Verhaltensänderung nach OP

[Jo]

hallo sybille,

ganz konkret: wenn ich nach 15 stunden therapie das gefühl hätte, es kommt nichts in gang, was mich weiterbringt, dann würde ich versuchen einen anderen weg mit einem anderen therapeuten zu gehen. versteh mich nicht falsch, es kann gut dazugehören nach einer stunde traurig zu sein, aber ein dauerndes unwohlsein nach der therapie kann nicht sinn und zweck der aktion sein.
ich hatte schon vor meiner op eine beziehung zu meiner therapeutin , weil ich bei meiner scheidung einige zeit intensiv mit ihr gearbeitet hatte.
dann ist meine mutter an einem glio 4 erkrankt und ich habe die gespräche wieder aufgenommen, weil ich unterstützung brauchte, dann
kam meine eigene op... die therapeutin ist meinen weg mit mir gegangen
und das ist es eigentlich, was ich erwarte.
besonders geholfen haben mir übungen aus der trauma-therapie, mit denen man seiner aufsteigenden angst begegnen kann. das hilft durchaus jetzt gerade, wenn es dir schlecht geht, wenn diese konkreten angstsituationen weniger werden, kann man sich wieder besser mit seiner geschichte  beschäftigen.

der  tiefenpsychologische ansatz, also das "herumrühren in der vergangenheit" ist nicht unbedingt etwas, auf das sich jeder einlassen kann. für mich ist es das richtige, ich wusste aber halbwegs, was da auf mich zukommt ( habe ausbildung in spieltherapie für verhaltensauffällige kinder) und wenn du dich im moment unwohl fühlst ,dinge aus deiner vergangenheit anzugehen, dann muss es trotzdem die möglichkeit geben ganz konkret an deinen ängsten zu arbeiten...

frag in deiner umgebung nach therapeuten, die erfahrung mit posttraumatischen belastungsstörungen haben. der therapeut sollte die mittel kennen etwas in gang zu bringen, aber den weg bestimmst du mit ihm zusammen...wenn im moment dinge zu weit weg oder zu schwer sind um sie anzusprechen, sind sie vielleicht in einem halben jahr wichtig...
du brauchst einen therapeuten auf den du dich einlassen kannst und dem du vertraust und du wirst in finden ...es kostet nur etwas mühe...

ich bin sicher du schaffst es

lieben gruss  jo

[Sybille]

Hallo Jo, hallo ciconia,

vielen Dank für Eure Tips!

Ich werde mir hier vieles zu Herzen nehmen, bzw. auch einiges aufschreiben oder ausdrucken und bei einem guten Tag mit viel Mut den Therapeuten damit "konfrontieren". Mal sehen, was er dazu meint. Diese Woche werde ich das noch nicht schaffen ( alle krank und unten), aber ich kann ja nichts vergessen durch das Forum.

Lieben Dank nochmal.

Sybille

[thueringer]

ein patient bei der Reha hatte Veränderungen bei den Botenstoffen im Gehirn und sagte, das es Verhaltensänderungen gibt, die bei ihm medikamentös behandelt werden. Vielleicht sollte man auch mal an so etwas denken.

Ich denke die Verhaötensänderung die evtl. gemeint ist, hat nichts mit der Diagnose Tumor und deren Verarbeitung zu tun, sondern eher mit biochem. Prozessen.

Ich denke nicht, dass es immer gleich wichtig ist, bis in die tiefsten Tiefen des eigenen Ich vorzudringen. Vielleicht einfach bewusster leben, dei Zeit mit Freunden /Famile verbringen und die Probleme, die man sonst so kannte, nicht mehr ganz so wichtig nehmen, das wäre doch schon was.

Ich versuche es zu beherzigen.

Gruß thueringer

[sooner]

. Vielleicht einfach bewusster leben, dei Zeit mit Freunden /Famile verbringen und die Probleme, die man sonst so kannte, nicht mehr ganz so wichtig nehmen, das wäre doch schon was.
Ich versuche es zu beherzigen.
Gruß thueringer

Das ist eine gute Idee thueringer. Es löst zwar nicht die Probleme,die man so hat,  aber es macht das Leben vielleicht wieder lebens- und liebenswerter.
In diese Richtung versuche ich gerade meinen Mann zu "schieben".
Wenn man allerdings selbst auf diese Idee kommt, ist es viel besser...

sooner