HirnTumor-Forum

Autor Thema: Vorstellung DorisM---Mein Meningeom wurde einfach übersehen  (Gelesen 32532 mal)

dorisM

  • Gast
Bereits 1996 hatte ich u.a. folgende Beschwerden

- Kopfschmerz links
- Augenschmerz links
- Gliederschmerzen
- teilweise Taubheit des Ringfingers und kleinen Fingers
- Schwindelgefühl
- GERUCH VON ÄTHER

Um die entsprechenden "Auffälligkeiten" behandeln zu lassen war ich bei den entsprechenden Ärzten, um mich mehrfach -fast regelmäßig- untersuchen zu lassen.
Der Orthopäde und Sportmediziner verschrieb in regelmäßigen Abständen Massagen.
Der HNO vermutete sogar die Meniärische Krankheit (die bis heute nicht erforscht ist)
Der Geruch von Äther wurde auf ein traumatisches Erlebnis in meiner Kindheit zurückgeführt, nämlich wurden mir im Kindesalter die Polypen - mit Hilfe von Ähternarkose - gezogen. somit war der Geruch erklärt und ich hätte traumatische Kindheitserlebnisse zu verarbeiten.
Daß dieser Geruch mit Fogeerscheinungen wie "stechende Gänsehaut und Herzrasen sowie totales Angstgefühl" für einige Minuten anhielt, schien niemanden zu interessieren.

Damit ich "beruhigt" werde schickte man mich dann zum Neurologen, der OB mich aber dann doch an sog. Spezialisten an eine renomierte Wiesbadener Spezialklinik verwies, um ein MRT anfertigen zu lassen.

Diese Spezialisten zeigten mir dann die Kernspinnaufnahmen, die mit und ohne chemische Injektionen aufgenommen wurden und bestätigten mir, daß nichts darauf zu finden wäre - also auch hier wieder OB.
Die Spezialisten dieser Klinik rieten mir, daß ich mir die Sendung in HR3 am frühen Morgen anschauen solle und den Frühsport aktiv mitmachen solle.

In bestimmten Kreisen nennt man diese Art von Patienten dann ab sofort HYPOCHONDER.

Tolles Gefühl sag ich Euch, wenn man mehr als 7 Jahre als Hypochonder von Arzt zu Arzt rennt!!

Die Symthome, wie oben beschrieben haben sich im Laufe der Jahre verschlimmert und sind häufiger aufgetreten. Ich habe dann versucht, auf eigene Kosten mit Hilfe der chinesischen Medizin mir Milderung zu beschaffen. Zumindest hat mir die Akupunktur etwas Ruhe gegeben, die Schmerzen und die Äther-Gerüche blieben.

Dann schickte man mich halt mal für 5 Wochen zur Kur.... war toll, hab viel Sport gemacht, Thai Chi erlernt und "Inneren Frieden" gefunden.

Um alles jetzt mal abzukürzen..............

Im Oktober 2003 wachte ich nachts mit erbärmlichen Kopfschmerzen auf. Nach einigen Tabletten schlief ich dann wieder ein und erwachte am morgen und schaute auf den Wecker, der die Zahl   7   anzeigte. Doch was bedeutet 7? Keine Ahnung. Also habe ich meinen Mann geweckt und gefragt, was 7 ist? Das ging dann so weiter.... Wann geht mein kleiner Sohn zum Kindergarten? Wann hole ich ihn ab? Wie ist die Telefonnummer meines Mannes im Büro? Wie alt bin ich? etc. etc..... Nachmittags folgten dann die Buchstaben !! Ich konnte mich nicht mehr an den Namen von Freunden erinnern und auch die Namen meiner lieben Nachbarschaft war weg.

Wir bekamen Angst und gingen zunächst zu unserem Hausarzt.
Ich erzählte ihm von den vergangenen 24 Stunden sowie all meine vor genannten Symthome.
Als ich von dem Geruchsempfinden erzählte wurde er stutzig und er veranlaßte, daß ich sofort MRT bekam.

Diagnose: Menigeom am linken Keilbein !!

