HirnTumor-Forum

Autor Thema: Glioblastom  (Gelesen 1422869 mal)

Sarabande

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Re:Glioblastom
« Antwort #1335 am: 06. August 2007, 13:55:33 »
Liebe Hilde!

Das klingt alles schrecklich stressig… du arme!  Kannst du überhaupt nachts schlafen?  Ich schließe mich alle Vorschläge an, was Auszeit und Krankengymnastik angeht.  Ich lasse mich so oft es geht ordentlich „durchkneten“, das verleiht Kraft und nimmt den Stress ein wenig weg.

Mein Mann rutscht auch jedem Bett runter, bei uns lass ich ihm die Füße raushängen oder animiere ihm, sich wieder hochzuziehen.  Im Krankenhaus haben wir ihm mit der Laken zu zweit oder dritt hochgehoben.  Ich fand es einleuchtend, wie viele Leute im Krankenhaus eingesetzt war, um ein 110kg Mann zu bewegen oder stützen.  Pardon, aber ich finde, du bist deinem Mann schuldig, dich in gute Zustand zu halten, und alles dafür zu tun, was nötig ist – alles alleine zu machen wird dir kaputt machen, das merkst du jetzt schon im Rücken.  Und davon hat niemand was.  Wenn es Leute gibt, die mit die Hunde helfen, könnte es nicht auch Leute geben, die mit Heri helfen?  Und – ich befürchte ich nerve – hast du Kontakt gehabt mit Hospiz oder Palliativstation?  Ich wünsche so sehr für euch, das ihr etwas geborgener die letzte Zeit miteinander verbringen könntet… und du muss danach weiter leben können…

Übrigens finde ich, dass ihr gut eine Toilettensitzerhöhung mit Armlehnen gebrauchen konntet.  Dann kippt Heri dir dabei nicht mehr weg.

Bei uns geht alles noch okay. Gestern hat meinem Mann zum ersten Mal einem Anfall in seine Fahrradrollstuhl gehabt. Das Ding hat sich super bewahrt, der Gurt hielte ihm gut fest, ohne dass er sich dabei verletzt hat, und sobald er wieder sprechen konnte, hat er Pommes und Wurst verlangt. Hat er auch bekommen, danach war er nicht so deprimiert wie manchmal nach einem Anfall, für keine Sekunde wurde bedauert, dass wir beim schönen Wetter einen Rad/Rollstuhlausflug gemacht haben.  

Außerdem waren wir bei der Hautärztin, die uns mit alle denkbaren Cremes und Salben versorgt hat, viel Anti-Pilz Sachen und antiseptischen usw., mich freut es, besser gegen manche Cortison-Nebenwirkungen jetzt kämpfen zu können. Auch habe ich endlich Diabetikersocken entdeckt, die ihm hoffentlich das Fußgelenk nicht mehr drücken… Juhuu!

LG,

S.

Offline Kanita

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Re:Glioblastom
« Antwort #1336 am: 06. August 2007, 21:56:13 »
Hallo Sarabande,

Du hast die richtige Einstellung und kannst Dich über die kleinen Hilfen im Leben freuen. Wo nimmst Du diese Kraft her? Besonders Dein "juhu" am Ende hat mich gefreut, aber auch Deine positive Sichtweise, dass der Anfall zwar kam, aber der Stuhl tolle Dienste geleistet hat. Ich bin ähnlich "gestrickt", das hat mir bis heute gut durch's Leben geholfen. So schlimm alles manchmal ist, aber alles - und ich meine  a l l e s  - hat zwei Seiten im Leben, auch wenn man es nicht immer sofort erkennt.

