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Autor Thema: Meiner tapferen Ma ist vieles erspart geblieben...  (Gelesen 8445 mal)

struhsi

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Meiner tapferen Ma ist vieles erspart geblieben...
« am: 23. Dezember 2005, 18:22:22 »
Bei dem MRT im November wurde ja festgestellt das der TU wieder fast genauso groß war wie am 14.07. und es keine weitere Behandlungsmöglichkeit für meine Ma gab....Ihr allgm Zustand war jedoch lt. Ärzten noch sehr gut....Wir hatten dann mal mit ihr gesprochen ob nicht vielleicht ein Rollstuhl richtig wäre u ob eine Unterbringung hier in einem sehr schönen Heim besser für sie wäre aber dies lehnte sie ab. Wir haben dann bis zum 12.12. gemeinsam mit meinem Mann meine Ma zu hause wohnen lassen können Nur ab dem 06.12. wurden ihre Zuckerwerte so extrem....zunächst haben wir bei ihr übernachtet und ständig den Zucker kontrolliert am 11.12 dann waren die Unterschiede bei 80 zu 596!!! so das der Hausarzt empfohlen hat dies im Krankenhaus einzustellen. Ich betone das meine MA zu dieser Zeit noch alleine gehen konnte aber  schwach war. Am 12.12. haben wir sie dann ins KKH gebarcht. Die Werte schwankten immer noch aber in einem annehmbaren Bereich so das sie am 19. (Todestag meines Vaters) entlassen werden sollte...Wir hatten alles vorbereitet. Jetzt doch in dem Pflegeheim mit  kooperation eines Ambulanten Palliativdienst  da sie nun nicht mehr allein aufstehen konnte......jedoch am We bekam sie Fieber und ihr Zusand verschlechterte sich immens. In der Nacht zum Montag hatte sie über 40 Fieber und wurde nicht mehr richtig wach am Mittag hat sie noch gegessen aber ab abends schlief sie nur noch...Am Di morgen hatte sie auch deutlich schmerzen  und sie bekam Morphium........nun konnte ich nur noch ihre Hand halten und bei ihr sein  Am Mittwoch kurz vor 12 ist sie eingeschlafen Etwas über fünf Monate nach der Diagnose "Schmetterlings Glioblastom" Es ist sehr schwer seine MA zu verlieren und auch wenn man die Diagnose kennt hofft man ja auch, weil es ihr ja noch relativ gut ging, auf ein Weinachtsfest und ihren Geburtstag am 30.12 Ich muß hier nicht sagen in welches Loch man dann fällt und wie schwer es ist den letzten Atemzug seiner MA zu sehen( Hätte vorher nie gedacht das ich das durchhalten würde)  Aber eins muß ich doch sagen . Es kommt immer anders als man denkt  Ich hatte eine solche Angst davor sie so leiden zu sehen und auf den stetigen "Verfall", den ich bei anderen Krankheitsverläufen gelesen habe.. Aber  sie sie war so tapfer, ist gelaufen bis zum Schluß auch wenn man gesehen hat wie schwer es ihr viel und sie hat NIE NIE NIE  geklagt Ich habe den größten Respekt vor meiner Ma und ich möchte allen sagen macht euch nicht verrückt mit dem was ihr liest und hört .Genießt jeden Tag ganz natürlich. Alles liegt in Gottes Hand und ihr seid zu allem fähig wenn der Moment kommt

Seid alle lieb gegrüßt ich werde dem Forum treu bleiben

"Alles verändert sich mit dem, der neben einem steht oder neben einem fehlt..."
Carpe Diem

Offline Mike

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Re:Meiner tapferen Ma ist vieles erspart geblieben...
« Antwort #1 am: 04. Januar 2006, 09:36:42 »
Der Tod ist die Befreiung und das Ende von allen Übeln,
über ihn gehen unsere Leiden nicht hinaus;
er versetzt uns in jene Ruhe zurück,
in der wir lagen, ehe wir geboren wurden.