Zufälligerweise hatte ich noch die alten Aufnahmen aus 1997. Diese wollte der Neurologe sehen und zeigte uns, daß man bereits in 1997 das Menigeom in einer Größe von über 1 cm deutlich sehen konnte.

Dieser Geruchsinn, den ich bei jedem Arzt, den ich kennenlernen durfte, aufzählte hätte jeden Arzt stutzig machen müssen!!!!
Geruchsempfindungen sind typisch für Menigeome !!!!
Und....... das waren bereits die Epileptischen Anfälle, die mich noch heute begleiten!

Der Tumor war in der Zeit von 1997 bis zum Oktober 2003 nun inzwischen auf eine Größe von über 2,5 cm im Durchmesser herangewachsen!!!

Die 14 Tage bis zur Operation wünsche ich meinem größten Feind nicht!!!! Wir, mein Mann, mein kleiner Sohn und ich mußten mein Leben / Tod regeln !!!

Der Tumor war inzwischen mit der Hauptschlagader und dem Sehnerv komplett verwachsen.

Aber wie Ihr lesen könnt, ich lebe!! Die Kraft meiner Familie hat mich das Ganze überstehen lassen und hilft mir mit den "Nebenwirkungen fertig zu werden.

Ich habe das Glück, daß keine sog. Lähmungen oder Blindheit zurückgeblieben sind.

Dadurch, daß der Kaumuskel durchtrennt werden mußte kann ich meinen Mund, trotz fast 2-jahriger Krankengymnastik, nicht sehr weit öffnen, bzw. es bereitet erhebliche schmerzen. Aber mein Sohn gibt mir das nötige training. Sobald ich den BIG-MAC-Test bestanden habe, weiss ich, daß es aufwärts geht.

Folgende Beeinträchtigungen habe ich noch jetzt, fast 2 Jahre nach OP

- linke Gesichtshälfte: manchmal Taubheitsgefühl
- linke Kopfhaut: Taubheit
- linkes Auge: nach wie vor starke Schmerzen - man geht davon aus, daß dies durch die
   Vernarbung des Sehnervs entsteht, konnte es aber bis dato nicht belegen
- übermäßige Müdigkeit
- Epilepsie (trotz Tegretal mehrfach Anfälle, insbesondere bei großer Aufregung, Streß)
- Kopfschmerz links, insbesondere Halswirbelbereich links Schädel
- SPRACHVERLUST
und noch ganz viele kleine "wehwechen"

Zum Thema Sprachverlust sei anzumerken, daß ich vor diesem Ganzen die englische und italienische Sprache als Geschäftssprache einwandfrei anwenden konnte.

Englisch ist aus meinem Gedächtnis gestrichen ! Ich kann mit meinem 5-jährigen Sohn nun wieder anfangen english zu lernen.
Bei der italienischen Sprache kann ich inzwischen bei unseren Ferien das Essen bestellen und im gebrochenen Anfängeritalienisch Konversation betreiben.

In der deutschen Sprache fehlen mir auch viele Wörter, doch ich versuche mit Umschreibungen auf mein handycap  einzuwirken.

Meine berufliche Karriere war für die Katz!! Ich bin "nur" 50% behindert geschrieben und werde, auch wenn es mir irgendwann mal besser gehen sollte (???) mit diesen 50% bestimmt keine Anstellung in einer Führungsposition erhalten. Aber.........

Hey..... ich Lebe, und es geht mir soweit gut!!  Ich habe in der Klinik andere Schicksale kennengelernt! Ich kann trotz der Behinderungen mit meinem Kind spielen, blödsinn machen, ihn knuddeln und fröhlich sein! Mein Mann ist der Beste Mann den man sich wünschen kann !! Er zeigt mir, daß ich noch immer ICH bin! Dafür danke ich ihm. Er hat eine schlimme Zeit durchmachen müssen und muß leider auch noch heute manchmal meine Krankenschwester und Kindermädchen sein. Schatz, ich liebe Dich !!!


Und..... da ich nun weiß Gott mitreden kann und nachempfinde, was Menschen durchmachen, die vor ähnlichen Schicksalen stehen will ich Euch helfen, diese schwierige Zeit durchzustehen.

