Welt-Hirntumortag 2022 - Veranstaltung vom Klinikum St. Georg Leipzig am 27.06.2022
Problem im Kopf - Das Leben mit der Diagnose HirntumorQuelle:
https://youtu.be/oKyRrnBs9io (Ich habe das von der Deutschen Hirntumorhilfe e.V. automatisch erstellte Transkript und die originale Rede nahezu unverändert genutzt. KaSy)1. VortragDiagnostik - Neurochirurgie – Pathologie - Strahlentherapie – Onkologie – weitere therapeutische MöglichkeitenRedner: Dr. Oliver Sorge, Chefarzt der Neurochirurgie am Klinikum St. Georg Leipzig
Einführung:Die Diagnose Hirntumor kann das Leben auf den Kopf stellen. Unter den ca. 150 verschiedenen Tumorarten werden sowohl gutartige als auch bösartige Geschwülste zusammengefasst. Im Vergleich zu anderen Krebsarten kommen bösartige Hirntumoren eher sehr selten vor. Sie machen nur rund zwei Prozent aller Krebserkrankungen aus. Die komplexe Behandlung wird oft gemeinsam von verschiedenen Fachdisziplinen in enger Zusammenarbeit vorgenommen.
Anlässlich des Welthirntumortages, der jährlich im Juni stattfindet und von der Hirntumorhilfe initiiert wurde, stellen wir Ihnen in unserer diesjährigen Veranstaltung diagnostische Möglichkeiten und Behandlungsmethoden sowie wichtige Erkenntnisse aus der Wissenschaft vor.
Des Weiteren wird unser Psychologe Herr Fabian Schmidt zum Thema Lebensorganisation und Lebensbewältigung referieren.
Ganz besonders freuen wir uns, einen Patienten begrüßen zu dürfen, der von seiner Hirntumorerkrankung berichtet und der erfolgreich in unserer Klinik operiert wurde.
Vortrag:Mein Name ist Oliver Sorge, ich bin der Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie am Klinikum St. Georg Leipzig und begrüße Sie heute anlässlich des Welthirntumortages, der jedes Jahr am 8. Juni begangen wird. Im Jahr 2000 hat die Deutsche Hirntumorhilfe e.V.diesen Tag ins Leben gerufen, um an die Betroffenen und Angehörigen zu erinnern, die sich mit dieser Diagnose befassen müssen.
Es ist oft nicht so einfach, den richtigen Behandlungspartner und die richtige Station zu finden, wo man relativ gut behandelt werden kann. Und deswegen ist es ganz wichtig, dass wir eine Institution haben, die sich um die Belange kümmert, die sich zwischen den Krankenhäusern und Behandlungszentren abspielen.
Überblick über die Therapien bei HirntumorenDie Neurochirurgie ist natürlich nicht das einzige Fachgebiet, das sich mit der Behandlung von Hirntumoren beschäftigt, sondern es sind viele Experten, die einmal in der Woche am Dienstag im Tumorboard eine Stunde lang tagen und über die Therapie von Patienten sprechen, die einen Hirntumor haben und in der Kontrolle sind. Im einzelnen sind im Tumorboard vertreten:
- Die Neurologen befassen sich mit den Krankheiten des Zentralen Nervensystems und auch mit den Patienten, die infolge von Hirntumoren Symptome aufweisen, die behandelt werden müssen. Im Zentrum stehen dabei epileptische Anfälle.
- Die Neuroradiologen führen die Untersuchungen mit der Computertomographie (CT) und der Magnetresonanztomographie (MRT) durch und werten die dabei entstandenen Bilder aus.
- Die Neuropathologen sorgen dafür, dass das entnommene Gewebe untersucht wird, wodurch wir dem Tumor einen Namen geben können.
- Die Strahlentherapeuten führen die Bestrahlung durch
- Die Onkologen sind die „Krebsmediziner“, die die Chemotherapien und anderweitige Immuntherapien, z.B. Therapien mit bestimmten Antikörpern, durchführen
- Mitarbeiter der Schmerz- und Palliativmedizin, also ärztliche und pflegerische Mitarbeiter, die sich um die Patienten kümmern, die durch die Krankheit beeinträchtigt sind.
- Es sind die Psychoonkologen.
- Es sind auch die Neuropsychologen, weil einige dieser Krankheiten des Zentralen Nervensystems auch u.a. mit Gedächtnisstörungen einhergehen können.
Wir sorgen dafür, dass die Patienten im normalen Leben wieder Fuß fassen können und dazu dient auch der Übergang in die Rehabilitationsphase, die bei den meisten Patienten sinnvoll und wichtig ist.Hirntumoren sind nicht so häufig wie die anderen typischen Krebserkrankungen, wie z.B. das Mammakarzinom (Brustkrebs), der Darmkrebs oder der Lungenkrebs. Im Jahr verzeichnet man in Deutschland etwa 7000 bis 8000 Erkrankungen an einem bösartigen Hirntumor. Das ist etwa der Faktor 10 weniger
(= ein Zehntel) gegenüber den anderen Krebserkrankungen. Pro Jahr erkranken etwa 480.000 Patienten an einem Tumorleiden, jedoch unterscheiden sich diese Tumorarten hinsichtlich ihres Gewebeaufbaus.
