Ich habe mir den Vortrag "Ernährung", der als Diskussion geführt wurde, angehört. Es ging vor allem um die Ernährung im Zusammenhang mit einer Chemotherapie bei allen Krebsarten. Einige Stichwortsätze:
- Während der Chemotherapie soll unbedingt das Gewicht gehalten werden, die bekannte "Ernährungspyramide" kann zu einem "Ernährungshochhaus" werden, auch Übergewichtige sollen ihr Gewicht halten.
- Weder für "Krebsdiäten" noch für Fasten ist nachgewiesen, dass sie irgendeinen günstigen Effekt haben, im Gegenteil, es entstehen "Ernährungslücken", die man mühsam schließen muss, um sich wohl zu fühlen und genügend Kraft zu haben, um die Chemotherapie zu unterstützen.
- Krebszellen kann man nicht aushungern!
- Die Krebszelle wurde mit dem Baby einer Schwangeren verglichen: So wie das Baby als erstes mit Nährstoffen versorgt wird, nimmt sich die Krebszelle als erstes alle Nährstoffe, die sie braucht. Wenn ihr bestimmte Nährstoffe nicht gegeben werden, sucht sie sich diese selbst oder stellt sie sich her. Die Folge ist immer die Schwächung des Patienten mit der Folge, dass der Krebs umso schneller wächst!
- Es gibt keine Lebensmittel, die Krebs fördern oder verhindern oder die man während der Krebstherapien meiden oder gezielt nutzen soll. Man kann sich nicht "gesund essen".
- Ausnahmen sind während der Chemotherapie Grapefruit, Pomelo, Sternfrucht, Johanniskraut.
- Dort wurde gesagt, "Ärzte kennen das gar nicht, was wir als Patienten und Angehörige herausgefunden haben", und widerlegt. Den Ärzten werden immer wieder "Hurraaa-Erfolgs-Neuigkeiten" genannt und sie kennen sie natürlich.
- Die vielen einzelnen Nahrungsergänzungsmittel (NEMs), die mitunter von einigen genannt und genutzt werden, tauchten gar nicht auf, es wurde weder vom Publikum noch im Online-Chat danach gefragt. Es wurde aber sehr deutlich gesagt, dass es bei all diesen NEMs, die in den Medien beworben werden oder irgendwem "ganz sicher geholfen haben", stets nur um "Hinweise", aber nicht um "Beweise" einer Wirksamkeit geht. Wenn ein NEM im Reagenzglas etwas bewirkt, dass wirkt es nicht gleichermaßen beim Menschen, Wenn es dann bei einer Maus wirkt, muss es nicht genauso beim Krebspatienten wirken. Es wurde das Beispiel "Brokkoli" genannt, von dem man täglich einen Einkaufswagen voll essen müsste, um evtl. eine Wirkung zu erzielen. (Oder: "Fünf Ananas am Tag isst kein Mensch.") Zu keinem dieser "die Nahrung ergänzenden Mittel" gibt es Studien, die einen Beweis für die Wirkung liefern.
PS von mir: In dieser Diskussion kamen Hirntumorpatienten nicht vor. Es wurde davon ausgegangen, dass die Krebstherapien erfolgreich wirken. Gegen den schnellen und zu oft tödlichen Verlauf bei hirneigenen Tumoren kann es vielleicht andere Überlegungen geben. Aber generell gilt das Gesamtergebnis auch für uns: Keine besondere oder ergänzende Ernährung hilft gegen Krebs und erst recht nicht gegen Hirntumoren. Wenn man etwas ergänzend tun möchte, was einem gut tut, dann darf man das tun, man sollte es aber stets mit den behandelnden Ärzten absprechen.
KaSy