Wenn Ihr reden wollt, die Angst teilen wollt, meldet Euch! Und glaubt mir, ihr wisst nicht, wieviel Kraft Ihr habt, all dies durchzustehen !!!

DorisM



« Letzte Änderung: 28. Oktober 2007, 15:36:31 von Ulrich »

claus4711

  • Gast
Re:Mein Menigeom wurde einfach übersehen
« Antwort #1 am: 18. Juli 2005, 13:17:56 »
Hallo Doris,

Gratulation zur Entfernung "Deines" Tumors! (`Hatte`selbst Ventrikelmeningeom Grad-I, linkes Seitenventrikel, "exstirpiert" im April 2004.)

Sprach- und Gedächtnisprobleme hatte (und habe wenn auch unvergleichlich geringere) ich auch. Mir half (und hilft) auch neuropsychologische Therapie.

"Übermäßige Müdigkeit" kenne ich (noch immer nach über einem Jahre) gut und wundert mich wegen der "Schwere" des Eingriffs (heute) nicht (länger).
Es "Geht" mir zunehmend besser, vormalige "Ausfälle" bilden sich insbesondere in letzter Zeit zunehmend zurück.

Epilepsie, Tegretal. Epi-Anfälle: Ich hatte in diesem Jahr zwei (jedoch "grand Grand Mal") Anfälle, nehme Tegretal 500 (1-1). Kaum spürbare Nebenwirkungen.
Ich hoffe daß das Gehirn die Anfälle/Anfallsbereitschaft mit Zeitablauf "verlernt".

Sprachverlust - hat sich bei mir nach und nach verbessert. Das ist möglich!

Bin technischer Sachverständiger, 2-Mann-Betrieb + Schreibkräfte. Kann längst nicht wieder alles aber die Arbeit hilft mir sehr!

Ich will Dir Mut machen!
Es wird vorwärts gehen!


Claus

swenja49

  • Gast
Re:Mein Menigeom wurde einfach übersehen
« Antwort #2 am: 18. Juli 2005, 20:27:25 »
Doris, vielen Dank für diese Schilderung. Man ist manchmal einfach fassungslos, dass Patienten erst durch die Hölle gehen müssen, bevor man entdeckt, was wirklich die Krankheitsursache ist.
Eigentlich kann ich auch ein Lied davon singen.
Bei mir fing es vor 3 Jahren an. Ich hatte einen hohen Makro-CK-Wert und man ging davon aus, dass der Herzmuskel zersetzt wird, möglicherweise Herzinfarkt, und machte ein Herzkatheder. Das Ergebnis war, das alles in bester Ordnung ist und keinerlei Anzeichen für eine Herzerkrankung vorliegen.
Ein Jahr später erfolgte wieder eine Blutuntersuchung - die Werte waren wieder erheblich zu hoch. Jetzt ging man davon aus, dass eine Tumorerkrankung vorliegt. Innerhalb von 3 Wochen wurde ein CT gemacht, um im Körper nach Metastasen zu suchen. Es waren keine da! Dann wurde eine Magensonde gelegt, es war dort ebenfalls kein Tumor, die Lunge wurde untersucht, ebenfalls Fehlanzeige, es wurde eine Darmspiegelung gemacht, ebenfalls Fehlanzeige, anschließend eine Brustmammographie, ebenfalls Fehlanzeige. Im Endeffekt meinte ich, jetzt könnte ich nur noch was am Kopf haben. Als letzte Variante wurde dann ein Schädel-CT gemacht und da war es dann!
Ihr könnt Euch meine durchstandenen Ängste sicher vorstellen. Es war nicht erfrischend, alle paar Tage nach einem neuen Krebs untersucht zu werden.
Dann wurde ein MRT gemacht zur Befundsicherung und es erfolgte daraufhin ein Termin in der Neurochirurgie mit dem Ergebnis, dass man noch 6 Monate warten möchte, um zu sehen, ob der Tumor wächst. Am 28. 9. habe ich einen erneuten Untersuchungstermin mit MRT. Wohl ist mir nicht.
Ich habe linksseitig Spannungsgefühle und habe das Gefühl, dass ich teilweise einen geringfügigen "Linksdrall" beim Laufen oder Fahrradfahren habe. Ich gehe nach wie vor einer verantwortungsvollen Arbeit nach, war also auch bisher nicht krankgeschrieben. Es kommt noch hinzu, dass ich alleine lebe. Ich war bisher nie ernsthaft erkrankt. ich erzählte von meiner Erkrankung meinen Geschwistern. Sie wußten, dass ich wahnsinnige Angst habe. Das Ergebnis war, dass sie meinten: Naja, du bist ja nicht krankgeschrieben, wer weiß, ob das man alles stimmt.
Ich habe aus Enttäuschung den Kontakt abgebrochen!
Ja und jetzt harre ich allein der Dinge, die da kommen werden.....
ich wünsche allen, liebe Menschen um sich herum. Das ist sehr, sehr wichtig. Für mich ist es ein großer Trost zu lesen, dass es viele hier gibt, die diese Erkrankung mit Einschränkungen gut überstanden haben.
Je näher der September kommt, desto unruhiger werde ich mit Sicherheit werden, - aber irgendwie muss ich es schaffen!