(Folie 1)Untersuchung des Tumorgewebes Die Untersuchung des Tumorgewebes führt man mit Färbungen durch. Dabei hat man klassische Muster erkannt und anhand dieser Muster ordnet man die Tumoren einer entsprechenden Diagnose zu, z.B. einem Meningeom oder einem sehr bösartigen Glioblastom. Diese Unterscheidung hat jedoch nicht ausgereicht. Also untersuchte man auch die Gewebebestandteile, also die Zellkerne, die abgestorbenen Zellbestandteile usw. Das war sehr wichtig für eine
WHO-Graduierung (World Health Organisation = Weltgesundheitsorganisation) mit den Graden von I bis IV.
WHO Grad IHistologisch gutartige Tumoren, die durch eine operative Entfernung üblicherweise gut geheilt werden können. Sie wachsen in der Regel nicht wieder. Es gibt aber einige Ausnahmen. (Darauf gehe ich später noch ein.) Diese richten sich auch danach, wo sie wachsen. Manchmal muss man eben auch ein Stück des Tumors zurücklassen.
z.B. Kraniopharyngom, Neurinom, Pilozytisches Astrozytom, Meningeom, Hypophysentumoren
WHO Grad IIHistologisch gutartige, jedoch nicht ganz abgekapselte Tumoren, die infiltrativ in das gesunde Gewebe hinein wachsen. Das macht es nicht ganz einfach, sie vollständig zu entfernen. Sie wachsen weiter und neigen auch zu Rezidiven und müssen weiter behandelt werden, ohne jedoch die Überlebenszeit wesentlich einzuschränken.
z.B. Diffuses Astrozytom, Oligodendrogliom
WHO Grad IIIHistologisch bösartige Tumoren. Sie wachsen eigentlich immer wieder und können dadurch die Überlebenszeit einschränken.
z.B. Anaplastisches Astrozytom, Plexuskarzinom
WHO Grad IVBösartige Tumoren, die mit einer deutlichen Reduktion der Überlebenszeit einhergehen, sofern keine effektive Behandlung zur Verfügung steht
z.B. Glioblastom, Medulloblastom, Astrozytom Grad IV
Diese Einteilung hat für bestimmte Fragestellungen nicht ausgereicht, weil es bestimmte Therapien gibt, für die der Gewebebefund ausschlaggebend ist. Einige Tumoren wachsen unter diesen Therapien schneller, während andere anfangs gar nicht gewachsenen sind.
Dann hat man weiter in die Tiefe geforscht. Man ist quasi in den Mikrokosmos eingestiegen und hat molekulargenetische und / oder immunologische Untersuchungen durchgeführt. Anhand von Chromosomen
(Bestandteile der Erbanlagen, also der DNS = Desoxyribonukleinsäure, die in den Zellkernen als identischer Doppelstrang vorkommt) und Veränderungen von Verhaltensmustern bestimmter Enzyme, die für den Funktionsstoffwechsel in den Zellen verantwortlich sind, stellte man fest, dass sie sich unter denselben Therapien unterschiedlich verändert bzw. dargestellt haben.
(Folie 2)Das führte dazu, dass es seit März 2021 eine neue bzw. revidierte Klassifikation von Hirntumoren gibt. (Folie 3)Diese basiert auf neuen Erkenntnissen der Chromosomenveränderungen und der Stoffwechselvorgänge, die sich in den Zellen des Tumors abspielen. Das Neue an dieser Klassifikation der Hirntumoren ist ein bestimmtes Enzym, das
IDH-Enzym.
(Isocitrat-Dehydrogenase). Es ist ein Bestandteil von Tumorzellen, das in manchen Gliomen verändert sein kann, also Mutationen aufweisen kann. Diese Mutationen spielen für die Prognose und das Tumorwachstum eine Schlüsselrolle.
Diese Mutationen kommen in den gutartigen Astrozytomen häufiger vor, in den bösartigen Astrozytomen sind diese Mutationen nicht vorhanden. Das spielt für die Therapiewahl eine wichtige Rolle und damit auch für die Prognose.
Das bisherige „IDH-mutierte Glioblastom“ heißt jetzt „Astrozytom IDH-mutiert WHO Grad IV“. Es gibt also jetzt neben dem „Glioblastom IHD Wildtyp mit einem nicht veränderten IDH-Enzym“ ein „Astrozytom des Grades IV“. Obwohl viele Eigenschaften gleich sind, unterscheiden sich beide hinsichtlich dieses Musters. Oligoastrozytome gibt es jetzt als eine Mischform. Die gab es vorher nicht. Oligodendrogliome und Astrozytome galten als eigenständige Tumoren. Aufgrund der Chromosomenuntersuchungen hat man viele Unterschiede zwischen diesen Tumorarten gefunden. Es gibt auf den
Chromosomen 1 und 19 bei Oligodendrogliomen Veränderungen und damit kann man diese Tumoren den Oligodendrogliomen zuordnen. Wenn diese Veränderungen nicht vorhanden sind, sind es Astrozytome.
