HirnTumor-Forum

Autor Thema: Akustikusneurinom bestrahlen?  (Gelesen 22945 mal)

hobue

  • Gast
Akustikusneurinom bestrahlen?
« am: 10. Oktober 2005, 10:39:38 »
Hallo zusammen,
wer hat bereits Erfahrung mit einer Stereotaktischen Bestrahlung eines AN ? Wie sieht es mit den Begleitumständen aus?

Marko

  • Gast
Re:Akustikusneurinom bestrahlen
« Antwort #1 am: 14. März 2006, 13:59:22 »
Hallo

ich habe letzte Woche auch erfahren, dass ich diesen Tumor am rechten Hörnerv habe. Alle Ärzte haben mir zu einer OP geraten. Da ich mir aber nicht sicher bin, ob dies wirklich der bessere Weg ist, würde ich auch gern mehr über die Möglichkeit der Bestrahlung erfahren.

Wer hat Erfahrungen? Welche Vor- bzw. Nachteile gibt es gegenüber der OP?

hobue

  • Gast
Re:Akustikusneurinom bestrahlen
« Antwort #2 am: 14. März 2006, 20:44:50 »
Da bin ich wieder,
ich habe die Stereotaktische Bestrahlung soweit gut überstanden.
Gleich nach der Bestrahlung hatte ich jedoch einen Hörsturz auf dem gleichen Ohr, ob dieses im direkten Zusammenhang mit der Bestrahlung stand, ließ sich nicht abschließend klären. Meinen allgemeinen Gesundheitszustand, 3 Monate nach der Bestrahlung, möchte ich wie folgt beschreiben:
Gehör, wenn auch um etwa 30% reduziert auf den betroffenem Ohr vorhanden;
Relativ große Eingeschränktheit der Leistungsfähigkeit, werde schnell müde;
ständiger leichter Schwindel, häufiger auch stärkere Schwindelanfälle;

Insgesamt würde ich auch jetzt wieder die Bestrahlung wählen denn eine OP und damit verbundene Taubheit und die weiteren Beeinträchtigungen wie mögliche Gesichtslähmung oder starke Gleichgewichtsstörungen wären die gewiss größeren Belastungen.

Gruß an alle
Hobue

Offline Ciconia

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Re:Akustikusneurinom bestrahlen?
« Antwort #3 am: 15. März 2006, 10:46:22 »
Hallo  hobue und Marko,
herzlich willkommen hier im Forum!
@hobue
Zitat
Insgesamt würde ich auch jetzt wieder die Bestrahlung wählen denn eine OP und damit verbundene Taubheit und die weiteren Beeinträchtigungen wie mögliche Gesichtslähmung oder starke Gleichgewichtsstörungen wären die gewiss größeren Belastungen.

Richtig ist, diese Beeinträchigungen sind auch als Folge der Bestrahlung möglich. Die geminderte Belastbarkeit hat man auch häufig nach der OP. Meist bessert sich das aber recht schnell. Ich freu mich, daß es dir nach der Bestrahlung doch insgesamt gut geht und berichte uns doch weiter! Alles Liebe!

Auch nach einer OP könnte es zu solchen Folgen kommen, aber es ist auch drin, daß du nichts davon bekommst! Ich selbst wurde zweimal an genau derselben Stelle operiert. Mein Meningeom im Kleinhrinbrückenwinkel war beide Male in den inneren Gehörgang hineingewachsen. Trotzdem höre ich noch auf diesem Ohr, wenn auch leicht gemindert. Meine Gesichtslähmung hat sich nach wenigen Wochen zurückgebildet.

@Marko: Bitte hole dir mehrere Meinungen dazu ein, bevor du dich zur Bestrahlung entschließt. Ich weiß, man hat furchtbare Angst vor der OP, der Öffnung des Schädels. Aber die OP-Methoden sind heute sehr ausgereift. Während der OP werden die Nervenreaktionen laufend geprüft. Damit verringert man das Risiko von bleibenden Schäden. Aber nach der OP ist dein AN weg. Nach der Bestrahlung muß das entfernte Gewebe erst mal vom Körper abgebaut werden.
Schau doch auch einmal in das Meningeom-Tread rein. Dort wurde das Thema Bestrahlung oder OP schon häufig kontravers diskutiert! Aber bedenke: Menigeome wachsen häufig nach, AN fast niemals! Du hättest also nach der OP Ruhe!
Ich wünsche dir alles Gute, die besten Ärzte und die richtige Entscheidung.