Mein aufrichtiges Beileid und tiefes Mitgefühl.
Mike
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Offline Ciconia

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Re:Meiner tapferen Ma ist vieles erspart geblieben...
« Antwort #2 am: 25. Januar 2006, 12:25:42 »
Je schöner und voller die Erinnerung
desto schwerer die Trennung.
Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in stille Freude.
Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel,
sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.

Diesen Spruch hat Dietrich Bonhoeffer kurz vor seiner Hinrichtung an seine Familie geschrieben. Er hat mir auch schon beim Verlust eines lieben Menschen Trost gegeben.

Viel Kraft in dieser schweren Zeit und mein Mitgefühl!  
ciconia
« Letzte Änderung: 25. Januar 2006, 12:26:25 von Ciconia »
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struhsi

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Re:Meiner tapferen Ma ist vieles erspart geblieben...
« Antwort #3 am: 26. Januar 2006, 17:10:59 »
Vielen lieben dank an alle für euer Mitgefühl Die meisten werden es leider tatsächlich mitfühlen können....  Es ist jetzt gerade eine phase eingetreten bei der ich mich frage ob wir wirklich ALLES getan haben ob man nicht auf eine zweite OP hätte drängen müssen..Aber dann lese ich wieder wie es den Patienten nach einer weiteren OP und in der letzten Lebensphase geht und denke das es für sie so das Beste war ..So sehr ich es auch nicht verstehen kann wie ein Leben von heute auf morgen so auf den Kopf gestellt werden kann - und ehe man sich versieht hat man seine Mutter verloren Ich glaube daran werden wir noch etwas zu knabbern haben......
Allen alles Liebe und Gute
struhsi

Offline Ciconia

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Re:Meiner tapferen Ma ist vieles erspart geblieben...
« Antwort #4 am: 26. Januar 2006, 21:25:17 »
Mach dir bitte keine Vorwürfe, nicht dies und jenes getan zu haben. Es ist richtig, der Preis ist oft hoch, wenn man alle Möglichkeiten ausreizt. Es war sicher gut so, wie ihr es gemacht habt.
Wünsche dir viel Kraft für die weitere Trauerarbeit. Sicher werden immer wieder Momente kommen, wo es wieder sehr weh tut. Leider können wir es nicht verstehen, warum es so kommt und nicht anders. Darauf gibt es keine Antwort.
Alles Liebe für dich
von ciconia
« Letzte Änderung: 26. Januar 2006, 21:30:49 von Ciconia »
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zwoschbele

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Re:Meiner tapferen Ma ist vieles erspart geblieben...
« Antwort #5 am: 26. Januar 2006, 22:36:36 »
Liebe Struhsi, auch ich bin mir sicher ihr habt alles getan was für deine Ma gut war. Manchmal denke ich kann es besser sein, "nichts" zu tun, weil der Betroffene weniger leidet als wenn man um jeden Preis eine OP erzwungen hatte, auch wenn einem die OP ein ruhigeres Gewissen verschafft hätte ( im Sinne von "wir haben alles versucht" ). Ich denke dass man auch auf den natürlichen Verlauf der Dinge hören soll, kämpfen so lange es geht, aber auch das Gefühl dafür nicht verlieren, wann es Zeit ist, sich und unseren kranken Angehörigen eine schöne Zeit machen. Ich glaube, dass es für deine Ma so viel schöner war, dass sie so lange zu Hause war und sich nicht wieder den Stress einer OP angetan hat. Meine Erfahrung war die: Kämpfen ist wichtig, aber nicht um jeden Preis. Man darf glaub ich auch darauf vertrauen, dass es so gut war, wie man gehandelt hat.

Ich bin mir sicher deiner Ma geht's gut. Ich denke mir, sie kann jetzt wieder alles, was sie auf der Erde nicht mehr konnte, ihre Seele ist frei, kann springen, singen, tanzen, lachen ...

Ich muss mich deiner Erfahrung anschließen, so grausam diese Krankheit ist, so stark wird man dennoch dadurch und Dinge, die einem vorher unschaffbar erscheinen und Angst machen, wie der köperliche Verfall, verlieren all ihren Schrecken. Ein schönes Gefühl, das mir viel Hoffnung gibt.

Ich denke an dich
Ninette

 



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