Liebe Hilde,

ich schließe mich Sarabande an. Du bist Deinem Heri nichts schuldig, aber ich denke Du liebst ihn mit jeder Faser Deines Herzens und dann ist es selbstverständlich was Du für ihn tust. Genauso habe ich es auch gesehen und erlebt. Aber trotzdem: Du bist auch noch da und sollst Dich nicht aufgeben bzw. total überfordern. Das hilft Deinem Mann überhaupt nicht, denn was passiert wohl wenn Du ausfällst? Du musst leben (und das möglichst gesund und topfit), für Dich und für Deinen Heri. In dieser Phase haben wir alle unser Limit überschritten, aber man sollte es nicht ausreizen. Ich will mich nicht wiederholen und Dich schon gar nicht maßregeln, wir machen uns Sorgen! Gerne würde ich Dir helfen und ich bin mir sicher, in Eurer Umgebung gibt es Menschen die auch helfen wollen und können (notfalls professionell). Denk an Dich, Du wirst gebraucht. Eine ruhige Nacht und herzliche Grüße - Kanita
Hoffnung ist nicht nur Zuversicht, dass alles gut ausgeht, sondern das alles seinen Sinn hat, egal wie es ausgeht.

Mrs.Freckled

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Re:Glioblastom
« Antwort #1337 am: 07. August 2007, 12:21:15 »
Hallo zusammen,

Papa geht es seit letztem Wochenende nicht mehr besonders gut.
Er ist sehr, sehr schwach.
Z.Zt. braucht es zwei Pfleger um meinen kleinen Papa von Toilettensitz zu heben.
Und Papa ist wirklich kein großer, schwerer Mesch.
Papa hat etwa eine Größe von 1,70m und eine Gewicht von max. 68 Kilo.
Aber er hat eben GAR KEINE Kraft mehr, er kann sich kaum allein im Bett bewegen, weder drehen noch hoch rutschen, denn auch er rutscht im bett immer bis an Fußende oder in eine Kuhle wie er es nennt.
Für mich war es am Samstag gar nicht möglich ihn etwas hoch zu ziehen, ich habe es versucht, aber sofort hat sich mein Rücken gemeldet und er sagte sofort: " Schatz, das lassen wir besser eine Schwester machen ! "
Zu dem kommt, dass er bis gestern nur von Babybrei und warmem Wasser gelebt hat.
Essen ging absolut gar nicht mehr, da der Soor nun bis in den Magen gewandert war und die Schmerzen einfach zu groß waren.
Über seine psychische Verfassung muß ich jetzt wohl nicht mehr viel sagen, er ist momentan einfach nur am Ende, er weint und weint  :'(
Er kann es nicht fassen, absolut gar nicht mehr auf die Beine zu kommen.
Ich hoffe, dass er wieder zu Kräften kommt wenn es mit dem Essen wieder besser klappt.
Am Samstag wurde er in ein Einzelzimmer mit Balkon verlegt, sehr nett und es bringt ihm wohl etwas mehr ruhe als das vorherige Zimmer.
Sein Zimmernachbar litt an einem Plasmozytom, Blutkrebs vom Knochenmark her oder so ähnlich.
Der arme Mann hat in der Nacht von Freitag auf Samstag geschrien vor Schmerzen, da ging wohl nichts mehr, deshalb haben sie Papa auch verlegt.
Es war besser so, denn dieser Herr ist gestern verstorben.

Vorhin hat Mama mir nun auch eröffnet, dass man heute Morgen eine Lungenentzündung festgestellt hat.
Alles in allem, es ist die reinste Katastrophe  :'(
Ich habe furchtbare Angst, dass jetzt alles doch schneller geht als noch vor en paar Tagen gedacht.
Und das jetzt, wo wir doch für alles gesorgt haben um Papa zu pflegen und ihn einigermaßen normal zu Hause leben zu lassen !!!
Allerdings hat er heute wohl zum ersten mal wieder gut gefrühstückt, mit Brot und Ei.
Ach, es ist zum kotzen.... womit hat er das verdient  ???
Als hätte er nicht schon genug Scheiße in seinem Leben erlebt.
Naja, da müssen wir jetzt durch...egal wie es wird.

LG an alle, Isabel

Offline agnes

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Re:Glioblastom
« Antwort #1338 am: 07. August 2007, 18:07:09 »
Hallo!