LG
ciconia
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connysieben

  • Gast
Re:Akustikusneurinom bestrahlen?
« Antwort #4 am: 18. September 2006, 21:27:42 »
Liebe Ciciona !
Du bist wirklich ein Segen für dieses Forum. Danke.

Offline Ciconia

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Re:Akustikusneurinom bestrahlen?
« Antwort #5 am: 19. September 2006, 14:05:22 »
Danke :D!
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wlf2005

  • Gast
Re:Akustikusneurinom bestrahlen?
« Antwort #6 am: 04. Oktober 2006, 13:43:45 »
Hallo Marko,
habe leider erst heute diesen Beitrag aufgegriffen. Könntest Du uns bitte informieren, für was Du Dich entschieden hast und wie es Dir geht?!

LG
Haro
« Letzte Änderung: 04. Oktober 2006, 13:46:16 von Hans Rolf »

nh3_andre

  • Gast
Re:Akustikusneurinom bestrahlen?
« Antwort #7 am: 23. November 2006, 10:01:42 »
Hallo zusammen,

ich denke was in diesem Thread auch wichtig ist noch anzumerken ist folgendes:

Die Bestrahlung eines AN oder überhaupt eines Hirntumores ist meines Wissen entscheident von zwei Faktoren abhängig (bohrr kann ich hochgestochen schreiben ;D)

Ich habe gelesen, das die Lage und auch die Größe eine ganz entscheidene Rolle spielt.
Bei mir ist z.B. allein wegen der Größe (ca.2,5x1,7cm) eine Bestrahlung laut Aussage von verschiedenen Ärzten nicht mehr zu empfehlen bzw. nicht mehr möglich.

Außerdem; bei einer Bestrahlung wird immer auch angrenzendes Gewebe mitbestrahlt, wenn auch vielleicht nur in geringer Menge. Das sollte nicht unberücksichtigt bleiben.
Bei ungünstiger Lage kann dadurch eine Bestrahlung auch nicht ganz ungefährlich sein.

Bei meinem Augentumor z.B. (Lage 180° um den Sehnerv) ist das so gewesen. Bedingt durch die Lage musste der Sehnerv mitbestrahlt werden. Dadurch bedingt ist meine Sehkraft auf dem Auge nur noch 5% !

Soviel zu der Fragestellung "Bestrahlung"

LG
Andre

Offline Ciconia

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Re:Akustikusneurinom bestrahlen?
« Antwort #8 am: 23. November 2006, 14:45:53 »
Auch zur Bestrahlung wurde auf dem Meningeomsymposium in Stuttgart Stellung genommen.

In der Diskussion fragte ein Neurochirurg den Strahlenspezialisten, ob er bei sich ein AN bestrahlen lassen würde. Die entschiedene Antwort war: NEIN. Er hat das etwa wie folgt begründet:
In den 90er bestrahlte man rel. viele AN, besonders in den USA. Inzwischen ist man davon wieder abgekommen. Erstens, weil die Neurochirurgie noch besser und genauer geworden ist und somit der Bestrahlung insbesondere gutartiger Tumore überlegen ist. Zweitens hat man inzwischen wohl genügend Erfahrungen mit Spätfolgen gesammelt.
Dies nur am Rande, aber doch etwas, wofür sich allein die Fahrt nach Stuttgart gelohnt hat. :)

LG
Ciconia
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nh3_andre

  • Gast
Re:Akustikusneurinom bestrahlen?
« Antwort #9 am: 23. November 2006, 14:51:37 »
Siehste.....

Dacht ich mir doch !!
Ich stehe dieser Bestrahlungsgeschichte auch sehr skeptisch gegenüber, grade auch weil die Spätfolgen evtl. nicht abzuschätzen sind.

Wie gut das Du in Stuttgart gewesen bist @Ciconia :)

LG
Andre

nh3_andre

  • Gast
Re:Akustikusneurinom bestrahlen?
« Antwort #10 am: 23. November 2006, 14:52:50 »
Liebe Ciciona !
Du bist wirklich ein Segen für dieses Forum. Danke.

