ihre Ziele erreicht,  also sämtliche anderen Körperfunktionen funktionieren wie immer.

Dieses eine Problem - das Flugzeug ist weg - verursacht weitere Probleme,, Sorgen, die unüberwindbar scheinen. DAS sind die Kopfschmerzen!

Der Flughafen kann Dir helfen. (Das wäre z.B. die Schnerztablette.)

Aber wenn Du das nächste Mal zum Flughafen willst, stoppt genau Deine Bahn an genau derselben Stelle, nämlich an der URSACHE des Problems.

Und das ist blöderweise nicht so einfach zu lösen wie ein Flugzeug zu chartern oder Dir für die Wartezeit einen Kaffee und ein Buch zu geben. (Das wäre die Entfernung der Läsion.)

Da sind aufwändige Bauarbeiten erforderlich, bei der viele Gewerke miteinander arbeiten müssen. Und Du auch. Und das braucht auch viel Geduld.

(Bei mir vor dem Haus wird an einer S-Bahn eine vorhandene Fußgängerunterführung mit Treppen nun durch Rampen und vielleicht auch einem Fahrstuhl verbessert. Das könnte schnell gehen, denkt man sich. Aber es sind bald vier Jahre vergangen, weil unvorhersehbare Probleme alles um Jahre verzögert haben. Ein neues Haus ist viel schneller ferig.)

Du brauchst Geduld, Du musst selbst mitwirken und Dir jegliche Hilfen holen, die zielführend sind.
Und dazu gehören auch und unbedingt eine Psychotherapie und Entspannungsmethoden!
(Jegliche Anspannung verengt Deine "Stammstrecke" und die Bahn kommt wieder nicht weiter.)
Überwinde Dich und nutze auch diese wirklich hilfreichen Therapiemethoden.

Ich wünsche Dir viele gute "Gewerke", die mit Dir gemeinsam Deine "Stammstrecke" wieder besser "durchfahrbar" machen, damit Du "Dein Flugzeug erreichst" und mit geringer werdenden Schwierigkeiten und mehr Optimismus und Freude wieder "abheben" kannst.
Für die Wartezeiten am Flughafen brauchst Du Geduld. Meist soll man 2 Stunden vorher da sein, am BER wurden auch schon 4 Stunden empfohlen.
Also noch mehr Geduld.
Und wer das nicht aushält, für den gibt es Kaffee, Sitzecken, Bücher, einen Seelsorger  - und für Dich musst Du Dir eben auch alles suchen, was Dir helfen kann.

Viel Erfolg dabei!
KaSy
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