Haben heute den Arztbrief vom KH bekommen
histologischer Befund: Gliosarkom WHO Grad IV
wieso das denn plötzlich? obwohl es wahrscheinlich eh komplett egal ist....
wir kämpfen uns so dahin, sind aber froh, uns noch zu haben....

LG
Hilde

Offline Doro66

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Re:Glioblastom
« Antwort #1339 am: 07. August 2007, 19:19:23 »
Hallo ihr Lieben

von mir nur mal ein Zwischenbericht.
Sonntag vor einer Woche waren wir ja im KH wg. der Platzwunde am Kopf. Montag morgen um 5.00 ist die Polin heimgefahren und seither sind wir wieder allein.
Montag morgen kam mein Mann schon fast nicht mehr die Treppen runter, war heilfroh als er unten war. Montag war ein ganz schrecklicher Tag - es ging ihm wirklich gar nicht gut. Abends haben wir dann im Wohnzimmer geschlafen, er auf der Couch und ich auf einer Matraze daneben. Das Pflegebett sollte Mi. kommen, habe aber Montag etwas Druck gemacht und sie haben es dann dienstags gebracht, - ebenso einen Toilettenstuhl und eine Badewannen-Lifter.
Als das Bett im Wohnzimmer aufgebaut wurde, hat mein Mann nachher ganz schlimm geweint. Das war natürlich wieder ein Schritt rückwärts, das war ihm schon bewußt.
Hatte montags noch mit dem Arztim KH Trier telefoniert, auch der war erschrocken, wie schnell es mit meinem Mann bergab ging. Wie gesagt, Montag war alles ganz fürchterlich.
---Wenn es in dem Tempo weiter gegangen wäre, wie es am Mo. war, wären ihm nur noch ein paar Wochen verblieben. Aber es scheint nun doch nicht ganz so schnell zu gehen.---

