Hallo,
bei meiner Mutter (63) wurde im Februar diesen Jahres ein Astrozytom II diagnostiziert. Es erfolgte eine OP, die nicht den ganzen Tumor beseitigen konnte, weil er teilweise im Hirnstamm liegt, wo man nicht operieren kann. Es folgten Bestrahlungen, die aber erfolglos blieben. Allerdings haben uns unzählige Ärzte angelogen (sogar Chefärzte der Neurologie und der Strahlenabteilung), die sagten, der Tumor sei weg und es ginge aufwärts. Erst als mein Vater Mitte August auf ein MRT bestand (das ld. Ärzten nicht nötig sei), wurde festgestellt, das der Tumor massiv gewachsen ist. Meiner Mutter geht es zunehmend schlechter, ist inzwischen ein Pflegefall, kann nicht mehr reden, fast nicht laufen, ist depressiv...Nun soll eine Temodal Behandlung erfolgen, noch warten wir auf das Medikament. Ich würde meiner Mutter sehr gerne helfen, wohne aber fast 600 km entfernt. Ich bin von Februar bis Mai bereits ständig bei meinen Eltern gewesen, habe meinen Mann kaum noch gesehen. Im Mai ging es dann ja gesundheitlich (vermeintlich) aufwärts, sodaß ich die Besuche reduzieren konnte. Nun kommt mein Vater aber kaum noch mit der Pflege und dem Haushalt klar (vor allem auch psychisch nicht) und ich weiß nicht was ich tun soll. Ich kann nicht auf Dauer ständig bei meinen Eltern sein. Eine Putzfrau weigert sich mein Vater zu nehmen. Jetzt haben wir die Pflegekasse eingeschaltet, damit die mal ihren Gutachter schicken, damit wenigstens 1x am Tag eine Pflegekraft für die Grundpflege kommt. Nur was macht mein Vater die restliche Zeit, wenn meine Mutter nicht mehr den Weg zur Toilette schafft, nachts gelagert werden muß. Mein Vater kann seit Monaten nicht mehr richtig schlafen, aber wenn er alle zwei Stunden lagern muß, bricht er auch noch zusammen. Da meine Mutter aber geistig alles mitbekommt (aber eben fast nichts reden kann), können wir sie doch nicht in ein Pflegeheim geben. Was soll ich nur tun? Unsere Wohnung ist völlig ungeeignet, ich kann meine Mutter nicht mitnehmen und hier pflegen. Wir haben steile Treppen (zu eng für einen Lifter), nur eine Badewanne (zu kleines Bad für einen Lifter oder den Einbau einer Dusche),etc.
Wenn das Tremodal nicht wirken sollte, wird es wohl nur eine Frage von Wochen/Monaten sein, da der Tumor schon sehr drückt.
Sollte das Tremodal wirken, in wieweit sich die Symptome zurückbilden, kann mir ja auch niemand sagen. Hinzu kommt, das meine Eltern, die eigendlich immer sehr glücklich miteinander waren (37 Jahre Ehe) jetzt auch nicht mehr miteinander klarkommen, weil die Situation sie überfordert. Meine Mutter will mich gar nicht mehr gehen lassen, wenn ich zu Besuch da war.
Ich bin fix und fertig, kann kaum mehr schlafen (deshalb sitze ich auch hier nachts um 1 am PC) und grübele, was ich tun kann.
Entschuldigung, wenn ich so viel und durcheinander schreibe, aber so ein Chaos ist auch in meinem Kopf.
Gruß Claudia