HirnTumor-Forum

Autor Thema: Erfahrungen? Strahlentherapie?  (Gelesen 15217 mal)

Helmut-Astro III

  • Gast
Erfahrungen? Strahlentherapie?
« am: 13. Februar 2004, 20:26:16 »
Wer hat noch Erfahrungen mit der Strahlentherapie u. mögl. Nebenwirkungen ?
Mein Tumor ist 7 cm groß u. liegt genau zwischen beiden Hirnhälften. (Astro II mit Übergang zum Astro III). Es muß also die gesamte Hirnhälfte bestrahlt werden. Über Antworten würde ich mich freuen.

Grüße
Helmut

pady

  • Gast
Re:Erfahrungen? Strahlentherapie?
« Antwort #1 am: 17. Februar 2004, 21:04:15 »
Hallo Helmut,

bei meinem Mann wurde eine Glioblastom IV multiforme diagnostiziert, erst OP, dann Bestrahlung u. Chemo. Die Bestrahlung hat er gut verkraftet. Bei ihm wurde allerdings nicht so ein großer Bereich bestrahlt. Außer starker Müdigkeit traten jedenfalls bei ihm keine anderen Nebenwirkungen auf. Erst als zur Bestrahlungsserie die erste Chemo kam, rasierte er sich den Kopf kahl da ihm die Haare ausfielen.
Gegen die dann auftretende Übelkeit nahm er Zofran Tabl..Ich wünsche Dir viel Erfolg und alles Gute
Monika ;)

Helmut-Astro III

  • Gast
Re:Erfahrungen? Strahlentherapie?
« Antwort #2 am: 18. Februar 2004, 19:16:17 »
Hallo Monika,
danke für die schnelle Antwort, habe heute noch einmal ein Gespräch mit dem Prof. der Strahlenklinik gehabt, danach ist das sowieso bei jedem Menschen anders, jeder reagiert eben anders auf die Therapie meint er.

Gruß
Helmut

tossens

  • Gast
Re:Erfahrungen? Strahlentherapie?
« Antwort #3 am: 28. Februar 2004, 12:36:25 »
Hallo Helmut
Bei meiner Frau wurde im April 03 ein Glio IV entvernt danach 32 bestahlunge nach der 4ten Sitzung fielen ihr an den bestahlten stellen die haare aus. Die Ärtze sagten sie müsse damit Leben das sie nicht wieder konnen. 6Wochen nach der letzten Bestrahlung (welch ein Wunder so die Ärtze)sah man die erste Haare hachsen. Der einzige nachteil ist das sie anstatt Schwaze Haare nun Braune gewachsen sind. Das kleinste Problem ODER !!!!!!

Helmut-Astro III

  • Gast
Re:Erfahrungen? Strahlentherapie?
« Antwort #4 am: 28. Februar 2004, 21:20:08 »
Hallo Tossens, danke für die Info, bin gerade erst bei der 2. Sitzung, bisher nur vermehrt Kopfschmerzen. Ich dachte auch mehr an andere Dauerschäden, die Haare sind da wirklich kein Problem.

Gruß
Helmut

schneeweischen

  • Gast
Re:Erfahrungen? Strahlentherapie?
« Antwort #5 am: 27. August 2004, 22:17:32 »
Hallo Helmut,
mein Vater hat Lungenkrebs mit einer singulären Metastase im Gehirn. Er wurde zunächst am Gehirn operiert. Seit dem wird er paralell bestrahlt und erhält eine Chemotherapie. Zunächst litt er nicht unter Nebenwirkungen. Seit ein paar Tagen verliert seine Haare massiv. Die zwei auf die Chemo folgenden Tage sind für ihn sehr unangenehm, da ihm permanent schlecht ist. Außerdem ist er sehr müde und friert sehr. Von diesen Nebenwirkungen bleibt nur das Frieren.
Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, dass es dir gut geht.
Mit lieben Grüßen,
Janina

grohrer

  • Gast
Re:Erfahrungen? Strahlentherapie?
« Antwort #6 am: 17. November 2004, 18:10:14 »
Bei mir wurde im Juli 2004 ein Meningenom, 6 cm Durchmesser entfernt.
Da ein Rest am Augennerv und am Hirn nicht entfernt werden konnte, bekam ich 6 Wochen lang täglich eine Bestrahlung, die ich ganz gut überstanden habe. Ausser grosser Müdigkeit und Harausfall fast am ganzen Kopf hatte ich  grossen keine Nebenwirkungen.
Inzwischen sind die Haare wieder nachgewachsen.

Gudrun

Titus

  • Gast
Re:Erfahrungen? Strahlentherapie?
« Antwort #7 am: 28. Januar 2005, 00:43:52 »
Hi,
unser Sohn hatte auch eine Strahlentherapie im Schädelbereich (hintere Schädelgrube). Die Haare dort wachsen kaum nach, sehr dünn und spärlich.

