Sonstiges zum Thema Hirntumor > Kummerecke

Probleme mit der Mutter

(1/1)

Fischerin:
 ???
Bisher habe ich meistens still mitgelesen - ganz selten was gesagt.
Irgendwie weiß ich nicht weiter.
Mein Papa ist im Oktober 2002 an einem Glioblastom gestorben.
Zurück blieben wir, meine Mutter(jetzt 67) und ich (jetzt 36).
Ich bin mit einem ganz lieben Mann(37) verheiratet, keine Kinder.
Meine Mutter hatte und hat niemals einen richtigen Freundeskreis gehabt.
Nun ist sie alleine und ich habe das Gefühlt, daß sie manchmal ohne meinen Vater nicht so zurecht kommt.
In den nun fast drei Jahren kann sie sich noch immer nicht alleine Ihr Haushaltsgeld vom Automaten abholen.
Es gibt aber auch kleine Nichtigkeiten die mich auf die Palme bringen.
Sie schafft es nicht mal neue Staubsaugerbeutel zu kaufen.
Nachdem sie nun die falschen Beutel gekauft hatte, kriegte sich am Telefon mir gegenüber fast einen Wutanfall.
Ich war daran Schuld das sie die falschen Beutel hatte!
Naja es gibt viele große und kleine Anlässe aus denen dann soche Wutanfälle resultieren.
Überall will sie mitkommen.
Wenn ich mit meinem Mann einen Ausflug machen möchte, lüge ich sie jetzt schon an.
Ich will meine Ruhe haben.

So ab diesen Punkt muß mich jeder für ein totales egoistisches A...loch halten.

Meine Mutter hat mich in meiner Kindheit gerne mal geschlagen.
Dann hatte sie mal wieder einen "Black Out".
Ich weiß nicht warum ich Schläge bekommen habe.
Ich habe mich nicht mal getraut was schlimmes anzustellen.
Sie hat mich auch nur geschlagen wenn mein Papa nicht zu Hause war.
Ich wurde verbal erniedrigt.
Einmal hat sie mich gewürgt und dabei gesagt:
Dich bring  ich um und werfe dich dann in den Müll. Wenn der Papa nach Hause kommt, sage ich das du weggelaufen bist.
Na sowas baut doch die "innige Liebe" zu einer Mutter total auf!  :'(
Ich mußte im Winter ohne Jacke draußen im Müllkasten nach einem Küchenmesser suchen das meine Mutter versehentlich weggeworfen hatte.

Mittlerweile empfinde ich meine Mutter als Last.
Seit kurzem habe ich nun eine nette Psychotherapeutin.
Eines ist mir schon klar gworden.
Ich kann machen was ich will, aber das "kleine Mädchen" in mir wird nie mütterliche Liebe bekommen.
Ich möchte einen ganz normalen, friedlichen Kontakt mit meiner Mutter.
Ich möchte mich nicht mehr ärgern.
Mir ist das klar aber wie mache ich das nur meiner Mutter klar? ???
Das macht mich alles so fertig.
Ich leide unter Kopfschmerzen, Verspannungen in der Wirbelsäule und bin nur noch am heulen.
Am liebsten würde ich die Koffer packen und abhauen.

Wie geht es anderen Kindern wo ein  Elternteil den Partner verloren hat?

Vielen Dank fürs "Zuhören"
Stephanie (Fischerin)

pady:
Hey Stephanie,
kann Dir nur raten, lasse Dich nicht provozieren, wenn sie einen wutanfall bekommt, lass ihn sie bekommen. Denke, Deine Mutter ist sehr allein ohne Deinen Vater, aber das darf kein Grund sein, dass sie versucht sich überall einzuklinken. du solltest sie nicht anlügen, wenn Deine Familie allein etwas unternehmen will, sag es ihr so wie es ist. Was Deine Mutter getan hat ist schlimm, entweder Du distanzierst dich von ihr oder du hörst auf die Vergangenheit zu bemühen.  Beides geht nicht, es ist leider nicht mehr zu ändern.  Ich habe meinen Vater auch verloren, allerdings war meine Kindheit schön. Auch meine Mutter ist allein, niemals war sie mir eine Last, anders als bei Dir. Es ist schon schlimm, was Deinem Vater widerfahren ist, behandel Deine Mutter normal oder distanzier Dich von ihr, wenn Du nicht anders kannst, aber lasse nicht zu, dass Dein Leben so extrem beeinflusst wird. Alles Liebe, Monika

pady:
Hey, Stephanie,
wie geht es dir? Konntest du deinen Konflikt mit deiner Mutter lösen? Habt Ihr einen Weg gefunden? wäre schön von Dir zu hören,
alles Liebe Monika

Fischerin:
Hallo Pady, hallo Regilu,

Danke für Eure Beiträge.
Ich bin sehr oft traurig und könnte nur noch weinen.
Es ist auch viel Wut in mir.
Mein ganzer Körper spielt verrückt.
Nacken, Schulern und Rücken schmerzen.
Wie sagte meine Masseurin: Sie tragen eine große Last auf dem Rücken.
Wie recht sie doch hat.
Ich wünsche mir einen guten Kontakt zu meiner Mutter.
So einen guten Kontakt wie zu meiner Schwiegermutter.
Meine Psychotherapeutin meinte, daß das wohl nie der Fall sein wird.
Ich bin immer noch das kleine Mädchen das alles tut um von der Mutter geliebt zu werden.
Ich bin das kleine Mädchen das bei seiner Geburt nicht liebevoll empfangen und angenommen wurde.
Vor ein paar Tagen habe ich mir mal mein Babyalbum angeschaut.
Selbst als Baby habe ich sehr selten gelächelt.
Mir hat es nie an materiellen Dingen gemangelt.
Ich habe nur väterliche Liebe erfahren.
Mein Vater hat sehr viel mit mir unternommen.

Meine Mutter ist nur dumm und unfähig.
Es ist nicht meine Schuld das sie mich bekommen hat.
Dann hätte sie nicht so dumm sein sollen und sich zu einem Mann ins Bett legen sollen.
Meine Mutter sagte mir mal: "Dich hätte ich abtreiben sollen. Dann hätte ich jetzt ein besseres Leben!"
Tja wenn ich da jetzt so drüber nachdenke, könnte sie glatt recht haben.
Dann hätte ich, Stephanie, jetzt nicht so einen unfähigen Menschen am Hacken!
Vielleicht hätte mich dann eine andere Frau bekommen.
Z.Zt habe ich  Angst ans Telefon zu gehen.
Oft läuft der AB.
Wenn ich dann die jammernde fast ein bischen weinerliche Stimme meiner Mutter höre, könnte ich kotzen.
Ich glaube meine Mutter bräuchte auch mal eine Therapie um ihr jämmerliches Leben in den Griff zu bekommen.
Vielleicht würde dann alles viel besser laufen.

So jetzt werde ich mich mal um mein innerliches Kind kümmern.
"Mein Kind" wartet noch darauf von mir in Empfang genommen zu werden.

Vielen Dank für Eure Beiträge.
Stephanie

Navigation

[0] Themen-Index