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Meningeom- panische Angst

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Eva W.:
Hallo ihr Lieben,
seit 10 Tagen lese ich Eure Seiten und ich traute mich nicht bei Euch Hilfe zu suchen.Jetzt ist aber so weit.

Ich habe das Neue Jahr (am 2.01.2006) mit schreckliche Nachricht begrüsst: Meningeom an der Schädelbasis mit Pelottierung des Chiasma opticum. Alles läuft jetzt sehr schnell, mein Neurologe schickte mich zur A.Krupp im Essen.Man hat sich die Befunde angeschaut und man rät mich in zwei Wochen Op.Ich habe gefühl jeden Tag langsam zu sterben.Mein Neurologe sagte mir "machen sich keine sorgen, so ein Meningeom ist heute kein Problem, man kann den soger durch die Nase operieren"
Der Neurochirurg möchte die Op über der Stirn durchführen.
Ich bin grade dabej beruflich die Richtung zu ändern (Umschulung).Es wurde mir gesagt  besser jetzt operieren und danach umschulen.Ich zweilfe das dannach ich das noch kann.
Ich habe z.B. einen Tag (Stunden) Sehstörungen, Gleichgewichtstörungen, Kribbeln in der Arme oder Zunge anderen Tag (Stunden)geht mir ganz gut, Das Meningeom ist 2,5x1,1cm.
Ich habe panische Angst, Nacht wache ich auf und ich habe gefühl ich ersticke oder von Panik platzt mir  ???mein Kopf, ich lebe nur mit Angst. Ich bin verh., 43J, hab eine 9J Tochter. Ich habe tausend Fragen und keine Antworten: überstehe ich die OP, wenn ja mit welchen Folgen, ist das der richtige Wahl von Neurochirurgische Klinik, kann ich noch Auto fahren, kann ich mein Kind weiter groß ziehen - mit ihr lachen und spielen??????? Wer hat ähnliche Erfarung mit gemacht?????
Herzliche Gruss an alle. Eva

Ciconia:
Hallo Eva,
gut, daß du dich meldest. Ist jedenfalls viel besser, als alleine damit fertigzuwerden. Hier kannst du alle Fragen und Sorgen loswerden. Viele von uns sind schon durch diese Hölle gegangen.
Zu der Klinik in Essen kann ich dir nichts sagen, wurde in Würzburg operiert. Vielleicht hat ja jemand anderes Erfahrungen mit Essen?
Richtig ist, daß man das M. operieren kann, wenn auch die Schädelbasislage schwieriger ist als andere Lagen. Ich selbst bin 2mal an einem M. der Schädelbasis (Felsenbein) mit Stammhirnkompression operiert worden und kann dir noch schreiben! Das Leben ist nicht vorbei. Aber welche Einschränkungen du haben wirst, weiß man vorher nicht. Oft ist es nur eine geringere Belastbarkeit über einen gewissen Zeitraum. Viele gehen bereits nach rel. kurzer Zeit wieder arbeiten. Nach meiner 1. Op waren es 10 Wochen.
Wenn die Panikanfälle kommen (sind mir wohlbekannt und in dieser Situation durchaus normal), versuche ruhig in den Bauch zu atmen.
Sprich auch mit den Ärzten über deine Ängste. Vieles läßt sich durch ein Gespräch ausräumen.
Vielleicht kannst du ja vor dem geplanten Termin doch noch eine andere Klinik mit deinen Bildern aufsuchen für eine Zweitmeinung. Das ist dein gutes Recht. Fühlst du dich aber in Essen gut aufgehoben, so vertraue den Ärzten und sei sicher, sie werden ihr Bestes tun.
Bei meiner Erstdiagnose war meine jüngste Tochter auch erst 11 Jahre. Kinder können nach entsprechenden Gesprächen erstaunlich gut damit umgehen. Hast du jemand, der dir hilft: Mann, Mutter, Schwester? Für das Kind hast du auch Anspruch für eine Haushaltshilfe. Sprich mit der Krankenkasse darüber. Man ist einfach ruhiger im Krankenhaus, wenn zuhause alles läuft; Hausaufgabenbetreuung etc.
Was das Autofahren betrifft, so konnte ich nach beiden OP´s nach einer Pause von 12 Wochen wieder damit beginnen.

