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Angst

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schneeweischen:
Hallo,

wie ihr wisst haben wir im Juli erfahren, dass mein Vater Lungenkrebs mit einer solitären Hirnmetastase hat. Seitdem ist einiges passiert.: Vom absoluten Alptraum, zu guten Nachrichten, zu schlechten,... Meine Emotionen sind einem stetigen Auf und Ab unterworfen. Dabei ist das Schlimmste das ich Angst habe. So sehr ich auch hoffe, dass mein Vater wieder gesund werden wird - ich habe in meinem tiefsten Inneren die große Angst, dass ich ihn verlieren - er sterben- könnte. Und ich weiß einfach nicht wie ich mit dieser Angst umgehen soll. Mit meinen Freunden und Bekannten kann ich nicht reden - sie können es einfach nicht nachvollziehen. Für sie ist die Welt heil und ganz wunderbar. Als ich von der Erkrankung meines Vaters erfuhr war es für mich als würde die Welr stehen bleiben. Dieser Moment hat sich in mir eingebrannt. Der Schock ist vergangen - aber die Angst - sie ist permanent vorhanden und ich fühle mich oft sehr allein mit meinen Gefühlen., meinen Gedanken.
Vielleicht könnt ihr mir sagen wie ihr damit umgeht. Oder wir könnten darüber sprechen.
Ich weiß nur eines - den jetzigen Zustand halte ich einfach nicht aus.

Janina

Bärbel:
Liebe Janina,

diese Angst, die Du spürst kennen wir alle hier im Forum. Gerne würde ich sie Dir nehmen, aber ein Patentrezept habe auch ich nicht gefunden. Mit der Zeit gewöhnst Du Dich daran und wirst sie in Dein Leben intergrieren. Vielleicht verschwindet diese Angst in guten Zeiten für eine Weile. Aber wenn bei Deinem Papa nur eine kleine Mißempfindung auftritt, ist die Angst gleich wieder da. Ich hatte in den letzten 3 Jahren ständig Angst um Francoise. Sie ist ein Bestandteil meines Lebens geworden. Wie denkst Du über Meditation oder autogenes Trainig? Diese Sachen helfen mir oft über die Runden und ich fühle mich dann etwas ausgeglichener.

Deine Gefühle und Gedanken kannst Du jederzeit hier niederschreiben. Du bist nicht allein, Janina. Manchmal gibt es auch keine Antwort auf gewisse Fragen.....aber sei Dir gewiß....viele Menschen lesen Deine Einträge und fühlen mit Dir.

Konnstest Du Deinen Vater in der Zwischenzeit mal besuchen? Ich glaube, das wäre eine gute Sache. Oft haben wir vor dem Ungewissen mehr Angst, als vor der gesehenen Realität.

Liebe Janina, behalte Deine Kraft und bleibe mutig. Wir entwickeln mehr Stärke in außergewöhnlichen Situationen, als wir uns zutrauen.

Ich drücke Dich ganz fest.

Bärbel mit Francoise

schneeweischen:
Liebe Bärbel,

ich danke dir für deine Antwort.
 
Meditation und autogenes Training habe ich noch nicht ausprobiert. Ich habe mich in diesen Semesterferien in jeden Job gestürzt den ich bekommen konnte, da meine Eltern es immer noch nicht für gut befunden haben, dass ich sie besuchen komme. Sie betonen immer wieder, dass sie mich im Oktober besuchen kommen - sollte es der Gesundheitszustand meines Vaters erlauben. Aber auch das permanente Arbeiten konnte mir nicht helfen. Ich denke, dass ich die Meditation ausprobieren werde. Vielleicht hilft sie mir ja mein inneres Gleichgewicht wieder zu erlangen und mir beizubringen mit der Angst leben zu können.

Ich umarme dich und deine "Kleine" und hoffe, dass es euch beiden "gut" geht.

Herzliche Grüße,
deine Janina

Janina:
Hallo Janina (Namensvetterin;D),

ich weiss so recht auch nicht, was ich dir schreiben soll, doch ich möchte dir auch sagen, dass du nicht allein bist.

Meine Mutter hatte ein Neurinom (ist ja noch harmlos...), doch ich habe auch Angst gehabt: während der OP, nach der OP...

Ich umarme dich mal und wünsche dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit.

pady:
Liebe Janina,
ich bin schon ein Stück weiter, mein Mann ist tot, seit 2 jahren, aber zu der Angst, die bei Diagnosestellung aufkommt, kann ich etwas sagen. Ich hatte angst, vom 1. Tag an. Mein Mann kam nach Hause und sagte mir unter Tränen, er habe einen GBM IV, dieser Tumor sei tödlich, das hatte ihm der Arzt platt vor den Kopf gesagt. Diese angst hat mich nie mehr verlassen, habe meinen Mann geliebt. Diese Angst hat mich zu Aktivitäten getrieben, von denen ich nicht mal wusste, dass ich sie bewältigen konnte. Es mag sich seltsam anhören, aber Angst bringt einen zu ungeahnten aktivitäten, ist manchmal auch hilfreich, hört sich extrem an, in meinem Fall war es so. Hoffe für dich, Du kommst damit klar und reagierst anders, suchend und helfend durch Deine Angst, die ich nur zu gut nachvollziehen kann. Alles Liebe, Monika

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