Hallo Maren,
habe eben deinen Artikel gelesen mit der Frage nach dem Hospiz. Die Geschichte meiner Mutter (64 Jahre) ist unter Glioblastom IV (1-12) nachzulesen. Sie ist nunmehr seit dem 18.03. im Hospiz und ich bereue diese Entscheidung keinen Tag. Die Versorgung daheim durch meinen Vater war nicht mehr machbar, da er selbst immer noch sehr mit der Situation hadert und sich selbst immer total unter Druck stellt und damit alles "verkompliziert"! Der Ablauf bei uns war so: Habe mir das Hospiz, welches in meiner Nähe war angeschaut (im Internet) und dann dort eine Termin zur Vorabinfo gemacht! Dort wurde uns ein Zimmer gezeigt und alles erklärt. Die Kosten werden von Krankenkasse, Pflegekasse, getragen, dazu kommen die Zahlungen der Pflegestufe und bei unserem Hospiz ist es so, da es ein Trägerverein ist, trägt das Hospiz selbst einen Anteil pro Zimmer für die Angehörigen bleibt wirklich nur ein geringer Anteil. Die Kosten sind bedeutend geringer, als wenn man als Vergleich ein Altenheim nimmt, wo 3 mal am Tag nach den Angehörigen geschaut wird. Bei uns im Hospiz sind im Wechsel 11 Schwestern für 7 Zimmer (also 7 Personen) zuständig, dazu kommen über den Tag verteilt zwischen 4 und 6 Ehrenamtlichen, die das Essen richten füttern, für die Wäsche sorgen, mal was besorgen, vorlesen und auch füttern usw. Du als Angehöriger bist immer freundlich aufgenommen, immer ist jemand da, dem man auch mal das Herz ausschütten kann, oder was fragen kann ohne Angst zu haben, man bekommt nu lauter Fremdwörter um die Ohren gehauen. Wie gesagt wir haben das noch keinen Tag bereut, auch meine Mutter fühlte sich dort vom ersten Tag an wohl. Wir selbst können jederzeit dort hingehen (morgens, mittags, abends oder auch nachts!), wenn es ihr schlecht geht, kann man sogar im Zimmer übernachten und man kann dort auch jederzeit als Angehöriger mitessen (also bei uns ist das zumindest so)! Als erstes musste ich mit meiner Mutter darüber sprechen, dass sie weiß wohin sie kommt, es ist auch sinnvoller das in dem Zustand in Angriff zu nehmen, wenn der Angehörige noch etwas mitbekommt, sonst ist es für mich wirklich ein Abschieben (meine Ansicht). Das Hospitz entscheidet dann über die Aufnahme, hat auch mit den freien Plätzen zu tun, viele haben Wartelisten, also nicht nicht denken, ich melde jetzt an und wir können morgen kommen! Dann kam jemand vom Hospiz zu uns nach Hause und hat sich meine Mutter angeschaut und mit ihr über alles gesprochen. Den Transport hat dann der Hausarzt mit einem Transportschein bestätigt und der Krankenwagen hat sie abgeholt und ins Hospitz gebracht! Letzte Woche ging es ihr nicht so gut, das Drecksding hat wieder einen Schub gemacht und sie hatte starke Kopfschmerzen, sie bekam dann Morphium, da habe ich dann auch bei ihr übernachtet, nun geht es ihr wieder "besser". Sie kann zwar noch sprechen (teilweise aber doch verwirrt), kann aber gar nicht mehr laufen und nur noch mit Hilfe kurz aufstehen um auf den Bettstuhl zu sitzen. Ansonsten liegt sie nunmehr wieder nur im Bett. Also schau einfach mal ins Internet oder du weißt das es in deiner Nähe ein Hospiz gibt, dann gehe einfach mal vorbei oder rufe vorher an, die Menschen dort sind immer recht nett und hilfreich!!
Ich wünsche dir und allen anderen viel Kraft, du hast Recht, dass ist das was wir am meisten brauchen!!