Schließe mich voll und ganz an :)

LG
Andre

Offline Ciconia

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Re:Akustikusneurinom bestrahlen?
« Antwort #11 am: 24. November 2006, 11:12:12 »
Ganz lieben Danke für das Lob :)!

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nh3_andre

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Re:Akustikusneurinom bestrahlen?
« Antwort #12 am: 24. November 2006, 15:43:12 »
bitte bitte...
gern geschehen...

übrigens...
Schon gesehen ??
Bin mächtig gealtert im Forum ;D

LG
Andre

robert

  • Gast
Re:Akustikusneurinom bestrahlen?
« Antwort #13 am: 05. Dezember 2006, 18:54:07 »
Hallo zusammen,
wer hat bereits Erfahrung mit einer Stereotaktischen Bestrahlung eines AN ? Wie sieht es mit den Begleitumständen aus?
Hier kurz meine Erfahrungen mit Bestrahlung ( durch Gamma-Knife ):

Im November 2004 habe ich mich zur Strahlen-Behandlung meines Neurinoms ( etwa 1,5 cm ) entschlossen.
Die unmittelbaren Folgen waren leicht zu verkraften: unangenehme Gleichgewichtsstörungen, leichtere Abnahme des Gehörs, Müdigkeit.
Längerfristig hat die Behandlung sich als  enttäuschend erwiesen:
- bei der ersten Kontrolle, 6 Monate nach dem Eingriff hatte das Tumor-Volumen sich verdoppelt ( ca. 2cm2 )
- die Hörleistung des betroffenen Ohrs ist ständig dabei, abzunehmen; im Augenblick ein Verlust von über 40%
- die letzte Kontrolle - November 2006 - hat ergeben, daß das Tumor-Wachstum weitergeht und eine erneute Behandlung  ins Auge gefaßt werden muß.
Damit, so heißt es, falle ich unter die 3%, bei denen die Behandlung nicht anspricht; bin also statistisch irrelevant - aber, rein stattistisch gesehen, waren meine Chancen, an AN zu erkranken, verschwindend gering.





Offline Ciconia

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Re:Akustikusneurinom bestrahlen?
« Antwort #14 am: 06. Dezember 2006, 10:56:51 »
Zitat
übrigens...
Schon gesehen ??
Bin mächtig gealtert im Forum

LG
Andre

Glückwunsch und weiter so! Dann wird aus dem Senior noch eine höheres Wesen ;D!


Zitat
Hier kurz meine Erfahrungen mit Bestrahlung ( durch Gamma-Knife ):

Im November 2004 habe ich mich zur Strahlen-Behandlung meines Neurinoms ( etwa 1,5 cm ) entschlossen.
Die unmittelbaren Folgen waren leicht zu verkraften: unangenehme Gleichgewichtsstörungen, leichtere Abnahme des Gehörs, Müdigkeit.
Längerfristig hat die Behandlung sich als  enttäuschend erwiesen:
- bei der ersten Kontrolle, 6 Monate nach dem Eingriff hatte das Tumor-Volumen sich verdoppelt ( ca. 2cm2 )
- die Hörleistung des betroffenen Ohrs ist ständig dabei, abzunehmen; im Augenblick ein Verlust von über 40%
- die letzte Kontrolle - November 2006 - hat ergeben, daß das Tumor-Wachstum weitergeht und eine erneute Behandlung  ins Auge gefaßt werden muß.
Damit, so heißt es, falle ich unter die 3%, bei denen die Behandlung nicht anspricht; bin also statistisch irrelevant - aber, rein stattistisch gesehen, waren meine Chancen, an AN zu erkranken, verschwindend gering.

Hallo Robert,
danke für deinen Erfahrungsbericht mit der GK-Bestrahlung! Du hilfst anderen Betroffenen bei der Entscheidungsfindung. Solche Beiträge sind enorm wichtig für das Forum.

Es tut mir leid, daß du das durchmachen mußt. Welche weitere Behandlung ist denn geplant?

Ich drück dir die Daumen, daß es diesmal gut geht!

LG
Ciconia
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