Hallo Katharina,
als ich deinen Beitrag gelesen hatte, habe ich erst mal kräftig geschluckt.Dass sich ein Knochendeckel nach so langer Zeit anfängt aufzulösen, hatte ich bis dahin noch nie gehört. Normal geht man davon aus, entweder er wird sofort abgestoßen - wie bei meinem Mann- oder der Körper hat ihn angenommen :(.
Bei meinem Mann wurde der eigene "Deckel" wieder eingesetzt und die 8 Titanschraublöcher mit Knochenmehl (Knochenzement) verklebt. Dieses Knochenmehl hat sich entzündet (warum auch immer) und alles fing an zu suppen und die 2. OP war fällig.
Jetzt lebt er Ohne "Deckel".
Jede neue OP birgt auch Risiken und bei 2x2 cm geht es vielleicht auch ohne - wir werden sehen.
Bei 6x7 cm ist es natürlich schon sehr groß.
Hat man sich mal dazu geäußert, warum sich der Knochen auflöst odedr bekamst du auch nur ein "das passiert bei Meningeomen schon mal häufiger" zu hören.
Ich bin "nur" Ehepartner und "nur" Mitbetroffene, war aber bisher bei allen Gesprächen mit dabei, denn 2 Leute sehen und hören mehr als einer.
Ich habe festgestellt, dass die Beratung vorher gut war, aber als es schief lief, wurde man einfach fallen gelassen so nach dem Motto: wir haben sie operiert; der Rest liegt bei ihnen.
Kaum einer kann verstehen, dass man nach so einer OP auch in ein Loch fällt und es verdammt schwer ist, wieder sein "normales Leben" zu leben.
Wie du selbst gemerkt hast, ziehen sich Freunde, Arbeitskollegen zurück, weil man so anders geworden ist und auf die Frage "Wie geht es dir " wollen sie eigentlich nur ein "Gut" hören. Auch kriegt man zu hören:Was willst du, der Tumor ist doch weg und ohne Knochen kann man doch leben.
Sicher, im Gegensatz zu denen, die den Partner verloren haben, geht es uns eigentlich "gut".
Bei dir ist die OP schon eine kleine Weile her; bei uns noch ganz frisch. Mein Mann steht noch psychisch neben sich, aber dieses Forum - in dem eigentlich keiner gerne "Betroffener" sein will- gibt ihm Kraft.
Es sind Leute hier, die einen verstehen und die nicht sagen"Mensch, stell dich nicht so an" oder "Sieh zu, dass du auf die Beine kommst, das kann ja nicht ewig dauern".
Aber trotz allem, man ist verflixt sensibel geworden.
Ich wünsche dir, dass du es schaffst, Leben und Leiden in den Griff zu bekommen. :)
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