Hey Steffi,
dass Deine Freundin schnell wieder bei ihrer krankheit landet, wie du sagst, halte ich für völlig normal. Nichts beschäftigt sie jetzt mehr. Mein Mann hatte auch einen GBM IV, er hat sich extrem damit beschäftigt, wir haben stundenlang darüber geredet, zusammen geweint und uns gegenseitig vorgemacht, wir glauben an Heilung, um im nächsten Moment genauso extrem offen zu sein und die Ausweglosigkeit dieses Tumors zu akzeptieren, wir haben uns sehr, sehr viel umarmt, uns gegenseitig versprochen, irgendwie damit fertig zu werden. Will damit sagen, Ablenkung bringt nur etwas, wenn der patient das zulässt. will er über seine Erkrankung reden, sollte man das mit ihm zusammen machen, so weh es auch tut, ich weiß, meinem Mann hat das geholfen, er wusste letztlich, irgendwie geht es auch nach seinem tod für mich weiter. Natürlich ist Deine Freundin nicht dein Mann, aber möglicherweise braucht sie Dich, um ihre Vorstellungen, ihre Ängste und wünsche zu besprechen, da kannst Du ihr möglicherweise eine sehr, sehr große Hilfe sein, wenn sie alles sagen kann, was sie bewegt, wenn sie weinen kann, wenn sie Angst hat, rede so offen mit ihr wie sie es zulässt, mehr Hilfe kannst Du ihr nicht geben.
Wünsche euch alles Liebe, Monika