Hallo zusammen,
Anmari auch ich musste beim lesen deines Berichtes schlucken, ja es ist furchtbar daneben zu sitzen und nicht helfen zu können. Aber auch ich denke, dass es unseren Lieben dann besser geht....
Bei meiner Ma geht momentan auch alles mehr bergab, das sprechen ist schon sehr schlecht, sie sagte ein bis zwei Worte und dann weiß sie nicht mehr was sie sagen wollte. Manchmal ist sie geistig auch ganz weit weg, man spricht mit ihr, sie gibt vielleicht sogar auch mal kurz ein ja oder nein dazu und dann wenn man sie wieder was fragt, muss man sie kurz anstupfen oder wirklich direkt ihren Namen sagen und sie ganz direkt anschauen und dann merkt man richtig, dass sie zwar wach ist, aber geistig ganz wo anders ist, wo auch immer! Auch schläft sie seit dem Wochenende wieder extrem viel und die Motorik der Hände, die bisher doch noch einigermaßen gut war, lässt auch beständig nach... Nein diese Krankheit ist wirklich grauenvoll, für alle! Ich sitze daneben und halte ihr die Hand wenn sie schläft und sie drückt sie eigentlich, zumindest bis sie fest schläft auch zurück. Seit der Diagnose ist nun ein Jahr vergangen und seit knapp 3 Monaten ist sie nun auch schon im Hospitz, wo man sich wirklich fürsorglich um sie kümmert, seien es die Schwestern oder die Ehrenamtlichen, es kommt immer wieder eine ins Zimmer und fragt ob sie einen Wunsch hat...
Tatjana, ich denke jeder geht für sich mit der ganzen Sache um, jeder muss für sich den Weg finden das ganze zu verarbeiten auch das Abschied nehmen. Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich in der Zwischenzeit so weit bin, dass ich es meiner Mutter wünsche, dass sie einfach einschlafen darf bzw. einfach aus dem Schlaf nicht mehr erwacht... Klar ist es dann ein Abschied für immer, aber ich werde mich auch bemühen meine Mutter nicht so als Kranke in Erinnerung zu behalten, sondern wie ich sie die ganzen 65 Jahre kannte, als fröhlichen, aufgeschlossenen, freundlichen und liebevollen Menschen!