swenja

hbauer

  • Gast
Re:Mein Menigeom wurde einfach übersehen
« Antwort #3 am: 18. Juli 2005, 22:00:58 »
Liebe Swenja,

das ist für mich immer das Schlimmste gewesen, warten zu müssen auf eine Untersuchung oder ein Ergebnis und die Angst in mir wachsen zu spüren. Wenn dann etwas herauskam, konnte ich wenigstens nach Lösungswegen suchen u. es war leichter zu ertragen.

Wenn Dir nach Kontakt oder einfach zuhören ist, bitte maile oder rufe mich an!

Nicht verzweifeln! Liebe Grüsse


Helga


Offline Jo

  • Mitglied Forum
  • God Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 570
    • Profil anzeigen
Re:Mein Menigeom wurde einfach übersehen
« Antwort #4 am: 19. Juli 2005, 18:49:15 »
hallo doris,

bei mir wurde das meningeom erst beim dritten mrt des schädels gefunden.
das erste, ohne kontrastmittel, zeigt wohl nur tumore ab bestimmter grösse ...
beim zweiten mit kontrastmittel, 5 monate später wurde der tumor schlichtweg übersehen, weil hauptsächlich ein anderer ort beurteilt wurde. wegen meiner symtome, wie schwindel und ohrdruck wurde ein akustikusneurinom vermutet, nicht gefunden und das meningeom occipital übersehen. nachträglich war es auf diesen aufnahmen schon zu sehen.
vier monate später wurde die hypophyse untersucht und dabei als zufallsbefund das meningeom entdeckt.

symtome, die nicht zur stelle des tumors passen und einige dumme zufälle.....

bei mir ist dadurch hängengeblieben, dass ich der beurteilung von mrt bildern erst nach absicherung glauben schenke...

ich hab demnächst mein erstes kontrollmrt nach der op, meine gedanken kreisen schon um den termin...aber das kennen ja sicher alle hier...
gruss jo

dorisM

  • Gast
Re:Mein Menigeom wurde einfach übersehen
« Antwort #5 am: 22. Juli 2005, 00:27:05 »
Hallo Jo,
ich kann mich sehr gut in Deine Situation hineinversetzen aber Du hattest doch noch Ärzte, die an  Dich geglaubt haben!!!

Zum Kontroll MRT noch soviel.....

Meine Ärzte versicherten mir, daß man in den ersten Jahren NICHTS erkennen kann. Selbst wenn der Tumor nicht vollständig entfernt worden ist oder konnte.... man sieht in den ersten paar Jahren eigentlich nichts..... also entspann Dich, lass Dich "reinschieben" und laß Dir sagen " es ist aus heutiger Sicht alles in Ordnung".....
Kein Trost, ich weiß, aber die Anspannung wird weniger sein... so war es bei mir zumindest!

