Hallo Sarabande,
"Wahnsinn" (natürlich positiv) wie du das alles beschreibst. Daß dein Mann das alles noch schafft, ist unglaublich, zumal du ja genau schreibst, wie es ihm eigentlich geht.
Daß du geschafft bist, kann ich mir gut vorstellen. Wir alle wissen ja, was es heißt, 24 Std. "da" zu sein, psysisch und physisch.
Gibst du ihm was gegen Kopfschmerzen? Hoffe, du bist diesbezüglich gut versorgt -- aber bestimmt bist du das, da du alles super organisierst.
Die Idee mit dem Pflegedienst kann ich nur empfehlen, anfangs war ich immer dabei, damit bloß alles "richtig" gemacht wird. (Man kann ja oft schwer loslassen). Aber inzwischen bin ich entspannter. Habe den Pflegedienst nur 2mal pro Woche zum Duschen/Baden mit Badewannenlifter. Wenn mein Mann zu abwesend ist, wenn der Pflegedienst kommt, wird er im Bett kpl. gewaschen - sogar mit Haare waschen. Da bringen die ein spezielles "Becken" mit. Inzwischen kann ich sogar eine Etage tiefer im Büro sein, wer er geduscht wird.
Es ist auf jeden Fall eine Entlastung, die man zu schätzen weiß.
Habe heute von den Novalgin Tropfen Gebrauch gemacht. Habe ja gehofft, sie gaanz lange nicht zu brauchen. Aber mein Mann hat die linke Hand über den Kopf hinweg auf die rechte Kopfseite gelegt und irgendwie dagegen gedrückt. Es sah so aus, als hätte er schon Schmerzen -, na ja, schaden können die ja nicht. Als Einzeldosis werden 20-40 Tropfen empfohlen, habe ihm dann 10 gegeben. Der Arzt meinte ja, ich könne die dosieren, evtl. könnten 3 oder 5 Tropfen ausreichen. Die Wirkung hat ganz schnell eingesetzt. Er konnte entspannen und hat eine Weile ganz entspannt geschlafen, keine ganze Stunde und war danach richtig "fit".
Sarabande, wie ich gestern schon schrieb, hat Kortison gut gewirkt. Habe ihm gestern und auch heute "nur" 2x8 mg gegeben, aber der hochrote Kopf war ja gestern schon nicht mehr da und er war ja auch viel wacher. Auch heute war es fast genau so. Bis auf die vorher beschriebene Situation wg. evtl. Schmerzen.
Noch eine kleine Beschreibung des Nachmittags. Habe Mittagessen gemacht und wollte ihm im Bett zu Essen geben, da er ja eigentlich ganz selten aufsteht. Er hatte ungefähr erst 2-3 Löffel gegessen, als unser Sohn kam. --Nun das Thema, da ich ja nicht immer weíß, was mein Mann realisiert oder nicht.-- Er sah unseren Sohn, zog seine Bettdecke zur Seite und neigte sich zur Seite als wolle er aufstehen. Ich habe dann gefragt, ob er zum Essen aufstehen will und er brummte "Mmhh".
Ihr könnte euch bestimmt vorstellen, wie glücklich ich darüber war -- er wußte genau, was er will und daß jetzt unser Sohn da war, der die nötige Kraft hat, ihn aus dem Bett in den Rollstuhl zu heben. Da ging das Essen auch gleich besser.
Es hat ihn aber auch angestrengt. Die letzten Bissen hat er mit geschlossenen Augen gegessen und ist dann im Rollstuhl eingeschlafen. Habe ihn eine Weile schlafen lassen, aber dann doch selbst ins Bett gehievt, weil durch den Bund der Trainingshose der Katheder leicht gequetscht war und der Urin nicht lief. Dadurch war er auch wach geworden, weil das einfach unangenehm war. Hab ihn grad so gepackt - aber es klappte.
Nun ja, es war nicht ganz so einfach. Auf den Kathederschlauch achten! - dann hatte ich ihm am späten Vormittag eine Infusion angehängt, wo die Nadel auch noch im Bauchbereich da war und ich auf den Schlauch achten mußte -- aber wie gesagt, "irgendwie" ging das GsD alles.
Also, wieder mal ein "Riesen"-Bericht.
Grüße euch alle ganz herzlich und wünsche ein ruhiges Wochenende
Doro
@ Hilde: Trotz unserer PM weiß ich auch nicht, ob du jemanden hast, der dir hilft. Hast du inzwischen Hilfe? Angehörige, Pflegedienst oder Polin? Überfordere dich nicht. Du brauchst deine Kraft auch für dich.
Ganz lieben Gruß Doro