Bei vielen Kindern und jungen Erwachsenen gibt es astrozytäre Gliome, die sich deutlich von denen der Erwachsenen unterscheiden und auch unterschiedlich behandelt werden müssen.Dann gibt es noch einen Begriff, der heißt „Gliomatosis cerebri“, der etwas irreführend war. Diesen hat man abgeschafft und ordnet jetzt alle diese „Gliomatosis cerebri-Prozesse“ den sogenannten „diffusen Gliomen“ zu und klassifiziert sie entweder in die Grade II oder III.
Symptome, die durch Hirntumoren erzeugt werden könnenEs gibt die Unterscheidung zwischen akuten Symptomen und sich langsam entwickelnden Symptomen.
Akute Symptome sind Bewusstlosigkeit und Übelkeit / Erbrechen. Das sind Notfall-Symptome, da erfolgt eine Einweisung durch den Notarzt, den man rufen muss, weil es sich um eine lebensbedrohliche Erkrankung handelt.
Es gibt auch
allgemeine Symptome, wobei der Kopfschmerz eher bei anderen Erkrankungen auftritt und seltener bei den Hirntumoren. Wir haben festgestellt, dass es bei Kopfschmerzen über 200 verschiedene Arten gibt, das heißt also, dass es relativ selten ist, dass ein Kopfschmerz eine Ursache für einen Hirntumor ist. Kopfschmerzen können aber begleitend auftreten, z.B. wenn epileptische Anfälle oder Wesensänderungen oder Bewusstseinsstörungen auftreten, dann kann das ein Hinweis sein, dass sich ein Tumor entwickeln kann.
Spezielle Symptome sind Sprachstörungen, Lähmungserscheinungen und Missempfindungen auf nur einer Körperhälfte oder eines Armes oder eines Beines, Störung der Sinne des Sehens, des Hörens, des Geruchs, des Geschmacks oder des Gleichgewichts. Solche Symptome können durch Hirntumoren ausgelöst werden. Je nachdem, in welchen Hirnregionen die Tumoren angesiedelt sind, können sie einem Schlaganfall ähneln, so dass die Patienten nicht selten mit einem Verdacht auf einen Schlaganfall ins Krankenhaus eingewiesen werden. Dann führt man eine Untersuchung durch und sieht auf den Bildern, dass kein Schlaganfall die Ursache war, sondern dass ein Hirntumor z.B. auf diese Zentren drückt.
Ablauf bei akuten NotsituationenWenn solche Notsituationen nachgewiesen sind, dann fährt der Notarzt in das nächste Krankenhaus und dort wird eine Computertomographie (CT) durchgeführt, die das weitere dann steuert. Zeigt die Computertomographie einen Tumor, dann erfolgt in den nächsten Tagen eine MRT-Untersuchung und dann eine Vorstellung in unserer Sprechstunde. Wir werden diese Fälle dann gemeinsam in unserem Tumorboard mit den anderen Spezialisten ausführlich besprechen und dem Betroffenen eine Behandlung vorschlagen.
Ablauf bei allgemeinen SymptomenDer Patient geht zum Hausarzt und schildert seine Symptome. Bei neurologischen Auffälligkeiten schickt ihn der Hausarzt in den meisten Fällen zum Facharzt für Neurologie und hier erfolgt dann die Überweisung zum CT, zum MRT und dann die Überweisungen in unsere Sprechstunde.
OperationIn den meisten Fällen steht am Anfang der Hirntumortherapie eine Operation. (Folie 4)
Ich sage, in den meisten Fällen, denn es gibt einige Beispiele, wo man nicht gleich operieren muss, wo man im Prinzip auch mal eine abwartende Strategie fahren kann, indem man Verlaufsbeobachtungen mit den MRT-Bildern durchführt.
In vielen Fällen wissen wir aber nicht, wie dieser Tumor heißt und deswegen müssen wir eine Gewebeuntersuchung durchführen und das Gewebe einschicken.
Bei großen Tumoren muss die Lebensgefahr beseitigt werden, indem der große Tumor entfernt wird. Denn durch dessen Wachstum drückt er ja auf das Gehirn und das Gehirn kann nicht ausweichen, weil es von den Knochen des Kopfes umgeben ist. Also müssen wir sozusagen den Druck im Kopf durch die Entfernung des Tumors wieder normalisieren. Wir streben natürlich eine vollständige Entfernung dieses Tumors an. Wir möchten natürlich mit der Operation auch die Symptome verbessern. Was wir nicht erreichen möchten, ist, dass nach der Operation Ausfälle auftreten. Das sind Lähmungserscheinungen, Sprachstörungen oder auch andere Symptome. Das möchten wir auf jeden Fall vermeiden und das ist auch der Grund, weswegen ich vorhin gesagt habe, dass es auch Ausnahmen gibt.
Man muss mitunter Anteile von Tumoren zurücklassen, die man dann entweder beobachtet oder mit alternativen Behandlungsverfahren behandelt.