Er hatte schon seit Tagen zuvor häufig ein Zittern in der linken -eigentlich gesunden- Hand. Mir war klar, daß dies Krampfanfälle im Kopf re. waren, dort, wo der neue Tumor sitzt. Habe nach Vorschlag der Neurologin, die wg. seiner Kopfwunde zugezogen worden war, den Carbamazepin-Spiegel testen lassen. Der lag an der unteren Grenze. Habe dann nach Rücksprache mit dem Arzt in Trier die Tegretal-Dosis erhöht, die er ja vorbeugend wg. Krampfanfällen kriegt. Auf der rechten gelähmten Seite hatte er bis heute keine, aber jetzt auf der anderen. Der neue Tumor wächst anscheinend schnell !!
Heute morgen wurde der Blutspiegel nochmal getestet, und morgen rede ich wieder mit dem Arzt. Zur Zeit nimmt mein Mann 3 von den Tbl., lt. Arzt sollte ich aber schon gestern auf 4 hochgehen. Habe das aber erst heute gemacht, da heute mittag trotz der 2. Tegretal für heute dieses Zittern auftrat. Er versucht dann, seine Hand unter dem Kopf oder dem Hintern zu verstecken, damit ich es nicht sehe bzw. um die Hand irgendwie festzuhalten. Er tut mir dann immer so leid.
Alles in allem ist es seit 1 Woche ziemlich rückwärts gegangen. Gehen kann er gar nicht mehr, auch das li. Bein macht nun Probleme. Ich fahre ihn mit dem Toilettenstuhl im Wohnzimmer vom Bett zur Couch und umgekehrt. Benutzt als Toilette haben wir den Stuhl schon mehrfach, weil er oft sehr spät sagt, daß er gerade jetzt muß. Den Badewannenlift haben wir heute zum 2. Mal benutzt. Letzte Woche hat eine Bekannte mir beim Duschen geholfen, und seit heute kommt ein Pflegedienst 2mal pro Woche wg. Duschen bzw. Baden.
Heute morgen war auch der MDK da wg. Höherstufung der Pflegestufe. Hatte ich vor rd. 4 Wochen bereits beantragt. Stufe 2 kriegt er bestimmt ohne Probleme, mehr wahrscheinlich nicht, aber man wird sehen.
Essen und trinken funktionieren noch, aber oft muß ich ihn füttern, weil er einfach den Löffel oder die Gabel nicht nimmt. Er sagt zwar ja, aber tut nichts - oder er will mit der Hand vom Teller essen, egal was drauf ist. Beim Frühstück mit den Brötchen ist das ja o.k., aber mittags halt eben nicht. Trinken ist ein großes Problem, er will einfach nicht. Bzw. schläft er auch überwiegend, und wenn er mal wach ist will ich das zum Trinken ausnützen, kriege aber einfach nicht genug in ihn rein.
Der MDK heute morgen hatte natürlich nur eine Momentaufnahme. "Ach, allein trinken kann er ja wenn man es ihm in die Hand gibt. Dann kann er ja auch allein essen." Daß er nur einen Schluck trinkt und ich mir tagsüber den Mund fusselig rede, sieht man ja nicht, d.h. daß ich eigentlich den ganzen Tag da sein muß und beschäftigt bin - auch zu fragen, ob er zur Toilette muß bzw. nur Urin lassen muß. Wenn ich nicht frage, sagt er nichts. Aber da er nicht viel trinkt, muß er max. tagsüber 2mal, was einfach zu wenig ist.
Schon wieder ein Riesenbericht, aber es passiert täglich so viel an Kleinigkeiten, die man gar nicht hier alle beschreiben kann. Viele werden das ja kennen. Ich bin seit Tagen auch heute zum ersten Mal aus dem Haus, weil unser Sohn mal grad da ist. Ich kann ihn gar nicht mehr allein lassen, weil ganz bestimmt dann er zur Toilette muß und es immer noch allein versucht. Er ist schon 2mal von der Couch gerutscht, immer grad, wenn ich in der Küche oder sonstwo war - er versucht es immer wieder allein und es geht nicht. Schon 2mal mußte ich einen unserer Leute anrufen, die ihn dann wieder hochgehievt haben. Er hat etwas über 90 kg, also kein Leichtgewicht.
Cortison haben wir inzwischen kpl. ausgeschlichen, auch die Diamox, die gegen Ödem wirken, habe ich weggelassen, weil ja das Ödem nachweislich so gut wie weg war. Der Arzt in Trier meinte, wenn seine Krankheit rasant voranschreiten würde, sollte ich nur noch die Anti-Krampfmittel geben, die anderen weglassen. Habe seit letzter Woche die 20 mg Temodal weggelassen und auch die Anti-Angiogenese-Tbl.
Die habe ich ihm seit gestern wieder gegeben, weil ich dachte, die können nicht schaden. Heute war er etwas "munterer" - ob das die Tbl. waren? Behalte sie vorerst mal bei -- mal sehen, was morgen der Arzt in Trier sagt.

Entschuldigt, wenn ich grad nicht jedem einzelnen antworte, aber ich bin ja schon wieder auf dem Sprung. Habe eure Berichte gelesen - jeder hat zu kämpfen.
Tut mir leid, Isabel, daß es bei deinem Vater nicht so positiv läuft wie erhofft.
Sarabande, wie immer positiv eingestellt und bewundernswert!! Das hilft auch uns allen, den Kopf nicht hängen zu lassen.
Liebe Hilde, freut mich, daß es etwas leichter geworden ist, obwohl die "Arbeit" für deinen Mann ja nicht ohne ist. Mit dem "im Bett hochziehen" habe ich viell. einen Tipp. Bei uns zumindest klappt's, weil ich das vor Jahren bei meiner Mama im Pflegeheim gesehen und praktiziert habe. Also, Kopfteil ganz flach, dein Mann soll das gesunde Bein ranziehen und den Fuß aufstellen und sich mit der gesunden Hand an dem Galgen halten. Du greifst vom Kopfende aus von hinten unter beide Achseln und gemeinsam geht's nach oben. Wie gesagt, bei uns klappt's ohne Probleme.
Möchte dein Mann auch nicht auf den Toilettenstuhl, wenn du ihn über die Toilette fährst? Dann wäre er doch trotzdem in einem Raum für sich, also immer noch allein beim intimsten.