Alles Liebe für Dich,
Grüße doris

Offline Jo

  • Mitglied Forum
  • God Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 570
    • Profil anzeigen
Re:Mein Menigeom wurde einfach übersehen
« Antwort #6 am: 22. Juli 2005, 16:17:51 »
hallo doris,
naja, anscheinend gibts dann doch einige hier im forum, die leider nach kurzer zeit doch schon wieder mrt bilder hatten auf denen ein resttumorwachstum oder ein rezediv zu sehen war.

so ganz ohne bedeutung darf es doch auch nicht sein, wenn die ersten kontrollen gut verlaufen...

die angst wird nicht weniger, wenn ich mir sage, die bilder sind eh nicht aussagekräftig....im gegenteil.

da einige ich mich mit mir selber lieber darauf, dass es schon einen sinn haben wird, dass die krankenkasse nach 3-4 monaten das kontrollmrt finanziert.

wobei mann da auch ins zweifeln kommen kann, wenn bei meiner mutter (glio 4) , die privat versichert ist, ohne probleme alle 6 bis 8 wochen ein mrt termin angesetzt wird und bei gesetzlichversicherten die zeitspanne meist doppelt so lang ist.

lieben gruß
jo

Offline Ciconia

  • Mitglied Forum
  • God Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 1670
  • Am Ende ist alles gut-sonst ist es nicht zuende!
    • Profil anzeigen
Re:Mein Menigeom wurde einfach übersehen
« Antwort #7 am: 24. Juli 2005, 19:55:33 »
Hallo Doris,
da bist du ja durch eine wahre Hölle gegangen!! Ich finde es sehr gut, daß du dir hier mal alles so richtig von der Seele geschrieben hast. Hier versteht man dich!

Auch ich bin lange Zeit von Arzt zu Arzt gerannt. Wurde u.a. mit Infusionen gegen Hörsturz behandelt. Mein M. lag im Kleinhirnbrückenwinkel und drückte auf den Hörnerv, Gleichgewichtsn. und Fazialisn. Es tut sehr weh, bei starken Beschwerden nicht ernstgenommen zu werden.
Auch ich mußte in der Klinik 4 Wochen auf die OP warten, diese wurde wegen Notfällen oder unvollständigem großem OP-Team laufend verschoben. Das wünscht man wirklich nicht seinem ärgstem Feind. Damals waren meine 3 Kinder auch noch kleiner und da kommen noch viele Probleme dazu.
Ich war Buchhalterin und jetzt kann ich mir selbst einfachste Dinge nicht mehr merken, meine ganze Ausbildung ist vergessen und rechnen geht nur noch mit Taschenrechner. Mein Arbeitsgedächtnis (merkt sich beim Kopfrechnen Zwschenergebnisse) ist gleich Null. :'(
Aber du hast recht, trotz allem leben wir noch!!! Und manchmal bin ich darüber auch richtig froh, wenn nur die Schmerzen nicht wären. Auch ich habe sehr oft starke Kopfschmerzen seit der 2.OP.

@die angst wird nicht weniger, wenn ich mir sage, die bilder sind eh nicht aussagekräftig....im gegenteil.
Ich gehe immer zum gleichen Radiologen und in die gleiche Röhre. Im Computer werden die Bilder dann übereinandergelegt. Das verbessert die Beurteilungsmöglichkeit. Aber Veränderungen unter 1mm sind trotzdem nicht zu erkennen.
Mein Tumor war bei der Diagnose schon über 3 cm groß und selbst ich als Laie konnte ihn sofort erkennen.

Wünsch euch allen alles Liebe und nicht aufgeben!
ciconia
© Die Inhalte unserer Seiten sind urheberrechtlich geschützt (Copyright). Die Informationen sind nur für Ihren persönlichen Gebrauch bestimmt. Jede Verwendung, insbesondere die Speicherung, Veröffentlichung, Vervielfältigung (auch auf elektronischen Speichermedien oder in Diskussionsforen) und / oder jede Form von gewerblicher Nutzung - auch in Teilen oder in überarbeiteter Form - ist ohne Zustimmung ausdrücklich untersagt. Bitte beachten Sie die Hinweise und Nutzungsbedingungen des Forums.

dorisM

  • Gast
Re:Mein Menigeom wurde einfach übersehen
« Antwort #8 am: 27. Mai 2007, 21:12:05 »
Hallo, da bin ich wieder !!!!!
Ich dachte ich hätte alles überstanden - ich dachte, ich bin jetzt eine von der anderen Seite.....

