HirnTumor-Forum

Autor Thema: Liquor-Entnahme durch Lumbalpunktion  (Gelesen 44800 mal)

pit007

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Liquor-Entnahme durch Lumbalpunktion
« am: 17. Mai 2002, 17:37:04 »
Da die Lokalisation von Tumoren u.U. in der Nähe von Hirnwasserkanälen auftreten können, empfiehlt sich eine solch Prozedur. Hierbei wird Nervenwasser zur mikroskopischen und chemischen Untersuchung gewonnen.

Und zwar geht es hier um die Entnahme von Flüssigkeit aus dem Wirbelkanal, die sogenannte Liquor-Entnahme bzw. Lumbalpunktion.

Untersuchungsablauf:
Der Arzt verwendet eine spezielle, sehr dünne Injektionsnadel. Diese Injektionsnadel führt er zwischen zwei Wirbel ein, bis er mit der Nadelspitze den Wirbelkanal erreicht. Die Einstichstelle liegt im Bereich der Lendenwirbelsäule, weit unterhalb des Rückenmarks, so dass eine Verletzung des Rückenmarkes durch die Nadel nicht möglich ist. Wenn die Punktionsnadel richtig im Wirbelkanal liegt, kann man den Nervenwasserdruck messen und anschließend eine geringe Menge Liquor entnehmen.

Mögliche Beschwerden nach der Lumbalpunktion:
Vereinzelt können Kopfschmerzen auftreten, ähnlich einer Migräne.
Extrem selten entstehen kleine Ergussbildungen an der Hirnoberfäche oder vorübergehend Augenmuskelstörungen.
Eine Nervenschädigung ist extrem selten.
Infektionen sind äußerst selten, da steril gearbeitet wird.

pit007

  • Gast
Re: Liquor-Entnahme bzw. Lumbalpunktion
« Antwort #1 am: 17. Mai 2002, 18:00:49 »
Ich selbst war über diese Art der Entnahme von Nervenwasser überrascht. Ich befinde mich momentan mitten in einer Chemotherapie (ACNU/VM26). Mein Rezidiv sitzt leider nah an einem Hirnwasserkanal (am Ufer sozusagen), von daher ist diese Untersuchung alle 6 Wochen (während jeder Chemo) ein Muss. Da eh schon die Nadel sitzt, wir noch zur Vorbeugung ein Chemomittel injiziert (den Namen hab ich vergessen). Durchgeführt wir das Ganze in der Nervenklinik in Bamberg, Prof. Krauseneck (http://www.nervenklinik.bamberg.de)

Schmerzhaft ist diese Untersuchung nicht, eher unangenehm, ähnlich einer Blutentnahme. Wichtig ist, dass man nach der Entnahme sich für 1 Stunde flach auf den Bauch abliegt und ruht.


Ulrich

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Re:Liquor-Entnahme durch Lumbalpunktion
« Antwort #2 am: 23. Februar 2007, 17:11:15 »
Man muß schon länger als 1 Stunde liegen bleiben. Steht man zu früh auf, sickert Liquor heraus, der "Druck im System" sinkt, man bekommt Kreislaufprobleme, wird schwach, schwindelig.


http://www.netdoktor.de/ratschlaege/untersuchungen/lumbalpunktion.htm

http://de.wikipedia.org/wiki/Lumbalpunktion

http://www.aok.de/bund/tools/medicity/diagnostik.php?icd=58

http://www.gbsinfo.de/pdf/aktuelles/Ablauf-einer-Lumbalpunktion.pdf

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« Letzte Änderung: 13. Juli 2009, 20:26:10 von KarlNapf »

Offline Jo

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Re:Liquor-Entnahme durch Lumbalpunktion
« Antwort #3 am: 24. Februar 2007, 18:01:25 »
Hallo,

praktische Erfahrung dazu:
Ich hatte vor zwei Jahren eine ambulante Lumbalpunktion, in der Praxis meines damaligen Neurologen. Habe kaum etwas gespürt, mich den Rest des Tages ins Bett gelegt. Am nächsten Tag konnte ich schon wieder arbeiten. Keinerlei Beschwerden, ausser der Anspannung auf ein Ergebnis warten zu müssen.

Gruß, Jo

Offline kätzchen

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Re: Liquor-Entnahme durch Lumbalpunktion
« Antwort #4 am: 04. Oktober 2009, 18:52:57 »
Hm, da fällt mir doch glatt meine Lumbalpunktion ein.. Denn die war nicht gerade toll. Wurde nach meiner OP gemacht und zwar, weil die Blutwerte den Verdacht auf Borreliose gab.
Der Arzt hat mich vorsichtshalber im KH gelassen, eben weil es recht kurz nach dem OP war. Und war nur gelegen, den ganzen Tag. Der Arzt hatte mir vorher geraten, möglichst viel zu trinken, um das Gleichgewicht möglichst schnell wieder herzustellen. Leider hab ich irgendwas nicht vertragen und musste mich übergeben...
Ende vom Lied war, dass es mir knapp zwei Wochen nicht gut ging, in der ersten Woche konnte ich praktisch nur zum WC kriechen. Also ohne Mist, ne Gehirnerschütterung ist nicht so schlimm.
Wenn ihr dahin müsst: auf jeden Fall viel trinken und nichts essen, was man nicht vertragen könnte oder so...