Bei uns geht inzwischen manches, weil mein Mann leider ! immer öfter nicht mehr alles so registriert - oder an sich ran läßt - ober einfach abschaltet. Ganz genau weiß ich nicht, wie das ist, ich weiß nur, daß er nicht mehr so schwierig und gegen alles ist.

Liebe Grüße an alle. Bis bald mal
Doro

Offline Kanita

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Re:Glioblastom
« Antwort #1340 am: 07. August 2007, 19:20:12 »
Liebe Hilde,

Du klingst heute ruhiger, täusche ich mich? Ich habe versucht ein wenig zu recherchieren und Du hast recht: Kein gravierender Unterschied, Gliosarkom ist sehr viel seltener und deshalb gibt es weniger Informationen. Aber leider sind die Info's die es gibt auch nicht schöner oder besser.

Denk an Dich und geniesse was geht. Lieben Gruß - Kanita
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Offline Kanita

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Re:Glioblastom
« Antwort #1341 am: 07. August 2007, 19:30:53 »
Hallo Doro,

Du hast Deinen Bereicht eingestellt, als ich gerade an Hilde getippt habe.

Was soll ich sagen, ich kenne das alles - es ist zum verrückt werden. Bei uns kam es auch ganz plötzlich dass nichts mehr ging und mein Mann auch nichts mehr sagen konnte / wollte. Er hat mir da sooo leid getan - sicher nicht das richtige Gefühl. Aber wie Du schon sagst, es macht auch einiges leichter, so ohne Gegenwehr (von Einsicht kann man wohl nicht reden). Letztendlich heisst es ja Hilfsmittel, sie sollen dem Patienten und dem Angehörigen ja helfen. Nur man muss sie auch zulassen - ist sicher ein bitteres Kapitel.

Kopf hoch - ich denke an Dich und Euch alle - Kanita
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Offline agnes

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Re:Glioblastom
« Antwort #1342 am: 07. August 2007, 20:15:10 »
Liebe Kanita!

Ja, ich glaube, ich bin ruhiger....
es ist zwar jeden Tag was anderes los, einmal fallen wir im WC um, heute war es als ich ihn aus dem Rollstuhl gehoben hab, dass wir gemeinsam auf die Couch gefallen sind, haben so "dumm" getan, bis wir beide am Boden gesessen sind, wir konnten sogar darüber lachen.....

was soll´s mein Mann versteht noch einigermaßen, was rund um ihn geschieht, er ist sehr ruhig, ist froh, dass er bei mir sein kann und ich bin glücklich, wenn er sich halbwegs wohl fühlt.

Diese belämmerte Glioblastom oder Gliosarkom oder wie immer dieses Monster jetzt heissen mag, hat uns geschlagen und ich werde diese Tatsache annehmen müssen ob es mir passt oder nicht.....

ich hoffe, dass noch viele solcher Tage kommen, wo ich so bin wie ich heute bin, denn es hat auch schon viele andere - schlechte - gegeben.
Ich tu mein Bestes

LG Hilde

@Doro!
wir haben wieder mal ziemlich die gleiche Situation.....
danke für den Tipp mit dem angezogenen Bein

Alles Liebe

Offline kabas

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Re:Glioblastom
« Antwort #1343 am: 07. August 2007, 21:30:10 »
Liebe Hilde,

die Schilderung deiner letzten Berichte erinnert mich so sehr an unsere damalige Situation. Auch, wie du schreibst, daß Heri immer unten an die Bettkannte mit den Füßen ist. Meine Schwester war eine kleine Frau, 160 groß, aber auch da hatten wir immer, daß sie ganz unten war, sie rutschte automatisch runter. Wie Doro es schrieb, auch wir haben immer das Kopfteil ganz flach gelegt, u.s. w. .........

