HirnTumor-Forum

Autor Thema: Glioblastom IV  (Gelesen 228702 mal)

bine1990

  • Gast
Re:Glioblastom IV
« Antwort #195 am: 18. Februar 2006, 14:59:30 »
Hallo Hansi,

da merkt man doch wieder, wie unterschiedlich manches gehandelt wird. Als es damals um die Entlassung meiner Ma aus dem Krankenhaus ging, meinte der behandelnde Arzt man solle hier gleich im Hause, im Krankenhaus Ludwigsburg ist unten direkt eine Anlaufstelle der AOK, beantragen und auch vom Krankenhaus aus wurde die "Übergangspflege" beantragt (heißt wohl das zu organisieren, dass man jemanden überhaupt nach Hause entlassen darf..). Dort ist eine ganz nette Schwester vom "Sozialdienst" die hat sich mit mir dann per Telefon kurz geschlossen und wir haben dann gemeint, auf alle Fälle ein Pflegebett und ein Bettstuhl. Bei der Matratze wusste ich auch nicht so gut, meinte dann aber zu ihr, meine Ma sei verwöhnt, denn sie hätte bis jetzt im Wasserbett geschlafen, da meinte sie dann nehmen wir die "Luftmatratze", also diese Antidekubitusmatratze. Die kam dann auch ohne jede weitere Nachfrage von der AOK, zusammen mit Bett und Bettstuhl. In der Zwischenheit kann sie mit Hilfe wieder einige Schritte gehen, aber es fehlt immer noch Kraft und der Gleichgewichtssinn ist manchmal auch etwas "wackelig". In der Zwischenzeit kommt es auch wieder vermehrt vor, dass sie Personen verwechselt, bzw. Sachen erzählt (teilweise auch fest behauptet) die nun gar nicht wahr sind... es tut manchmal ganz schön weh! Wenn Sie nun etwas fitter ist, will sie nach LB zwecks Chemo. Ich weiß nicht, die Temodal hat sie zwar sehr gut vertragen aber das Rezidiz war ja nach nicht ganz 6 Monaten ja doch wieder da.... man kann heute ja schon testen ob man überhaupt darauf reagiert, werde mich mit der Ärztin in Verbindung setzen und fragen, denn wenn wir sie so weit haben, dass wir sie nach LB fahren können, können wir das nicht mehrfach hintereinander und auch nicht den ganzen Tag dort warten (die Kraft hat sie nun doch noch lange nicht). Der medizinische Dienst hat sich bis heute noch nicht zwecks einem Termin gemeldet, sie hat also immer noch Pflegestufe 1.

Man weiß halt so gar nicht was man davon halten soll was die Ärzte sagen... ich wünsche deinem Vater das er sich nicht mehr lange quälen muss, ob er das ganze allerdings als "Traum" sieht und es nicht schlimm für ihn (auch all die anderen) ist, dass kann ich nicht so nachvollziehen...., sorry, aber innerlich hofft das wohl jeder! Dir und deiner Familie wünsche ich viel Kraft diese Zeit gemeinsam zu meistern! Ich denke an euch und all die anderen

Offline Bea

  • Global Moderator
  • God Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 1823
  • Es geht immer weiter
    • Profil anzeigen
Re:Glioblastom IV
« Antwort #196 am: 18. Februar 2006, 16:55:32 »
Hallo zusammen!

Als Betroffene beider Seiten (meine Mutter verstarb am Hirntumor, ich habe einen...) mag ich auch gerne mal einen Denkanstoß geben:

Jeder so, wie er kann und wie er "dahinter" steht.

Egal wie diese schlimmen Krankheiten verlaufen, es ist mMn. sehr wichtig, dass man gemeinsam einen für alle erträglichen Weg geht.
Manche Menschen brauchen es, Pflege und Betreuung von Angehörigen alleine zu übernehmen und zu verantworten. Andere wiederum können dies - warum auch immer - nicht leisten. Auch hier gibt es Lösungen!
Jeder von uns hat andere Empfindungen. Wichtig ist nur, dass man mit dem was man tut auch weiterhin gut leben kann und sich keine Vorwürfe macht.
Kann nur jedem raten sich auch später immer an die Tatsache zu erinnern, dass Entscheidungen aus der Situation heraus gefällt werden.
Mit der heutigen Erfahrung würden auch wir einige Dinge anders machen. Wir müssen uns immer vor Augen halten, dass Erfahrung das ist was man bekommt, kurz nach dem man es braucht.