Im Februar diesen Jahres hat man bei der jährlichen Routinecontrolle festgestellt, daß das Menigeom wieder zu wachsen beginnt.

Der Tumor war ja damals verwachsen mit dem Sehnerv und am Sinus cavanosus angewachsen. Leider konnte man am Sinus cavanosus wohl nicht alles entfernen, was ich durchaus verstehe. Man ging halt von dem Optimalen aus und hoffte, alles erwischt zu haben.

Jetzt wächst das Ding aber wieder und.....tsja.....ich soll halt mal abwarten.

Gamma knife wird ausgeschlossen. Dies haben mehrere unabhängige Experten bestätigt.
Jetzt war ich in einem Strahlentherapiezentrum und man sagte mir, daß man zum jetzigen Zeitpunkt mit dem Teilchenbeschleuniger wohl nichts ausrichten kann.

Auf meine Frage, ob der Tumor auch nach innen, also innerhalb des sinus cavanosus weiterwachsen kann, wurde dies mit JA beantwortet.

Frage: wer kann mir von der o.g. Bestrahlung berichten? Wer hat damit Erfahrung und wie sind die Heilungschancen?

Gibt es jemanden, der eine gleiche bzw. ähnliche Diagnose hat, nämlich daß der Tumor am bzw. innerhalb des sinus cavanosus wächst?

Ich für mich habe entschieden, mich nie mehr operieren zu lassen, zumal der Tumor am sinus cavanosus nur "abgeschabt werden kann, aber nicht beseitigt". Ich will nie mehr diese OP und deren Nachwirkungen über mich ergehen lassen müssen!

Grüße
dorisM

Offline Bluebird

  • Mitglied Forum
  • God Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 4532
    • Profil anzeigen
Re:Mein Menigeom wurde einfach übersehen
« Antwort #9 am: 27. Mai 2007, 22:08:32 »
Hallo dorisM,

es ist wirklich bitter, dass Du nach der jahrelangen Odyssee bis zur Diagnose des Tumors und nach der OP mit ihren Folgen nun wieder eine schlechte Nachricht hast.  Deinen Widerwillen gegen eine erneute OP ist für mich nachvollziehbar. Bei mir steht eine mögliche OP noch an, und auch mein Meningeom soll "nur" ausgeschabt werden. Ich kann Dir leider mit Erfahrung -noch- nicht weiterhelfen, aber zum Thema Bestrahlung gibt es in diesem Forum eine Diskussion. Ich füge den Link bei, vielleicht möchtest Du mit der/den Betroffenen Kontakt aufnehmen?

http://www.mc600.de/forum/index.php?board=39;action=display;threadid=1625;start=20

Ich drück Dir die Daumen, dass für Dich eine gescheite Lösung gefunden wird.
Liebe Grüsse
Bluebird
« Letzte Änderung: 27. Mai 2007, 22:09:18 von Bluebird »
The best time to plant a tree was 20 years ago.
The second best time is NOW.
(Chinesisches Sprichwort)

Offline Bluebird

  • Mitglied Forum
  • God Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 4532
    • Profil anzeigen
Re:Mein Menigeom wurde einfach übersehen
« Antwort #10 am: 28. Mai 2007, 23:04:50 »
Hallo,

habe jetzt doch mal eine Frage zum "Abschaben/Ausschaben" eines Meningeoms.
Von dieser Methode habe ich hier gelesen, sie soll bei meiner OP auch angewendet werden.