Glioblastom oder Gliosarkom (auch ich hatte mal gelesen, daß das noch seltener vorkommt), was spielt das jetzt für eine Rolle. Die Chancen sind genauso, also besch......... .

Hilde, ja, man kann zwischendurch mal lachen, wie du heute schreibst, und das ist gut so!!!

Ich denke an euch, wünsche euch mehr von den Tagen, wie du selbst schreibst,

umarme dich,

Kabas

Liebe Doro,

auch ich verfolge stets deine Einträge, und weiß auch genau, was sich bei euch jeden Tag ereignet,

ich denke auch an euch, in deinen Zeilen sind auch die ganzen Erinnerungen an unsere Geschichte,

viel, viel Kraft, auch wenn man manche Tage nicht mehr weiß, woher sie kommen soll,

Kabas


silbany

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Re:Glioblastom
« Antwort #1344 am: 08. August 2007, 18:11:42 »
Hallo, Doro,

ich lese schon sehr lange in diesem Forum, anfangs, um Informationen zu finden, nun, um jemandem nahe zu sein. Vielleicht kann Ihnen dies weiterhelfen: Das Zittern der Hand, vor allem wenn es nicht anfallsweise auftritt, sondern über längere Zeit, kann ein Zeichen für beginnenden Liquorstau in den Ventrikeln sein. Dafür spräche, dass die Erhöhung des Tegretal nichts bewirkt hat. Diamox wirkt nicht gegen das Hirnödem  - wie Cortison - sondern drosselt die Hirnwasserproduktion. Das Zittern der Hand könnte mit dem Absetzen des Diamox in Zusammenhang stehen.

Gruß
Silbany

minerwa

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Re:Glioblastom
« Antwort #1345 am: 09. August 2007, 19:24:04 »
hallo  agnes!!!!
ich schicke dir ein riesen grosses KRAFT PAKET!!!!als mein mann nach dem OP 3 tage nicht aufwachte,habe ich eine liebe krankenschwester gefragt-wocher soll ich die kraft nehmen-sie sagte-die Liebe gibt Ihnen die kraft!
                        minerwa

Offline judith1974

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Re:Glioblastom
« Antwort #1346 am: 10. August 2007, 13:46:11 »
Hallo Ihr!!!

Kommen gerade aus Dülmen und sind alle glücklich. Wir fangen jetzt doch noch mit einer Chemo an, die sehr vielversprechend sein soll. Auch die Nebenwirkungen sind gering. Letzte Woche sagt uns der Hausarzt das es bald vorbei ist und heute sagt uns Dr. Dresemann, dass es auf jeden Fall noch weiter gehen kann und wird.
@Minerva: Du bist die Einzige, die ich hier im Forum gefunden habe, deren Mann auch Campto/Avastin bekommt. Der Tumor ist ja kleiner geworden, was mich sehr für euch freut. Wie sieht es denn mit den Nebenwirkungen aus?? Dr. Dresemann sprach von Durchfall und event. Tumorblutungen. Ansonsten keine schlimmen...
Auch bezahlen müssen wir wohl erst mal nichts..... Ich kann gar nicht glauben, dass es wirklich noch weiter geht. Die Anschlagsrate liegt bei ca. 60 - 70 %. Wir haben grosse Hoffnungen, dass das bzw. die Dinger zurückgehen.
Ich kann ja nur wie immer jedem mit dieser Krankheit empfehlen, nach Dülmen zu fahren. Da gehts weiter!!!! Gerade in den letzten Jahren gab es enorme Fortschritte was das Glioblastom angeht, sagte heute der Arzt.
Wenn diese Chemo nicht anschlagen sollte, hat er noch eine für uns......
Ich schreibe hier total wirr, bin auch ein bischen durch den Wind, aber positiv endlich mal wieder!!