Ich wünsche allen ganz viel Kraft und Mut!

LG,
Bea

Offline sonnenlicht

  • Mitglied Forum
  • Senior Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 183
  • Informatives Forum!
    • Profil anzeigen
Re:Glioblastom IV
« Antwort #197 am: 23. Februar 2006, 13:21:15 »
Hallo zusammen!

Als Betroffene beider Seiten (meine Mutter verstarb am Hirntumor, ich habe einen...) mag ich auch gerne mal einen Denkanstoß geben:

Jeder so, wie er kann und wie er "dahinter" steht.

Egal wie diese schlimmen Krankheiten verlaufen, es ist mMn. sehr wichtig, dass man gemeinsam einen für alle erträglichen Weg geht.
Manche Menschen brauchen es, Pflege und Betreuung von Angehörigen alleine zu übernehmen und zu verantworten. Andere wiederum können dies - warum auch immer - nicht leisten. Auch hier gibt es Lösungen!
Jeder von uns hat andere Empfindungen. Wichtig ist nur, dass man mit dem was man tut auch weiterhin gut leben kann und sich keine Vorwürfe macht.
Kann nur jedem raten sich auch später immer an die Tatsache zu erinnern, dass Entscheidungen aus der Situation heraus gefällt werden.
Mit der heutigen Erfahrung würden auch wir einige Dinge anders machen. Wir müssen uns immer vor Augen halten, dass Erfahrung das ist was man bekommt, kurz nach dem man es braucht.

Ich wünsche allen ganz viel Kraft und Mut!

LG,
Bea


Sehr toll Geschrieben Bea!

Ich wünsche dir viel Energie.

Lg :D

Hansi

  • Gast
Re:Glioblastom IV
« Antwort #198 am: 25. Februar 2006, 08:06:37 »
Hallo, Ihr Lieben..
das ist mit Abstand mein schwerster Eintrag hier.....wir haben den Kampf am 23.0206 verloren. Es ist unfassbar schwer, aber auch die Erleichterung kommt in einem hoch, das unser Lieber nun endlich von diesem Schicksal erlöst wurde.
Nach einem nächtlichen Kampf ist mein Vater dann am 23.02. morgens eingeschlafen, während meine Mutter seine Hand hielt. Wir waren alle die ganze Nacht bei ihm. Als ich dann morgens meinen Sohn zur Schule brachte, schlief er ein. Ich bin so froh, daß er nicht alleine war.
Das Loch ist aber nun so unendlich groß, er fehlt an allen Ecken und Enden. Es ist schwer zu begreifen...warum???!!!
Seid umarmt....
Sandra

Offline sonnenlicht

  • Mitglied Forum
  • Senior Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 183
  • Informatives Forum!
    • Profil anzeigen
Re:Glioblastom IV
« Antwort #199 am: 25. Februar 2006, 13:38:14 »
Hallo Sandra,

Mein Herzlichstes Beileid!

Es ist immer für die Person sehr wichtig zu Wissen das man in der traurigsten  Stunde der Wahrheit nicht allein ist.

Sicherlich ist nun ein riesiges Loch vorhanden was Schmerzt, doch dein Vater hat es geschafft und ist von all der Qual befreit.

Worte können dir nicht den Trost geben den du bräuchtest, weils keinen Trost dafür gibt denn es war ein geliebter Mensch für dich und nicht irgentwer aber vielleicht beruhigen sie dich.

Wünsche dir und deiner Mutter viel Kraft.

Liebe grüsse

bine1990

  • Gast
Re:Glioblastom IV
« Antwort #200 am: 25. Februar 2006, 15:38:13 »
Hallo Sandra,


auch von mir, mein aufrichtiges Beileid. Worte können den Schwerz und Verlust nicht umschreiben, aber wir müssen uns in dieser Situation wohl wirkich damit trösten (wenn das überhaupt möglich ist), dass es unsere Lieben nun mit Sicherheit schöner und besser haben. Trotz allem du sagst es, sie werden uns immer fehlen....!

Das warum?? ja ich denke das wird uns alle noch sehr lange beschäftigen, aber wir werden darauf wohl nie eine Antwort bekommen, oder..?!?

Ich wünsche dir, deiner Mutter und auch allen anderen viel Kraft und Stärke in der kommenden Zeit.