Nur, was bedeutet das? Bei der Dt. Hirntumorhilfe bekam ich die Antwort, dass man diese Art der Neurochirugie nicht kennt und ich irgendwas missverstanden haben müsse?
Zumal ich in Begleitung war, bin ich sicher, dass der OA von Abschaben gesprochen hat,

Danke
Bluebird
The best time to plant a tree was 20 years ago.
The second best time is NOW.
(Chinesisches Sprichwort)

Offline Jo

  • Mitglied Forum
  • God Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 570
    • Profil anzeigen
Re:Mein Menigeom wurde einfach übersehen
« Antwort #11 am: 29. Mai 2007, 09:18:19 »
Hallo Bluebird,
vom "Abschaben" könnte mann sprechen, wenn ein Meningeom von einer knöchernen Struktur entfernt werden muss, z. B. vom Keilbein.
Dabei wird oft ein Teil des Keilbeins mit abgetragen, um möglichst alles Tumorgewebe zu entfernen.
Auch bei Meningeomen, die an großen Blutleitern anhaften oder sie umwachsen, wird manchmal vom "Abschaben" gesprochen.
Das bedeutet wohl, dass soviel wie möglich Tumorgewebe entfernt wird, dass aber eine Entfernung mit Sicherheitssaum, wie an der Dura, wenn keine solchen Strukturen in der Nähe sind, nicht möglich ist.
Meistens erfolgt nach dieser Abschabung noch eine Koagulation, d.h. es wird versucht die Ränder der Tumorhöhle zu "veröden" und so mögliche verbliebenen Reste zu zerstören.

Gruß, Jo
« Letzte Änderung: 29. Mai 2007, 09:19:14 von Jo »

Offline Bluebird

  • Mitglied Forum
  • God Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 4532
    • Profil anzeigen
Re:Mein Menigeom wurde einfach übersehen
« Antwort #12 am: 29. Mai 2007, 09:34:58 »


Hallo Jo,

danke für Deine Erklärung.  Ich bin es inzwischen wirklich leid, von Ärzten wie ein "rohes Ei" behandelt zu werden: "alles ganz harmlos, reine Routine...." Mit der Wahrheit kann ich wesentlich besser leben.

Eine gute Woche
Bluebird
The best time to plant a tree was 20 years ago.
The second best time is NOW.
(Chinesisches Sprichwort)

kleines_4_you

  • Gast
Re:Mein Menigeom wurde einfach übersehen
« Antwort #13 am: 31. Mai 2007, 14:43:36 »
Hi Bluebird,

bei meinem Arztgespräch wurde auch etwas von Ausschaben gesagt. Und ich habe das so verstanden, dass das Meningeom zunächst von innen ausgehöhlt wird (eventuell nach vorheriger Zertrümmerung). Dadurch fällt es mehr oder weniger in sich zusammen und verkleinert sich, wodurch der Druck auf das umliegende Gewebe (bei mir ja das Rückenmark) schon einmal verringert wird. Und der verkleinerte Tumor lässt sich dann wohl auch leichter entfernen.

Ich kann dir nur zustimmen, dass es doch besser ist, über alles aufgeklärt zu werden, anstatt über die Einzelheiten im Unklaren zu bleiben. Klar ist es erstmal schwer, das alles zu verarbeiten, aber immer noch besser, als nach der OP eine Überraschung zu erleben!

Alles Gute auch für dich!
Kleines

Offline Bri

  • Mitglied Forum
  • Senior Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 125
  • Ich liebe dieses Forum!
    • Profil anzeigen
Re:Mein Menigeom wurde einfach übersehen
« Antwort #14 am: 02. Juni 2007, 07:22:01 »
Hallo Ihr,
mein Operateur hat mir das so erklärt: ab einer bestimmten Größe wird der Tumor tatsächlich ausgeschabt/ausgehöhlt, weil man dann u.U. die Tumorhülle leichter "abziehen" kann und manchmal nicht mit scharfen Geräten herangehen muß, um das umliegende Gewebe, Gefäße und Nerven nicht zu verletzen. Außerdem wird die Sicht für den Operateur besser.
Alles Liebe
Bri

 



SMF 2.0.19 | SMF © 2022, Simple Machines
Hirntumor Forum © 1996-2022 hirntumor.de
Impressum | Datenschutzerklärung