Wenn du hier schon viel Negatives gelesen hast, so denke daran, hier melden sich meist Leute, die irgendwelche Probleme haben. Wer die OP gut überstanden hat, meldet sich leider nur selten. Deshalb ist das hier auch nicht unbedingt repräsentativ.  
Viel Glück und das Beste für dich und die behandelnden Ärzte
von ciconia

Ulrich:

--- Zitat von: Ciconia am 15. Januar 2006, 14:06:26 ---Wenn du hier schon viel Negatives gelesen hast, so denke daran, hier melden sich meist Leute, die irgendwelche Probleme haben. Wer die OP gut überstanden hat, meldet sich leider nur selten.
--- Ende Zitat ---

Ganz richtig. Ich kenne da auch einige. Das macht auch den Moderatoren-Job nicht einfacher. Viele sagen nach der gut überstandenen Op: Laßt mich in Ruhe, diese Phase meines Lebens ist vorbei, ich will damit nichts mehr zu tun haben. Herzlichen Dank, liebe Ciconia, für Deine psychologische Unterstützung (nicht nur in diesem Fall).

michaela:
Hallo Eva
Ich kann deine Ängste gut verstehen.Ich habe dieses Forum erst kennengelernt, als ich schon operiert war.
Ich glaube, das es für mich von Vorteil war, hier vorher nicht mitgelesen zu haben,weil dieses "was wäre wenn" und "was kann passieren" für mich nicht so vorhanden war.
Ich selbst hatte ein Meningeom im Kleinhirnbrückenwinkel,doppelt so groß wie deines.Es konnte total entfernt werden (Clemenshospital Münster) und die OP ist jetzt 1,5 Jahre her.Autofahren durfte ich nach der Reha wieder,um mein Kind konnte ich mich auch wieder kümmern und seit einem halben Jahr arbeite ich wieder.Aber wie Ciconia schon sagte:hol dir Hilfe von Freunden und Familie.Und wenn du dir mit der Essener Klinik nicht sicher bist, dann hol dir eine Zweitmeinung.
Ich habe mich in Münster von Anfang an wohl gefühlt und bin mit einem guten Gefühl nach der ersten ambulanten Vorstellung nach Hause gefahren.
Vielleicht wäre es auch ratsam, dass du zu den Vorgesprächen mit dem Arzt noch eine vertraute Person mitnimmst.Ich hatte meine Schwester dabei,weil man ja selbst etwas durcheinander ist.
Liebe Grüße und alles Gute für dich!
Michaela

Eva W.:
Hallo Ciconia,
Hallo Michaela,

Tausendmal Dank für Eure warmen Wörter. Ihr schenkt mir mit Eure Mittelungen einen kleinen Trost in der schrecklichen Geschichte. Über die ganze Situation  rede ich  überhaupt nicht gerne mit anderen (Freunde, Bekannte) außer mit meinem Mann. Deshalb  weis ich Eure Nachrichten gut zu schätzen. Mein Mann ist ein toller Ehemann und Vater und er macht für unsere kleine Familie alles um uns glücklich zu machen, aber er kann mir meine Angst nicht  nehmen.
Meine Tochter ist noch zu jung um das ganze zu verstehen. Aber sie ist für mich da wenn es mir nicht gut geht.

Liebe Ciconia,
ich würde gerne mit den Ärzten über meine Ängste sprechen wenn sie für mich Zeit hätten, aber beim meinem Neurologen kriege keinen Termin –erst im Februar – ich kann kommen und warten irgendwann komme ich rein (letztes mal um über MRT zu sprächen nach 6 Stunden), in der Neurochirurgische Klinik lief alles gut , man hat mir ganz genau das Op verfahren erklärt, ev. Nebenwirkungen und Komplikationen aber ich hatte das Gefühl gehabt die Psyche ist voll im Hintergrund – „machen sie sich keine Sorgen“. Vielleicht verlange ich auch zu viel als Gesetzlich versicherter Patient.
Ciconia, wie wurde bei dir die OP durchgeführt?

Liebe Michaela,
Du hast Recht, man soll immer vertraute Personen mitnehmen. Bei mir kann das nur mein Mann sein und er muss leider seine arbeit nachgehen. Auf jeden fall zur Gespräch vor der OP nehme meinen Mann mit. Du hast ein Jahr gebraucht um zurück ins Arbeitsleben zu kommen. Das ist schon lange her. Hattest  Du viele Probleme nach der OP? Ich möchte im September eine Umschulung anfangen, nach einem Bandscheibenvorfall vor einem Jahr bin ich mein alten Job los.
Ich danke noch mal Euch herzlich für Eure nette Worte.

Gruß Eva

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