Das Prinzip der Neurochirurgie besteht darin, dass wir möglichst viel von der Krankheit entfernen wollen, mit der maximalen Sicherheit, und wir wollen möglichst wenig invasiv tätig sein, damit durch den operativen Eingriff an sich keine großen Erkrankungen auftreten.Dafür haben wir verschiedene
Hilfsmittel.
(Folie 5)Für die
Mikrochirurgie haben wir das
Operationsmikroskop. Es hat eine bis zu 40-fache Vergrößerung für das Operationsfeld. Das gewährleistet, dass wir sehr gut zwischen dem Gehirngewebe und dem Tumorgewebe differenzieren können.
Das
Endoskop haben wir für bestimmte Operationsmethoden – Stichwort „Schlüsseltechnologie“. Mit dem Endoskop kann man die Krankheit über kleine Öffnungen behandeln.
Wir haben die Möglichkeit, eine
minimalinvasive Biopsie über kleine Löcher durchzuführen. Damit können wir dann auch tief liegende Tumoren operieren, wenn das erforderlich ist.
Wir haben die Möglichkeit der
Überwachung bestimmter Nervenfunktionen während der Operation.
Wir haben die Möglichkeit, auch bei Patienten, die einen Tumor im Sprachzentrum oder im Bewegungszentrum haben, eine sogenannte
„Wachoperation“ durchzuführen. Man lässt die Patienten während der Operation munter werden. Das ist nicht schmerzhaft, also der Patient verspürt keine Schmerzen.
(Das Gehirn selbst verfügt über keine Schmerzrezeptoren.) Man kann mit dem Patienten sprechen, man kann ihn Aufgaben lösen lassen. So kann man am besten das Sprachzentrum schonen.
Wir haben die Möglichkeit,
während der Operation Bilder zu machen, um zu gucken, wie weit der Fortschritt der Operation ist.
Mit Hilfe der
Navigation (ähnlich wie die Navigationsdaten, mit denen Autos ausgestattet sind) können wir auf dem schnellsten oder auf einem optimalen Weg an den Tumor herankommen.
Wir haben die Möglichkeit, manche
Tumoren zu markieren, um sie dadurch besser zu sehen und sie vollständiger entfernen zu können.
Wir haben auch das
intraoperative Neuro-Monitoring. In den meisten Fällen schlafen die Patienten, während ihnen Elektroden an den Kopf und an den Armen und Beinen angeschlossen werden. So können wir die Nervenleitung vom Kopf zu den Armen und Beinen und von den Armen und Beinen zum Kopf verfolgen. Wenn irgendetwas auf dieser Strecke nicht gut funktioniert, wissen wir, dass wir dort mit der Operation vorsichtig sein müssen.
(Er zeigt auf eine Folie mit einer schematischen Darstellung eines Gehirn mit verschiedene Farben:) Hier sehen Sie, wie wir mit Reizen das Sprachzentrum und das Bewegungszentrum identifizieren können und erkennen, wo ihre genaue Lage ist:
An diesem Beispiel der Wachoperation sehen Sie, dass sich das Sprachzentrum beim Rechtshänder meist auf der linken Gehirnhälfte und beim Linkshänder auf der rechten Gehirnhälfte befindet. Die Sprache ist sozusagen hauptsächlich im sogenannten Stirnlappen fokussiert. Aber Sprache ist ja etwas sehr Komplexes, das heißt, viele Informationen erhält das Sprachzentrum auch aus den anderen Regionen des Gehirns.
Das
Sehzentrum ist in der Hinterhauptregion, also am Hinterkopf lokalisiert.
Der
Geruch und der Geschmack befinden sich hier in diesem Schläfenbereich.
Das
Bewegungszentrum ist hier im Schädelbereich.
Diese Informationen sind natürlich auch fließend. Es gibt hier ein engmaschiges Netzwerk zum Sprachzentrum, das wir natürlich bei der Operation berücksichtigen müssen, um nichts zu verletzen. Man hat herausgefunden, dass Patienten, die mit einer Wachoperation behandelt worden sind, z.B. bei Glioblastomen, die sich in den Bereichen der Sprache und der Bewegung befanden, also dass diese Patienten ein besseres Überleben und eine bessere Überlebenschance haben, wenn wir die Sprache und die Bewegung während der Operation überwachen. Dann ist es auch möglich, mehr vom Tumor zu entfernen. Denn, wenn man die Sprache nicht überwachen kann, ist man bei der Operation als Neurochirurg noch vorsichtiger und entfernt nicht zu viel Gewebe, als wenn man direkt in den Kontakt mit dem Patienten treten kann.
Das sind die Geräte, die wir für die Navigation nutzen.
(Folie 6) Wir können vor der Operation eine sehr präzise Planung der Operation durchführen, indem wir praktisch das gesamte Gehirn, den Tumor und die ganzen lebenswichtigen Bereiche um den Tumor herum darstellen. Wir können die Operation sehr präzise planen und am nächsten oder am übernächsten Tag dann durchführen. Weiterhin haben wir damit Grundlagen für die vollständige Tumorentfernung, indem wir während der Operation überprüfen, wie viel vom Tumor entfernt worden ist. Wir können die Operation aufzeichnen und dokumentieren, was ja auch sehr wichtig ist.
