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Autor Thema: Mein Vater hat ein GBM IV (War: Vd. auf Kraniopharyngeom)  (Gelesen 20677 mal)

kali

  • Gast
Re:Mein Vater hat ein GBM IV (War: Vd. auf Kraniopharyngeom)
« Antwort #15 am: 20. Januar 2005, 18:07:05 »
Hi Sue!
Psychische ging es einmal gut und dann wieder nicht, aber wir haben ihm gezeigt wie gern wir ihn haben und unsere 2 mädels haben ihn gedrückt und abgebusselt. wir waren in dieser ganzen zeit so voller hoffnung. die mutter von meiner besten freundin starb im vorjahr an einem glio. da sie ihre krankheit in vollem zustand wahrgenommen hat und ihr bewußt war, dass sie sterben muss, hat sie viel mit meiner freundin gesprochen. für sie war es wichtig, dass sie sie gehen gelassen haben. lara ( meine freundin ) saß am bett und hat gesagt, dass es in ordnung ist, wenn sie geht und dass sie auf ihre schwester und ihren papa aufpasst.
mein mann hat dies auch zu seinem vater gesagt und er konnte beruhigt gehen. falls es soweit ist wünsche ich dir ganz viel kraft und alles liebe
uschi
( unsere zwillinge und ich werden heute am abend für deinen daddy mitbeten )

Sue

  • Gast
Re:Mein Vater hat ein GBM IV (War: Vd. auf Kraniopharyngeom)
« Antwort #16 am: 20. Januar 2005, 22:50:02 »
danke Dir, das ist echt total lieb *tränenwegwisch*
Die Ärzte haben jetzt vorgeschlagen, ihn eventuell in ein Hospiz zu geben, da wir ihn in seinem Zustand schlecht daheim pflegen können  :-\
Mir ist das auf jeden Fall lieber als ein Pflegeheim, aber es macht alles irgendwie so endgültig :'(

kali

  • Gast
Re:Mein Vater hat ein GBM IV (War: Vd. auf Kraniopharyngeom)
« Antwort #17 am: 21. Januar 2005, 12:21:24 »
Hi sue!
ich finde dies gut, dass du ihn ins hospiz geben willst. wir haben uns damals auch dazu entschlossen, da du dort immer willkommen bist und auch gleichgesinnte findest. bei uns ist es nicht mehr dazu gekommen, da er schon im krankenhaus verstorben ist.
nachstehend sende ich dir ein gedicht, welches mir der lehrer von meinen töchtern gegeben hat, es hat uns unheimlich geholfen:

Auf der anderen Seite des Weges

Der Tod ist nichts.
Ich bin nur in das Zimmer nebenan gegangen.
Ich bin ich, Ihr seid Ihr.
Das, was ich für Euch war, bin ich immer noch.
Gebt mir den Namen, den Ihr mir immer gegeben habt.
Sprecht mit mir, wie Ihr es immer getan habt.
Gebraucht nie eine andere Redensweise.
Seid nicht feierlich oder traurig.
Lacht weiterhin über das, worüber wir gemeinsam gelacht haben.
Betet, lacht, denkt an mich.
Betet für mich, damit mein Name im Haus ausgesprochen wird,
so, wie es immer war, ohne irgendeine besondere Bedeutung.
Ohne die Spur eines Schattens.
Das Leben bedeutet das, was es immer war.
Der Faden ist nicht durchschnitten.
Warum soll ich nicht mehr in Euren Gedanken sein,
nur weil ich nicht mehr in Eurem Blickfeld bin?
Ich bin nicht weit weg.

Nur auf der anderen Seite des Weges

LG Uschi

Sue

  • Gast
Re:Mein Vater hat ein GBM IV (War: Vd. auf Kraniopharyngeom)
« Antwort #18 am: 21. Januar 2005, 12:58:57 »
liebe Uschi,
danke für das Gedicht, es ist total schön!

Sue

  • Gast
Re:Mein Vater hat ein GBM IV (War: Vd. auf Kraniopharyngeom)
« Antwort #19 am: 01. März 2005, 13:38:23 »
Wollte mal wieder ein update posten:
Mein Vater ist jetzt seit ca. einem Monat im Hospiz. Gleich zu Beginn hatte er eine Krise mit Atem- und Schluckstörungen (wegen Rezidiv im Hirnstamm). Es ging ihm so schlecht, dass wir schon dachten, es sei jetzt soweit und rund um die uhr bei ihm wachten. Er hat nur geschlafen und auch wenn er wach war, war er abwesend und hat in die Ferne geschaut.
Naja und dann gings wieder aufwärts! Er wurde seitdem nur noch über die Magensonde ernährt und hat auch darüber seine Medikamente (Cortison, Minirin, L-Thyroxin und Insulin, letztere alle wegen der kaputten Hypophyse), da er starke Schluckprobleme hatte.
Nach 2 Wochen war er soweit fit, dass wir ihn für einige Stunden am Tag in einen Sessel heben konnten und mit ihm in den sehr schönen Wintergarten des Hospizes fahren konnten. Und seit einer Woche klappt es plötzlich auch mit dem Schlucken wieder! :D Er bekommt wieder was zu trinken wenn er möchte (momentan will er am liebsten Wein ;D) und sitzt in seinem Sessel auch beim Abendessen dabei und isst mit!
Motorisch gehts ihm auch immer besser! Bis vor einer Woche hats mit der Feinmotorik kaum noch geklappt, inzwischen liest er wieder recht viel und kann sich auch selber Saft einschenken.
Und auch geistig ist er wieder klarer geworden (manchmal so klar, wie er seit der OP nicht mehr war). Inzwischen ist er sich auch bewusst, dass er wohl bald sterben wird und grübelt recht viel rum, was dann aus uns werden wird :-\
Ich freue mich auf jeden Fall, dass er sich doch nochmal soweit erholt hat und ein gewisses Mass an Lebensqualität zurückerlangt hat und nicht mehr den ganzen Tag im Bett liegen muss.

 



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