@Hilde: Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an euch denke. Auch von mir mal wieder alles, alles Gute und viel Kraft auch an Heri!!!!

Liebe Grüße!!!

Judith

Offline Kanita

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Re:Glioblastom
« Antwort #1347 am: 10. August 2007, 13:54:43 »
Hallo Judith,

Campto kenne ich nicht; von Avastin weiß ich, dass es bei Darmkrebs eingesetzt wird und - neuerdings - gerne bei Makuladegeneration (drohende Erblindung). Aber Dr. Dresemann verbreitet Hoffnung und probiert alles bzw. hat immer noch Ideen was man tun könnte. Und genau das braucht man in dieser Situation. Ich kann Deine Hochstimmung gut verstehen - geniesse Sie mit allen Fasern. Tut nämlich richtig gut zwischendurch.

Ein angenehmes Wochenende - Gruß  - Kanita
Hoffnung ist nicht nur Zuversicht, dass alles gut ausgeht, sondern das alles seinen Sinn hat, egal wie es ausgeht.

Offline Doro66

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Re:Glioblastom
« Antwort #1348 am: 11. August 2007, 18:39:56 »
Hallo Silbany     -und alle anderen-

du hast recht - die Wirkung von Diamox kenne ich eigentlich, hatte ich aber total vergessen.
Die Tbl. hatte ich im Januar bei unserem damaligen Onkologen durchgeboxt -.
Habe die Diamox vor ein paar Tagen wieder gegeben, aber es ist keine positive Wirkung eingetreten.
Da Zittern der Hand bzw. des linken Armes ist jetzt fast immer da. Seit gestern steht mein Mann auch nicht mehr auf.
Vorgestern wollte er morgens selbst aufsitzen, angezogen werden und auf die Couch. Seit gestern liegt er nur noch im Bett und hat keinerlei Interesse am Aufstehen. Beim Essen setze ich ihn zwar auf den Bettrand, aber schon das wird ihm zuviel, bzw. war heute morgen zuviel.

Heute mittag haben wir ihn auf den Toilettenstuhl gesetzt, erst mal wg. Toilette und später dann ganz normal auf den Stuhl, weil ich dachte, es wäre gut, wenn er nicht immer nur liegen würde. Aber es war irgendwie traurig und beängstigend.
Er ist ganz bleich geworden, hat schwer geatmet und ich dachte schon, er müßte erbrechen. Auch war er ganz schwach und wacklig, nach 10 min. haben wir ihn dann wieder ins Bett gelegt. Er ist einfach körperlich fertig. Ich weiß schon, daß hier wohl auch der Kreislauf überfordert war - aber eigentlich war der ganze Mensch überfordert. Es ist so schrecklich.

Seit ca. 3 Tagen fallen mir auch die Atemaussetzer auf - ! Wie lange geht das so?? ??

Habe seit gestern abend einen Polen - also männlich. 52 Jh., nicht von sehr kräftiger Statur - aber er packt meinem Mann doch besser als ich, und eine Hilfe ist er allemal.
Hoffe, daß nun alles klappt. Deutsch kann er nur ansatzweise, aber er bemüht sich. Habe ihm jeden Tag eine Stunde Deutsch lernen verordnet!!
Seine Frau arbeitet ca. 30 km von hier, und kann besser deutsch. Da kann man telef. mal was übersetzen, wenn's sein muß.
Vorerst mal liebe Grüße an alle
Doro

Denke vor allem an die, bei denen es nicht grad ruhig läuft.

martin

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Re:Glioblastom
« Antwort #1349 am: 11. August 2007, 23:37:57 »
Hallo !

Mein Bruder (31J. ;GBM 11/03) hatte 3 schöne rezidivfreie Jahre mit Glivec/Litalir, nun hat uns Dr. Dresemann eine neue Chemo vorgeschlagen Avastin/Antikörper.

Wer hat Erfahrung mit dieser Chemo gemacht ? Wer kann uns einen Tipp geben ?

gruss,
martin

 



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