Ablauf nach der Operation (Folie 7)Bei den gutartigen Tumoren der Grade I und II ist meistens die Operation die einzige Therapie.
Es gibt natürlich Ausnahmen. Wenn ein Tumor nicht vollständig entfernt werden kann und er wächst dann irgendwann mal wieder, dann kann man auch über eine Bestrahlung nachdenken. Denn es gibt auch die Möglichkeit, gutartige Tumoren ganz präzise zu bestrahlen, ohne dass man über die Jahre Nebenwirkungen der Bestrahlung verzeichnen muss. In den meisten Fällen ist das aber nicht notwendig.
Unsere Patienten werden dann zur Rehabilitation geschickt und danach zur Nachsorge regelmäßig einbestellt. Man versucht natürlich, die Einschränkungen, die man durch die Tumor-Operation hat, und das tut mir wirklich Leid, möglichst durch die Rehabilitation wieder zu verbessern oder zu beseitigen.
Bösartige Tumoren müssen leider nachbehandelt werden, auch wenn sie vollständig entfernt wurden. Nach dem MRT schließt sich in den meisten Fällen eine
Bestrahlungsbehandlung und eine Chemotherapie an oder beide Verfahren in Kombination. Manchmal gibt es noch weitere therapeutische Möglichkeiten, die man dann ausschöpfen möchte, damit der Tumor nicht wieder wächst.
Nach erfolgter Behandlung wird auch hier eine Rehabilitation durchgeführt und eine Nachsorge. In der Regel ist es so, dass man nach drei Monaten die erste MRT-Kontrolle durchführt, nach einem halben Jahr die nächste und, wenn alles so weit in Ordnung ist, dann wird das Intervall immer weiter ausgedehnt. In der Regel ist es so, dass man nach einem Jahr auf Jahresintervalle übergeht. Das macht man dann bis zum fünften Jahr und dann schätzt man ab, je nachdem wie der Tumor heißt, ob man weitere Kontrollen macht oder ob man dann auf die Kontrollen verzichten kann.
Denn für die MRT-Untersuchungen sind immer Kontrastmittel erforderlich. Diese führen natürlich auch zu einer Kontrastmittel-Anreicherung im Körper, denn nicht das gesamte Kontrastmittel wird wieder ausgeschieden, sondern es lagert sich manchmal auch im Gewebe ab. Es kann sein, wenn man jetzt über die Jahre sehr viele MRT machen muss, dass die Nierenfunktion eingeschränkt sein kann. Deswegen überlegt man immer unter Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses, ob man eine weiterführende Diagnostik nach fünf Jahren macht. In vielen Fällen machen wir es, in manchen Fällen müssen wir es aber nicht mehr tun.
Das folgende Thema ist eine Ergänzung, die der Redner dazwischen schob:Leitlinien / StudienIm Jahr 2021 ist die
neue Leitlinie zur Behandlung von Gliomen, also Astrozytomen, Oligodendrogliomen, Ependymomen und Glioblastomen, erschienen.
(Folie 8 ) Daran haben auch unsere Mitarbeiter der Hirntumorhilfe sehr aktiv mitgearbeitet. Man hat festgestellt, dass es bei einer Gruppe von Grad-II-Tumoren, wo ich gesagt hatte, dass keine weitere Behandlung notwendig ist, also dass es bei diesen Grad-II-Tumoren erforderlich ist, sie nach einer Operation mit einer Radio-Chemotherapie weiter zu behandeln. Das ist eine relativ komplexe Chemotherapie. Aber trotzdem haben diese Patienten eine deutlich bessere oder längere Zeit des Überlebens im Vergleich zu denen, die nach der Operation eine alleinige Strahlentherapie bekommen haben. Wir reden aber von Gliomen, nicht von Meningeomen, nicht von Neurinomen, da ist diese Behandlung nicht erforderlich. Aber bei den Gliomen wird es empfohlen.
Es gibt weitere Studien, die durchgeführt worden sind. Sie wissen ja,
Studien werden erstmal durchgeführt, um die Verträglichkeit zu testen und dann, ob die Therapie einen Vorteil bringt. Und wenn die Studien dann diesen Vorteil erbracht haben, werden sie in die klinische Praxis überführt.
Diese Studie
(Folie 9) hat gezeigt, dass eben auch hier
(bei älteren Patienten) eine
zusätzliche Chemotherapie mit Temozolomid, das ist meistens das Medikament, das bei den Glioblastomen und Astrozytomen Grad III über zwölf Zyklen gegeben wird, einen Vorteil gegenüber der alleinigen Strahlentherapie bei Patienten mit dem WHO-Grad III, den sogenannten anaplastischen Tumoren, bringt. Und man hat auch gesehen, dass bei Gliomen mit der IDH-Mutation, die ich am Anfang vorgestellt habe, und auch bei den Oligodendrogliomen mit und ohne diese Mutation ein verlängertes Leben zu beobachten ist.