Feodora

  • Gast
Re:Glioblastom IV
« Antwort #201 am: 25. Februar 2006, 17:24:39 »
Liebe Sandra,

ich kann sehr gut nachempfinden wie es Dir jetzt geht. Mein Mann ist am 02.02.06 verstorben. Vielleicht kann Dir der nachstehende Text etwas Trost spenden.

Die zwei Kammern

Eines Tages begegnete ich einer alten Frau. Ihr Gesicht hatte Furchen, kreuz und quer. Über ihren Augen zogen sich traurige Linien zusammen, aber an ihren alten Wangen waren die Grübchen ihres Lachens geblieben. Sie schaute mich an und sagte: "In deinem Gesicht ist lauter Trauer, deine Augen sind ohne Glanz, und dein Mund ist hart geworden.
"Ich bin in Trauer", sagte ich entschuldigend. Da sagte die alte Frau: "Richte in deinem Herzen zwei Kammern ein, eine für die Freude und eine für die Trauer. Kommt Trauer über dich, dann öffne die Kammer der Trauer. Kommt aber Freude über dich, dann öffne die Kammer der Freude." Und mit einem Lächeln fügte sie bei: "Den Toten ist es wohler in den Kammern der Freude."

Viele Grüße
EM

RR

  • Gast
Re:Glioblastom IV
« Antwort #202 am: 25. Februar 2006, 23:29:50 »
Liebe Sandra,

auch mein aufrichtiges Beileid. Mir fehlen einfach die Worte, habe ich doch soviele Beiträge über Euren Vater in letzter Zeit gelesen. Das WARUM wird uns alle beschäftigen. Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit.

Bergziege

wost

  • Gast
Re:Glioblastom IV
« Antwort #203 am: 26. Februar 2006, 10:41:45 »
Hallo Sandra,
auch von mir mein herzlichstes Beileid. Für die Familie wird es immer ein großer Verlust sein, für den Betroffenen eine große Erlösung. Irgendwann wird jeder seinen Kampf verlieren. da wird auch ein noch so großer Wille keine Macht mehr haben.
Ich wünsche euch für die nächste Zeit viel Kraft alles zu begreifen und zu verarbeiten. Noch 10 Tage, dann habe ich meine Strahlen- und Cheotherapie geschafft. Bis jetzt alles gut vertragen, aber wer weiß wie´s weitergeht. Bleibt nur warten u. hoffen bis zum MRT.
Liebe Grüße und Kopf hoch
wost

wost

  • Gast
Re:Glioblastom IV
« Antwort #204 am: 26. Februar 2006, 10:43:19 »
Hallo Hilde,
finde deinen Eintrag nicht mehr, deshalb auf diesem Weg liebe Grüße. Wie es mir geht siehe oben.
Leben Gruß wost

Anmari

  • Gast
Re:Glioblastom IV
« Antwort #205 am: 27. Februar 2006, 11:14:07 »
Liebe Sandra,

auch von mir mein herzliches Beileid und dir und deiner Familie viel Kraft für die vor euch liegende Zeit.

Liebe Grüße
Anmari

schneeweischen

  • Gast
Re:Glioblastom IV
« Antwort #206 am: 27. Februar 2006, 14:58:36 »
Liebe Sandra,

meine Familie und ich wünschen DIR und deiner Familie viel Stärke und Rückhalt.

Unser herzliches Beileid.