Offline KaSy

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Re: Liquor-Entnahme durch Lumbalpunktion
« Antwort #5 am: 07. Dezember 2009, 21:10:34 »
Ich hatte mehrere Lumbalpunktionen. Die Ärzte achteten jedes Mal darauf, es sehr vorsichtig zu tun. Es waren auch stets wenigstens zwei Personen dabei, von denen mich einer von den nicht unerheblichen Schmerzen ablenkte. :D DAS kann man überstehen. Die Neurochirurgen hatten mir auch gesagt, ich solle viel trinken, um das Defizit durch die Liquorentnahme auszugleichen, da sich ansonsten Kopfschmerzen einstellen würden. Und ich sollte 8 Stunden liegen, auf dem Rücken oder egal wie, Hauptsache LIEGEN! Damit habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. :)
Einmal wurde bei mir jedoch von einem HNO-Arzt in derselben Klinik eine Lumbalpunktion gemacht und ein radioaktives Mittel eingespritzt, weil vermutet wurde, dass aus der Liquorfistel im Kopf evtl. Liquor aus der Nase läuft. Ich erhielt auf dieser Station keinerlei Informationen, wie ich mich verhalten sollte. Lediglich von 6 Stunden liegen war die Rede. Also tat ich es wie sonst auch und trank immer mal etwas, blieb auch länger als 6 Stunden liegen, musste dann aber zur Toilette. Da ging es dann los mit den  :'( Kopfschmerzen. Nur im Liegen wurde es besser und es ging mir gut. Da ich im Allgemeinen mit Mitpatienten scherze, egal wie blöd es mir geht, haben die Schwestern und der Stationsarzt mir die Kopfschmerzen nicht geglaubt. Sie gaben mir nur die üblichen Schmerztabletten, die man ohne Rezept kaufen könnte. Sie wollten mich am Tag nach der Punktion entlassen, da kein Liquor nachgewiesen wurde. Ich weigerte mich, da ich kaum zur Toilette kam und auch nur im Liegen essen konnte, wenn ich nicht heftige Kopfschmerzen auslösen wollte. Mir war dann total schwindlig, ich tastete mich an der Wand in Bett zurück.  :'(
Um endlich wirksame Schmerzmittel zu bekommen, habe ich am 5. Tag um einen Termin mit dem Strahlentherapeuten gebeten, der mich vor der Entlassung noch sehen wollte. Auf einmal ging es und ich bekam aber sofort eine derartige Dröhnung, dass mein Kopf wie Watte war. Meine Tochter (19 J.) holte mich mit dem Auto ab und wir fuhren sofort (50 km) zu meiner Hausärztin, um ein Programm zum Absetzen der sich gegenseitig verstärkenden Medis abzusprechen.
Später sagte mir jemand, dass es etwas anderes ist, wenn „nur“ Liquor entnommen wird, als wenn ein Mittel in das Nervenwasser eingespritzt wird. Logisch, dass dann Trinken wohl der falsche Weg ist. Aber wieso sagen die einem das nicht? Und wieso glauben die mir nicht? Meine Bitte, die Neurochirurgen zu fragen, wurde einfach ignoriert! So war ich ziemlich sauer über diese Art und Weise und habe es in einer vernünftigen Form der Klinikleitung mitgeteilt. Die haben mir auch sehr nett geantwortet, dass sie es mit den Chefärzten aller Stationen besprochen hätten.
Hier war also leider nichts mit Zweitmeinung – und das ist gerade 5 Jahre her.
Ich hoffe, Euch bleibt meine miese Erfahrung erspart.
Aber - das Beste zum Schluss - meine Tochter hatte eine Woche später ihren Abiball und da war ich schon wieder schmerzfrei und froh wie der Mops im Paletot. Und verdammt stolz auf meine große Kleine, die als letzte meiner drei Kinder ihr Abitur gemacht hat. Sie musste bei mir - ihrer Mutti - auch ziemlich viel mit ansehen und ist wie meine Jungs sehr vernünftig und zielstrebig geworden.  ;)
Eure KaSy
« Letzte Änderung: 02. August 2011, 20:04:18 von KaSy »
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

Streen

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Re:Liquor-Entnahme durch Lumbalpunktion
« Antwort #6 am: 07. Februar 2011, 16:34:14 »
meine Behandlung liegt etwa 2 wochen zurück,  Ich lag in der Neurologie Oldenburg und der Chefarzt wollte mein Nervenwasser untersuchen..

Ich bin kein Nadelfan "umso schlimmer das ich mitansehen musste wie er sie aus der verpackung geholt hat" aber was muss, das muss.

Im sitzen, stark nach vorn gebäugt wurde die nadel eingeführt.. eine Schwester hatte mich freundlicherweise an den Schultern nach unten gedrückt da ich total verkrampfte.

Anschließend musste ich 3 stunden auf der Seite liegen.

Offline Rina

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Re:Liquor-Entnahme durch Lumbalpunktion
« Antwort #7 am: 22. März 2012, 21:36:51 »
Ich habe diese Untersuchung auch hinter mir
Alles verlief gut...keiner sagte mir was von viel trinken aber dennoch keine überlkeit gehabt.
Ich hatte nur ein paar Tagen dannach Rückenschmerzen

 



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