Die
elektrischen Wechselfelder, „Tumor Treating Fields“, TTF genannt, hat man auch in einer Studie untersucht. Ein sehr bekannter Therapeut, der die Glioblastom-Therapie revolutionär entwickelt hat, hat festgestellt, dass man bei einem neu diagnostizierten Glioblastom diese Wechselfelder anwendet und dadurch wurde auch ein verbessertes Gesamtüberleben nachgewiesen. Dazu komme ich aber noch einmal später.
Hier setzt der Redner bei den Therapien der bösartigen Tumoren fort (nicht mit TTF):Das Glioblastom ist ja der am schnellsten wieder wachsende Tumor, leider, trotz dieser komplexen Therapie. Man hat aber festgestellt, dass bei älteren Patienten, also bei Patienten, die älter als 70 Jahre sind, diese Therapie im Sinne einer Kombinationstherapie relativ gut vertragen wird. Bis vor einiger Zeit hat man nämlich noch gesagt, wenn jemand älter als 70 Jahre ist, wird entweder bestrahlt oder eine Chemotherapie angewandt. Das hat etwas mit dem Tumor zu tun. Man hat dann aber gesehen, dass viele Leute, die älter als 70 Jahre sind, vom Allgemeinzustand noch so gut waren, dass man gesagt hat, wir gucken mal, ob wir dem Patienten beide Therapien zumuten können. Man hat festgestellt, dass es wirklich so ist, dass man deutlich verbesserte Überlebenszeiten festgestellt hat, auch wenn man beide Therapien gleichzeitig durchgeführt hat.
Die nächste interessante Erkenntnis, und das haben wir ja schon umgesetzt, ist, dass bei Glioblastomen die Chemotherapie mit Temozolomid
(Handelsname Temodal) durchgeführt wird und wenn man noch ein weiteres Chemotherapeutikum, das „Lomustin“ heißt oder CCNU, hinzufügt, dass diejenigen Patienten davon profitieren, die einen sogenannten
MGMT-Promoter-Status haben.
(MGMT = O-6-Methylguanin-DNA Methyltransferase ist ein Enzym im Zellkern. Ist das MGMT-Enzym in der DNA vorhanden, dann wirkt die Therapie besser, weil MGMT als „Reparatur-Gen“ gilt. Gemeinsam mit der Chemotherapie wirkt es gegen den Tumor. Wenn MGMT in der DNA fehlt, wirkt nur die Chemotherapie und die Prognose ist ungünstiger.)In der
Rezidivtherapie des Glioblastoms zeigt eine Kombination aus dem Bevacizumab
(Handelsname Avastin) und dem Lomustin einen Zugewinn an progressionsfreier Überlebenszeit. Das ist aber eine Studie, die derzeit noch eingeschränkt ist, weil das Bevacizumab leider zur Zeit für die Tumortherapie noch nicht genehmigt ist. Das war eine Zeitlang so, dass man bei strahlenbedingten Schäden im Hirn, also bei Strahlennekrosen, das Bevacizumab als Therapie genommen hat. Die Krankenkassen haben das dann aber nicht mehr unterstützt. Wenn man das Bevacizumab einsetzen möchte, muss man sich an einer solchen Studie beteiligen.
Das geht dann auch in die allgemeinen Empfehlungen bei der Glioblastom-Behandlung über
(Folie 10) , dass der Standard-Radio-Chemotherapie, die in der Regel bei Patienten mit einem Glioblastom durchgeführt werden sollte, eine Temozolomid-Chemotherapie mit sechs Zyklen folgen sollte. Das wäre also das sogenannte Stupp-Behandlungs-Schema, welches in den letzten zehn Jahren eigentlich zur Standard-Therapie gehört. Eine verlängerte Therapie wird nicht empfohlen. Sie ist nicht evidenzbasiert
(„auf empirische Belege gestützt“). Wenn im Laufe dieser Behandlung der Tumor wieder wächst, dann gilt das auch für den Einsatz von Bevacizumab, die elektrischen Wechselfelder oder Temozolomid.
Eine Wieder-Operation wird immer individuell geprüft, das geht, diese Möglichkeit gibt es auch noch.
Experimentelle Behandlungsverfahren sollten eigentlich nur in Studien durchgeführt werden. Außerhalb von Studien ist diese Behandlung vor allem mit dem Bevacizumab eigentlich nicht mehr „erlaubt“.
Weitere therapeutische Möglichkeiten (Folie 11)Es gibt als spezielle Bestrahlungsverfahren die sogenannte Protonenbestrahlung, die wird z.B. in Dresden durchgeführt. Es gibt das sogenannte Cyberknife oder Gammaknife, das wird in Zentren z.B. in Erfurt oder München durchgeführt.
Es gibt Antikörpertherapien im Sinne der Immuntherapie.
Es gibt onkolytische Viren, das sind aber alles Verfahren, die im Rahmen von Studien durchgeführt werden. Sie stellen auch keine etablierte Behandlung bei diesen Tumoren dar.