Alles, alles Liebe,

schneeweischen

bine1990

  • Gast
Re:Glioblastom IV
« Antwort #207 am: 01. März 2006, 12:54:37 »
Hallo, will mich auch wieder melden, obwohl es nicht gerade gutes zu berichten gibt  :-\
Die Verwirrtheit meiner Mutter nimmt wieder zu und auch die passenden Wörter fehlen immer öfters. Es ist schlimm so etwas mitansehen zu müssen und zu wissen man kann nicht helfen..., aber wem sage ich das. Mein Pa ist so langsam am Boden zerstört und klappt mir demnächst zusammen, ich helfe ihm bei den Sachen drumherum (waschen, einkaufen, Gänge erledigen, usw.) aber die Hauptarbeit liegt doch an meinem Vater. Oftmals ist es verletztend was meine Ma sagt, ich habe meinem Vater schon gesagt er soll darüber hinweghören, aber das geht eben auch nicht so einfach. Wir schauen uns in den nächsten Tag ein Hospitz, ganz in unserer Nähe an. Mein Vater meinte zwar, er würde meine Ma daheim behalten so lange es geht, aber es hilft keinem von uns, wenn er auch zusammenklappt (dazu fehlt nicht mehr viel, er hatte mal knapp 90 kg, nu liegt er bei nicht mal mehr ganz 80 kg!). Ich bin berufstätig, mache mal früher Feierabend, meinen Urlaub will ich jetzt noch nicht nehmen, denn es wird bestimmt noch schlimmer.... Dort wäre sie den ganzen Tag versorgt und wir selbst könnten zu jeder Zeit (sowohl Tags als auch Nachts) bei ihr sein. Wir schauen uns das ganze jetzt einfach einmal an, einen Platz bekommt man da ja auch nicht sofort und dann heißt es sowieso abwarten. Auch das Laufen ist wieder schlechter geworden (Gleichgewichtssinn/trotz Hilfe kaum noch möglich). Habe morgen Termin bei unserem Hausarzt und werde mich mit ihm unterhalten. Ich denke oft an die Tage vor der 2. OP, sie war noch fit, hatte keine Beschwerden, konnte laufen und sehen, die OP sollte eine Lebensverlängerung sein.... in unserem Fall war es meines Erachtens keine Lebensverlängerung und wenn, dann eine zu einem viel zu hohen Preis, denn seither ist sie ein Pflegefall, kann nicht mehr laufen, konnte kaum essen und sieht immer noch nur Schatten... Es tut so weh...

Offline sonnenlicht

  • Mitglied Forum
  • Senior Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 183
  • Informatives Forum!
    • Profil anzeigen
Re:Glioblastom IV
« Antwort #208 am: 01. März 2006, 13:29:23 »
Hallo bine1990 ich bekomme eine Gänsehaut und bin sehr Erschüttert bei dem was du hier so an Last ablässt aber mache es auch weiterhin.
Selbst ich die nicht Betroffen ist, habe schon Mühe es verstehen zu können das Angehörige solch einem DRUCK ausgesetzt sind und doch immer wieder Kraft schöpfen müssen um nach vorn schauen zu können im Positivem sinne egal was kommen mag.Wie ergeht es dir und deinem Vater dann bloß.
Diese sogenannte Lebensverlängerung scheint bei deiner Mutter wie eine Qual zu sein, tut mir Leid wenns ihr nicht erspart blieb.
Die Idee mit dem Hospitz find ich sehr gut, so hat sie das was sie braucht und dazu noch 24 Stunden und du als Tochter und auch dein Vater könnt mal Abspannen und neue Kraft tanken.
Drücke dir und deinem Vater beide Daumen und wünsche euch ganz viel Kraft für die nächste Zeit.

Lg

Hansi

  • Gast
Re:Glioblastom IV
« Antwort #209 am: 01. März 2006, 18:36:34 »
Hallo, Ihr Lieben...

ganz lieben Dank für Eure tröstenden Worte und Eure liebe Anteilnahme.
Gestern ist mein Vater beerdigt worden...es war hart...aber wenn man es so sagen kann..trotzdem eine schöne letzte Ehre für ihn. Der Pastor hat sehr schöne Worte gesprochen und es erwiesen ihm ca. 200 Personen die letzte Ehre, trotz des massiven Schneefalls. Das hat uns sehr gerührt....er war ein beliebter Mensch mit grossem Herzen. Leider gehen die GUTEN immer zu früh!! Aber es tut sooooo gut, ihn nicht mehr leiden zu sehen!!!
bine, lieben Dank für Deine persönlichen Worte und das mit dem Hospiz finde ich eine super gute Idee. Wenn wir nicht vom "Fach" gewesen wären, hätten wir das auch nicht gepackt!!! Es überstieg unsere gesamten Kräfte, meinen Vater zu Hause sterben zu lassen....aber wir schafften es. ich wünsche Euch allen viel, viel Kraft dieses durchzustehen....am liebsten wünsche ich Euch....das dieses mist Ding endlich heilbar wäre......vielleicht ist das ja irgentwann einmal möglich!!!!
Bis bald.....Sandra :(

 



SMF 2.0.19 | SMF © 2022, Simple Machines
Hirntumor Forum © 1996-2022 hirntumor.de
Impressum | Datenschutzerklärung