Hallo Leute
ich habe mich eine ganze Zeit lang nicht gemeldet aber es gab für mich auch viel zu tun. Ich hatte also letzt Woche am Donnerstag das Gespräch mit unserem Hausarzt. Wir haben fast eine dreiviertel Stunde geredet. Er hat mir dann auch solche Sachen gesagt wie: Für wen sonst, als für Menschen wie ihre Mutter ist ein Hospitz sinnvoll. Menschen die sterben werden und die so "menschlich" wie möglich versorgt werden, wenn die Kraft für die Angehörigen nicht mehr ausreicht! Wir besprechen dieses Thema sehr offen, wofür ich ihm auch sehr dankbar bin. Dann haben wir also einen Termin im Hospitz in Bietigheim-Bissingen ausgemacht und heute war ich, zusammen mit meiner Schwägerin nun dort und habe mir das ganze angeschaut. Es ist sehr schön gelegen, insgesamt 7 Zimmer, jeweils mit eigenem Bad und jedes Zimmer mit Blick in den Hof (Terrasse und Garten).... Der Leiter des Heimes kommt vorher nach Hause und bespricht nochmal alles mit den Angehörigen. Da war sie dann wieder, die Frage, wie sage ich es meiner Mutter..... Ich bin dann zu meinen Eltern gefahren und habe erst mit meinem Vater darüber gesprochen, er war wieder ganz down, auch bei ihm wieder die Frage .... und wie sagen wir es Ma?! Der Leiter vom Heim sagte einen Satz der mit nicht aus dem Kopf ging und so hielt ich mich daran: " Die Warheit ist manchmal schmerzvoll aber der einzig richtige Weg!" Ich kann nur sagen es stimmt. Meine Ma hört sehr gut und meinte dann auch, was wir denn besprechen würden... wir gingen dann zu ihr in die Stube und .... tja es blieb mal wieder an mir hängen... Ich habe sie gefragt ob sie eigentlich weiß wie krank sie ist? Sie schaute mich mit großen Augen an und meinte vielleicht, nicht so genau... da habe ich ihr alles nochmal erzählt.. angefangen von der 1. OP, dass sie damals die Wahrheit wissen wollte und sie auch sehr gut verarbeitet hat und dass nun seit der 2. OP nichts mehr so ist, wie es vorher war... sie hatte Tränen in den Augen und ich habe natürlich auch geflennt!! Wir haben dann alles besprochen, sie sprang dazwischen mal in ein anderes Thema, dann fiel ihr ein, dass vor Jahren eine Bekannte vom Skifahren auch in ein Hospitz ging, da sie Krebskrank war. Ich erzählte ihr, dass sie ihr eigenes Zimmer hat, dass Pa, sogar mit Luna (unserem Hund) jederzeit kommen kann und sogar soll, er auch jederzeit dort schlafen kann oder auch nachts noch anrufen kann, falls er meint es stimmt irgendwas nicht (was sich natürlich auch auf die anderen Angehörigen bezieht)! Auch habe ich Ihnen klar gesagt, dass der Ton in dem sie momentan umgehen nicht schön ist und die Zeit kommt wo Pa sich Vorwürfe machen wird und das dies nicht der Sinn ist, so die letzte gemeinsame Zeit zu verbringen! Auch das mussten beide zugeben und vor allen Dingen wegen Pa, der ja beständig abbaut, auch das hat meine Ma ja schon angesprochen, teilweise in einer nicht so schönen Art aber vom Sinn her, sieht sie es ja auch, wenn auch nur für kurze Zeiten. Ich weiß nicht, ob sie morgen noch viel von diesem Gespräch weiß aber ich weiß, dass sie es in diesem Moment ganz genau verstanden hat und das war mir (für mein "Seelenheil" ) sehr wichtig. Aber es tat so weh, sie daran zu erinnern, dass sie sterben wird... auch wenn sie es morgen wahrscheinlich wieder nicht mehr weiß....
Ich werde dann also morgen dort anrufen, damit wir einen Termin für den Hausbesuch ausmachen und dann sehen wir weiter.
Ich hoffe inständig, dass mein Vater dann etwas "ruhiger" wird und auch wieder "durchatmen" kann, denn Ma ist dort, da bin ich mir nach meinem Besuch sicher, gut aufgehoben. Aber das wird auch nicht von heute auf morgen gehen... Ich werde mich wieder melden.... ansonsten wünsch ich euch allen viel Kraft (meine, zumindest die "seelische" ist so langsam auch auf einem niedrigen Punkt angekommen..) Dann auch noch immer der Ärger mit der Krankenkasse, habe heute mal angerufen, mein Einspruch von Ende Januar und das Schreiben der AOK vom 06.02., dass der Pflegedienst sich mit uns zwecks einem Termin in Verbindung setzt hat auch noch keine weiteren "Erkenntnisse" gebracht, bis heute hat sich noch niemand gemeldet, echt, dass kann doch nicht wahr sein, dass sich nach 5 Wochen, noch immer nicht mal Zwecks Termin einer meldet!!! Ich kann nur wieder sagen, armes Deutschland, arme Menschen die hier Krank werden und auf diese "Art" von Hilfe angewiesen sind, es ist mehr als traurig!!!