Wir sind selber an einer internationalen Studie beteiligt, das ist die sogenannte INTRAGO-2-Studie. Das ist eine Studie, die sich als Ziel setzt, das Überleben der Glioblastompatienten zu verlängern, indem man zusätzlich zu der Standardtherapie
während der Operation eine Bestrahlungsbehandlung durchführt. Das heißt also, die Patienten werden operiert, man entfernt den Tumor und bestrahlt in der gleichen Narkose dieses Tumorgebiet.
Ich denke, in zwei bis drei Jahren wissen wir, ob diese zusätzliche Behandlung einen Vorteil gebracht hat. Denn die Bestrahlung im Tumorgebiet hat den Vorteil, dass die Strahlen wirklich im Tumorgebiet wirken und nach außen hin abgeschwächt sind. Sie schädigen also das umgebende Gehirngewebe und das Gewebe, das normal ist, weniger. Wenn die Bestrahlung von außen durchgeführt wird, kann sie nicht mit einer so hohen Dosis durchgeführt werden, weil sie eben in der Regel gesundes Gewebe durchdringen muss und dieses natürlich schädigen kann.
Mit diesem Bestrahlungsgerät wird nach der Entfernung des Tumors in der Regel so 30 bis 60 Minuten eine Bestrahlung durchgeführt, und das mit ungefähr der Hälfte der Gesamtdosis, die man dann noch nach der Operation bekommt. Nach einer Operation wird ungefähr mit einer Dosis von 60 Gy
(Gray) von außen bestrahlt. Bei so einer Operation kann man 30 Gy, also die Hälfte dieser großen Dosis, schon in dieses Tumorgebiet geben,
und nach der Operation muss mit nur 30 Gy schonender von außen bestrahlt werden.
Wir hoffen, dass wir dadurch auch einen Fortschritt erzielen können. Die Ergebnisse werden, wie gesagt, erst in zwei bis drei Jahren erhältlich sein.
Die
Tumortherapiewechselfelder kennen viele schon.
(Folie 12)Das Prinzip besteht darin, dass durch diese Wechselfelder elektrische Felder aufgebaut werden und im Rahmen dieser elektrischen Felder die Tumoren nicht mehr weiter wachsen können, dass diese Tumorzellen dann sozusagen zerfallen und der Tumor dann etwas kleiner werden soll. Das ist das Prinzip.
Und diese Studie von Stupp und Mitarbeitern aus dem Jahr 2017, die ich vorhin erwähnte, hat ja gezeigt, dass bei den Patienten, bei denen ein Glioblastom neu diagnostiziert worden ist, sich das Überleben um 4,9 Monate verlängert hat. Diese Studie hat aber auch einige Nachteile.
Und deswegen fordern viele und auch die Hirntumorhilfe, dass eine Doppelblindstudie aufgenommen wird, in der die Betroffenen nicht wissen, ob so ein elektrisches Wechselfeld angelegt ist. Denn man weiß, dass durch die intensive Hausbesuchstätigkeit der Techniker, die für die Behandlung mit diesen Wechselfeldern notwendig ist, diesen Patienten natürlich auch mehr Lebensqualität gegeben wird und diese sozusagen positiv stimuliert werden. Dadurch könnte ein sekundärer positiver Effekt entstanden sein.
Deswegen möchte man erst mal eine Doppelblindstudie durchführen, um wirklich den Nachweis zu erbringen, diese Wechselfelder isoliert zu betrachten und den psychologischen Effekt auszublenden.
Viele fragen natürlich: Kann Cannabis den Tumor heilen? (Folie 13)Es gab ja mal wieder solche Meldungen, dass mit Cannabis jede Krankheit besiegbar ist.
Man hat in der Tat im Labor nachweisen können, da gibt es eine chinesisch-deutsche Arbeitsgruppe, die gezeigt hat, dass man mit Tetrahydrocannabinol
(THC, psychoaktiv, rauschwirkend) und Cannabidiol
(CBD, entkrampfend, entzündungshemmend, angstlösend, gegen Übelkeit) ein Fertiggemisch herstellen kann, also ein Spray.
(Nabiximols, Handelsname Sativex, ist ein Mundspray, das auf die Innenseite der Wange gesprüht wird.) Damit kann man ein Tumorwachstum beim Glioblastom bremsen.
Dieses Medikament hat seine Zulassung schon für die Behandlung von spastischen, also von Lähmungserscheinungen bei Patienten mit Multipler Sklerose und es wird auch bei Patienten mit sogenannten chronischen Schmerzen, die über die Nerven in die Arme und Beine ausstrahlen, zum Einsatz gebracht.
Die Wirkungsweise ist so, dass es praktisch über ein Transportsystem in die Tumorzelle geht und es kann dort die Chromosomen zerstören. Es bewirkt also einen Destruktionsmechanismus und kann dann zum Tumorzelltod führen.
Da gibt es eine Studie
(Folie 14) mit 21 Patienten mit einem rezidivierten Glioblastom und die hat gezeigt, dass die Nebenwirkungen dieses Medikaments mit Müdigkeit, Schwindel, Übelkeit und Kopfschmerzen nicht das Ausmaß übersteigt, was man ansonsten als Nebenwirkung einer Therapie sieht.
