hallo alle,
ich verstehe eure angst davor, dass der krankheitsverlauf sich verschlimmert, aber ich verstehe mit verlaub nicht eure bemerkungen dazu.
ihr hofft, dass es nicht so wird wie bei sandras vater?
was glaubt ihr denn, wie es werden wird?
es handelt sich um ein glioblastom 4!
dass ein glio patient sanft ins koma fällt und dann einfach stirbt, ohne viel arbeit zu machen? das wünscht ihr euch?
wir haben auch meinen vater gepflegt, mit hilfe eines pflegedienstes, der zum schluss dreimal täglich vorbeischaute. die hauptarbeit hatte dennoch tagtäglich alleine meine mutter, da wir weit weg wohnten (400 km).
ich war aber die letzten wochen dabei und ich habe geholfen, meinen vater in den rollstuhl zu stemmen, ihn zu füttern und ihn zu waschen.
ich habe aber viel mit ihm reden können, bevor er in das koma fiel und letztendlich starb.
natürlich ist das alles wahnsinnig anstrengend und belastend, aber ich bin heilfroh, dass er nicht einfach ins krankenhaus kam, ins koma fiel und tot war.
natürlich wäre das eine "saubere" lösung gewesen, aber HALLO?
ich weiß, dass in unserer welt kein platz für krankheit, elend und besonders das thema tod ist, da wir so etwas in unserer gesellschaft gezielt ausklammern.
und plötzlich trifft es einen selber und man muss das elend mitansehen und wohlmöglich noch helfen.
wir haben alles für für unseren vater getan und wir wussten, dass er es sehr schätzte und wir haben unsere zeit mit ihm verlebt und mit ihm geredet und ihm die letzten tage seines lebens so angenehm wie möglich gemacht, wir wären auch nie auf die idee gekommen, es uns anders zu wünschen.
ja, wir haben nicht mehr viel geschlafen. ja, wir hatten keine zeit mehr für unsere hobbies, ja es war verdammt anstrengend.
aber es war das mindeste, was ich für meinen vater tun konnte, der mich aufgezogen hat und sein leben lang für mich da war.
und wir hatten auch zeit, uns von unserem vati zu verabschieden und wir haben ihm ein schönes ende ernöglicht und versucht, ihm die angst vor dem sterben zu nehmen.
sicher ist es furchtbar, jemanden leiden zu sehen und nicht helfen zu können! das ist das schlimmste an der krankheit, an jeder krankheit.
aber so ist es nun einmal. und glaubt mir, es ist ein schlimmes ende. aber seid darauf vorbereitet!! seid realistisch!!!
und hofft nicht dauernd, dass es nicht schlimm wird! sorgt für palliative unterstützung (palliativpflegedienste begleiten den patienten mit hilfe eines arztes und einem schwesternteam, sie geben schmerzlindernde medikamente und bereiten auch die angehörigen entsprechend auf ein nahendes ende vor).
Kümmert euch rechtzeitig um pflegedienste, seht euch nach einem schönen hospiz um, wenn ihr nicht zu hause pflegen könnt.
ihr könnt meinen beiträgen aus dem forum genug infos zum verlauf und zum ende der krankheit entnehmen oder mich gern anmailen.
das leben kann grausam sein und ihr müsst damit fertig werden.
und ihr schafft es!
ganz viel kraft wünsche ich euch für die kommende zeit,
LG
chiquita