HirnTumor-Forum

Autor Thema: Glioblastom  (Gelesen 8490 mal)

Sina10

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Glioblastom
« am: 01. Oktober 2005, 22:25:35 »
Hallo, nun ist es fast 3 Monate her, das mein Mann gestorben ist und ich möchte seine Geschichte erzählen.
Im Februar 2004 hatte er einen kleinen Unfall ist umgeknickt und hat sich beim fallen den Kopf gestossen. Er hatte dadurch bedingt eine leichte einblutung im Gehirn und wurde in er Klinik gründlich Untersucht.
Man stellte fest , das die Einblutung durch einen Tumor ausgelöst wurde. Mein Mann wurde anfang März Operiert und nach der histologischen Untersuchung war die Diagnose GLIOBLASTOM WHO 4.
Wir vielen aus allen Wolken, mein Mann war erst 60 Jahre alt und wir wollten unseren Lebenabend doch gemeinsam genießen. Es folgte eine Bestrahlung und mehrere Temodalzyklen. Im November 2004 war der verdammte Tumor wieder voll da und sogar noch größer, mein Mann wurde erneut Operiert. Diesmal ließ der Tumor nicht so lange auf sich warten im Februar 2005 war er wieder da. Von da an ging es mit meinem Mann bergab. Sein allgemein befinden wurde immer schlechter bis er im Juni für immer seine Augen schloss. Ich kann es heute immer noch nicht so richtig begreifen was da passiert ist , er fehlt mir sehr und ich muss lernen ohne Ihn zurecht zukommen.Es ist aber sehr schwer.

Offline Mudu

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Re:Glioblastom
« Antwort #1 am: 02. Oktober 2005, 11:33:08 »
Liebe Sina, mein aufrichtiges Beileid. "Und wenn Du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her." Liebe Grüße Andrea D.
Wir werden seh´n...

Berit

  • Gast
Re:Glioblastom
« Antwort #2 am: 02. Oktober 2005, 23:02:01 »
Liebe Sina,
auch ich nehme Anteil an euerem Schicksal. Mein Mann ist seit sechs Jahren tot und ich kann es nachfühlen.
Rückblickend muß ich sagen, das erste Jahr ist sehr schwer. Man fragt so sehr nach dem "Warum", denkt, "Wir hatten doch noch soviel vor". Aber man kriegt keine Antwort. Die Frage nach dem Warum habe ich irgendwann damit beantwortet, das ich vielleicht irgendwann im Leben einen Sinn dahinter sehe. Es hat alles einen Sinn, dieses Gefühl habe ich über die ganzen Jahre gekriegt. Vielleicht kann er mir und seinen Kindern besser helfen, von dort wo er jetzt ist. Er ist unser ganz besonderer Schutzengel.
Ansonsten kann ich dir noch das Buch "Einen geliebten Menschen verlieren", empfehlen. Wirklich helfen kann einem auch das nicht (das kann nichts und niemand!) aber man kann sich vielleicht selber besser verstehen und fühlt sich nicht mehr so einzigartig wenn man es gelesen hat.
Ich kann dir nach gerade mal drei Monaten noch nicht empfehlen, nach neuen Inhalten im Leben zu suchen. Das alles ist später erst wichtig. Aber wenn du es erst mal schaffst, dich nicht zu verkriechen, Kontakte zu Menschen suchst und rausgehst, dann ist das ein Schritt zurück ins Leben. Dein Mann möchte dich bestimmt nicht weinen sehen, er möchte sehen das du weiterlebst und auch wieder lachen kannst. Genau das habe ich mir auch immer wieder sagen müssen, wenn es mir ganz schlecht ging.
Ich wünsche dir viel Kraft, die kommende Zeit zu überstehen.
Liebe Grüße
Berit

Sina10

  • Gast
Re:Glioblastom
« Antwort #3 am: 03. Oktober 2005, 22:30:47 »
Hallo, vielen Dank für Eure Antworten.
Ich weiß das viele Familien hier im Forum das gleiche erleiden müssen und ich wünsche allen die Kraft dazu.
Sina

Bärbel

  • Gast
Re:Glioblastom
« Antwort #4 am: 04. Oktober 2005, 01:47:22 »
Liebe Sina,

Kraft wünschen...mehr können wir wohl nicht mehr tun. Durch das Tal der Trauer müssen wir allein hindurch. Niemand kann uns dabei wirklich helfen.

Meine Tochter starb vor 10 Monaten an der gleichen Tumorerkrankung. Sie war ein wundervoller Mensch. Ihre Krankengeschichte hatte ich hier aufgeschrieben. Aber bei weitem gibt sie nicht wieder, wie tapfer und großartig mein Mädchen war. Wir waren so tief miteinander verbunden. Seit ihrem Tod fühle ich mich sehr oft einsam. Deshalb kann ich mir vorstellen, wie alleine Du Dich fühlen musst.

Die Erinnerungen an die gewesenen  Geschehnisse machen doch arg zu schaffen. Es gibt Tage, da fühle ich mich sehr gut, lache und unternehme viel. Dann wieder...schläg die Trauer zu...unberechenbar....einfach so aus dem Nichts. Ein Gedanke, eine Erinnerung und ich falle wieder in dieses Tal zurück. Vermisse mein Kind wie verrückt und weiss nicht..wie weiter.

Ich denke, Du befindest Dich gerade auf dem gleichen Weg. Dein Mann ist unwiederbringlich fort. Diese Wort "unwiederbringlich" ist ein Alptraum.  

Sina...ich weiss....es gibt keinen Trost. Aber es gibt Menschen, die das gleiche Schicksal durchleben müssen. Wir sind nicht allein und müssen tapfer den für uns bestimmten Weg gehen. Bleib tapfer Sina, auch wenn es oft sehr schwer fällt.

Ich umarme Dich innig in meinen Gedanken. Das Leben ist unfair...ja...ist es wirklich.

Liebe Grüße von Bärbel

 



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