In beiden Gruppen war eine stabile Krankheit bei einem Drittel zu beobachten, da gab es also keine Unterschiede. Aber man hat das Einjahres-Überleben verglichen und das hat gezeigt, dass bei dieser kleinen Gruppe von Patienten doch ein deutlich besseres Überleben in der Cannabidiol-Gruppe zu verzeichnen war. Das gibt natürlich Anlass für weitere Studien.
Aber mit 21 Patienten ist es nicht sicher zu sagen, dass es auf jeden Fall so ist. Jetzt werden größere Studien aufgelegt, um den Beweis wirklich anzutreten, ob man das Cannabidiol wirklich ansetzen kann. Wir bleiben gespannt und hoffen, dass wir bald ein Ergebnis haben werden.
Es gibt noch weitere spezielle Tumortherapien in laufenden Studien. Da möchte ich jetzt nicht näher darauf eingehen, weil das ja wirklich relativ komplex ist. Da weiß ich, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hirntumorhilfe da sehr gut Auskunft geben können, wo man an entsprechenden Studien teilnehmen kann, wo welche Studie läuft und welche Studie für welche Erkrankung in Frage kommt.
Beispielsweise bei Studien, in der es um Anti-Gliom-Impfungen geht, da sind auch in Deutschland einige Studien geplant oder sie werden schon durchgeführt. Das richtet sich danach, dass viele Tumoren eben diese IDH-Mutation haben und dass gegen diese IDH-Strukturen bestimmte Vakzine entwickelt werden, die man dann impft. Die werden dann in den Tumor hinein getragen und das soll dann zum Tumor-Zelltod führen.
Nachbehandlung (Folie 15)Da gibt es zwei Möglichkeiten. Die Patienten, die gutartige Tumoren haben, auf die ich heute leider nicht eingehen konnte, nicht eingegangen bin, kommen in unsere Neurochirurgie-Sprechstunde mit ihren Kontroll-MRT-Aufnahmen, die die Grundlage für die Behandlung sind. Die Patienten, die gemeinsam durch die Strahlentherapeuten und Onkologen behandelt worden sind, diese Patienten sehen wir dann einmal im Monat in einer gemeinsamen Sprechstunde. Und so soll das auch sein, dass Patienten, die wir an Tumoren behandelt haben, egal ob gut- oder bösartig, dass die Patienten immer regelmäßig zu uns in die Behandlung, also in die Dispensair-Sprechstunde kommen, und über den Hausarzt und den Facharzt immer mit betreut werden. Denn es gibt ja neben den klinischen Symptomen viele andere Dinge, die die Patienten anbringen.
Was ich hier nicht aufgeführt habe, sind die unterstützenden Einrichtungen, wie die Tumorberatungstelle. Viele Dinge, viele offene Fragen müssen geklärt werden, die auch wichtig für die Gesunderhaltung sind. Und da komme ich zum Ende meines Vortrages auch schon zur Überleitung. Im St. Georg-Klinikum haben wir eine Tumorberatungsstelle, in der auch der Diplom-Psychologe Fabian Schmidt tätig ist. Wir haben die Deutsche Hirntumorhilfe, die ich dann noch vorstellen möchte als Institution, die im Rahmen der Behandlung sehr wichtig ist.
Zusammenfassung (Folie 16)Nicht jeder Tumor ist bösartig, auch wenn es jetzt im Rahmen des Vortrages so erschienen ist. Es gibt weitaus mehr gutartige Tumoren, die man relativ gut kontrollieren kann, die man behandeln kann. Man kann moderne Behandlungsverfahren anwenden, die ich vorgestellt habe. Und dadurch wird auch die Lebensqualität der Patienten besser, das Risiko für Schäden für die Gesundheit, also Lähmungssymptome, neurologische Ausfälle werden geringer durch diese modernen Therapieverfahren. Wir haben ein Tumorboard, in dem Spezialisten jeden Fall individuell bewerten. Denn es gibt nicht so eine pauschale Beurteilung, sondern es gibt immer eine individuelle Einschätzung des Gesundheitszustandes, des Tumors und auch der Behandlung. Jeder Patient erhält einen Behandlungsvorschlag von uns. Wir versuchen natürlich, durch regelmäßige Nachkontrollen möglichst das Wiederwachsen dieser Tumoren nicht zuzulassen. Und wenn sie wieder wachsen, behandeln wir frühzeitig.
Ja, das war es von meiner Seite aus. Gibt es Fragen von Ihnen? Ich weiß, ich habe Sie ja mit sehr vielen Informationen versehen, das tut mir sehr Leid, aber man weiß auch nicht, was von Interesse ist. Wenn es jetzt keine Fragen gibt, dann können wir auch noch mal individuell nach der Veranstaltung miteinander reden, das geht. Ja, gerne bin ich dann da, wenn jemand möchte.
(→ 4. „Vortrag“)Kontaktdaten:Telefon: 0341 / 909 3719
Fax: 0341 / 909 3717
E-Mail: Neurochirurgie@sanktgeorg.de
(Das kursiv gedruckte stammt von mir. KaSy)