Während der Strahlentherapie sind sie ausgefallen (wir haben dann 2 Abende mit Tesafilm nachgeholfen, tat gar nicht weh und war soweit ganz lustig für uns beide).

Die gesammte Kopfhaut wurde Papierdünn und sehr empfindlich. Im Ohrenbereich ist die Haut unter den Ohrläppchen immer eingerissen (auch wg. Mundschutz). Wri haben also oft eingeölt.

Er wurde immer schlapper und hat nach Ende der Therapie eine ganz schlimme Nebenwirkung bekommen: Es sind Gehirnzellen verklebt und der Liquor konnte nicht abfließen, das ist, weil es so selten passiert, nicht rechtzeitig erkannt worden und als Strahlenkater abgetan worden.

Wer also wirklich sehr viel Kopfschmerzen hat, mit Ausfällen oder gar Bewußtlosigkeit zu tun hat, sollte UMGEHEND dafür sorgen, das eine Schädelaufnahme gemacht wird. Es wurden die ganzen Aufzeichnungen von der Strahlenklinik (Pius Hospital Oldenburg) mehrfach noch einmal durchgesehen und absolut kein Fehler bei der Behandlung entdeckt.

Darüber hinaus ist Nick durch die Bestrahlung kleinwüchsig und hat eine Hochtonschwerhörigkeit entwickelt. Also: lasst euch wirklich regelmäßig vom HNO durchchecken, wenn ihr so eine Therapie macht. Bei Nick ist die Schwerhörigkeit erst jetzt erkannt worden, weil er 2 Jahre keinen Hörtest mehr gemacht hat.

Ohne Strahlentherapie hätten wir ihn jetzt vielleicht nicht mehr. Aber zu sagen, das vermehrte Kopfschmerzen oder Haarausfall die einzigen Probleme sind und die ja eher lapidar sind, halte ich für absolut icht angebracht, weil dann der Eindruck entsteht, das Krebs ja im Prinzip heilbar ist und alles gar nicht so schlimm. Und es gibt genug Leute, die auf Klatschblattniveau leben und auch das alles glauben.

Bestes Beispiel: Freundin von meinem Dad auf einer Familienfeier,  ausser mir sitzen unter anderem noch Onkel und Tante am Tisch, die eine Tochter verloren haben (Nierenkrebs). Dad´s Freundin liebt Klatschblätter über alles und glaubt auch jeden Scheiß, der darin veröffentlicht wird. So schmatzt diese impertinente Person gen Mitternacht einen Tomatensalat weg und erklärt und allen freudestrahlend, das er ja so gesund wäre und gut gegen Krebs. Stelle sich einer mal die Gesichter von meinen Verwandten mit verstorbener Tochter und mir vor, die ein Kind hat, das durch Krebs behindert geworden ist.

Und so etwas passiert mir tatsächlich öfters. Meine Schwägerin (nicht mehr mit meinem Bruder zusammen) liegt derzeit mit Magen-Darm-Krebs in einer Klinik. Das gemeinsame Kind ist ganz plötzlich beim Vater abgeliefert worden und durch eineige unglückliche Umstände sind beide bei uns gelandet. "Ja, wenn die Mutter wieder gesund ist, dann..." und er ging davon aus, das die Mutter in spätestens 3 Monaten freudestrahlend auf der Matte steht. Krebs ist ja gar nicht schlimm, ein Hautarzt hätte ihm 6 Melanome diagnostiziert mit der Aufforderung, sie operativ behandeln zu lassen, sonst hätte er nicht mehr lange zu leben. Hat er nicht und er lebt immer noch. Also findet mein Bruder, das Krebs absolut nicht schlimm ist und man alles schon wieder hin bekommt.

Das es aber absolut nicht so ist und wir schon diverse Menschen haben sterben sehen, egal ob Kind oder älter, das ist nicht wichtig. Also Bitte auch an zukünftige Schreiber: lasst das unbewusste Verharmlosen. Das kann verdammt fatale Auswirkungen haben. Ihr sollt auch nicht schwarzmalerei betreiben, aber (auch wenn ich es hier vielleicht jetzt nicht war) es wäre nett, wenn Sachlichkeit vorherrschen würde. Und ob es für die Betroffenen selbst, die ja hier in diesen oberen Fällen Erwachsene sind, dann tatsächlich "kein Problem" war, die ganze Therapie zu überstehen und die Nebenwirkungen zu erleben, das wage ich dann mal auch anzuzweifeln.

ICH würde meinem Mann garantiert nicht die Hucke volljammern - denn ich wüsste genau, das er sich ohnehin jede Menge Sorgen macht. Und ich denke, das es vielen so geht.

Manuela


 



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