Ein herzliches "HALLO" an alle !!Hier mal kurz meine Geschichte:Seit meiner Jugend leide ich unter Kopfschmerzen. Früher wurden diese oft unter den Tisch gekehrt, Schulstreß, Ausbildungsstreß etc. hieß es immer.
1997 habe ich die andauernden Kopfschmerzen (keine Migräne) nicht mehr ausgehalten und bin mal zu einem Neurologen gegangen.
Der machte seine Tests und schickte mich zum CT, Befund: altersentsprechend und unauffällig.
Gut, dachte ich ....
Also lernte ich mit den Schmerzen zu leben.
Im Juni 2004 waren die Schmerzen dann wieder so stark, dass ich nochmal zum Neurologen ging.
Er machte wieder seine Tests und schickte mich diesmal zum MRT, Befund: eine 2,3 x 1,2 x 1,5cm große Pinealiszyste mit leichter Kompression der Vierhügelplatte, jedoch kein eindeutiger Zusammenhang mit den Kopfschmerzen
Na toll ...
Mit dem Befund in meinen Händen landete ich dann beim Neurochirurgen. Dieser zeigte mir auf, dass es sich hierbei wohl um eine zystische Raumforderung handele, die in ihrer Struktur nicht "Flüssigkeitsgefüllt" ist, was bedeutet könnte, dass es sich hierbei auch um eine Tumorzyste handeln könnte. Außerdem bestünde, aufgrund der Größe, die Gefahr eines Hirnwasserstaus, der sich widerum durch Kopfschmerzen bemerkbar machen würde.
Im Grunde war ich schon im ersten Gespräch für eine OP, da mich diese Ungewissheit total fertig machte.
Ich bat trotzdem nochmals um Bedenkzeit.
Im November 2004 wurde ich dann operiert.
Nach der OP ging es mir total schlecht. Ich hatte extreme Sehprobleme und musste mir zumindest ein Auge zukleben, damit ich überhaupt etwas sehen konnte. Ich hatte lange mit Erbrechen zu kämpfen und ernährte mich quasi von Schmerzmitteln und Mittel gegen Übelkeit. Meine Lichtempfindlichkeit war so extrem, dass jeder, der es wagte die Jalousien hochzuziehen angemeckert wurde. Des weiteren wollte ich nur noch schlafen.
Klar, dass ich in dieser Zeit kaum noch Kopfschmerzen hatte. Wenn man bedenkt, dass wohl mehr Schmerzmittel, als Blut durch meine Adern geflossen ist.
Nach 10 Tagen Aufenthalt wurde ich dann entlassen. Die Sehprobleme besserten sich ein bischen und die Ärzte meinten es bräuchte halt seine Zeit bis sich alles wieder normalisiert hat.
Na gut, dachte ich, die werden schon wissen was sie erzählen.
Sie sagten mir, dass sie während der OP nichts verletzt hätten und dass sie alles entfernen konnten.
Seit meiner Entlassung leide ich nun unter den Sehproblemen (Verschwommensehen sobald ich in irgendeiner Weise den Kopf drehe), dazu kamen noch Doppelbilder in den Seitblicken, ein total verrückter Hormonhaushalt (wenn ich zurückdenke hatte auch schon seit 1998 mit Schweißausbrüchen und Kälteanfällen zu kämpfen) und Konzentrationsprobleme.
Meine Kopfschmerzen sind ebenfalls geblieben und wurden mittlerweile als chronisch diagnostiziert.
Ich habe in den nun schon fast 4 Jahren div. Rehaeinrichtungen und Krankenhäuser (darunter auch eine psychosomatische Abteilung) besucht und keiner konnte mir mit meinen Beschwerden helfen. Im Gegenteil, sagte man den Ärzten, dass ihre Therapien nicht helfen, waren sie eingeschnappt und schrieben Berichte, die an den Haaren herbeigezogen waren. Jede Beschwerde und Rechtfertigung kostete mich bisher sehr viel Kraft.
Ich musste meine Arbeit aufgeben, nachdem eine Wiedereingliederung fehlgeschlagen war.
Am besten aufgehoben war ich schliesslich im Berufsförderungswerk Würzburg (Schule für Sehbehinderte und Blinde).
Die haben mich von A-Z getestet und ein allumfassendes Gutachten erstellt.
Seit Mai 2007 beziehe ich nun die Erwerbsminderungsrente, die meine Existenz bisher sichert.
Bis heute weiss ich leider nicht genau, was die Neurochirurgen in meiner Schaltzentrale angestellt haben. In Berichten liest man nur von einem zystischen Pinealistumor (gutartig).
Bisher habe ich noch niemanden mit solchen Problemen kennen gelernt. Es ist toll, dass ich diese Forum gefunden habe.
Natürlich habe auch ich lange darüber nachgedacht, was wäre gewesen wenn ich der OP nicht zugestimmt hätte ...., aber ich habe nun mal
TÜR 2 gewählt.
Egal wie man sich entscheidet, man muss letztendlich da durch.
Die Entscheidung trifft man für sich alleine.
Es grüsst
Sonja