Liebe Kabas, ich finde es großartig, das du weiterhin hier schreibst. Deine Tipps sind immer Prima, es geht u.A. in dieser Forum darum, das jeder von uns nicht unbedingt das Rad neu erfinden solltest.
Liebe Hilde, liebe Doro, ich fand dass wie Morgenrote es gemacht hat, frühst möglich alles denkbar zu beantragen, sehr vernünftig. Es geht NICHT darum, das das Leben zu Ende geht, sondern darum, so lange wie möglich das meiste aus dem Leben herauszuholen, wie es überhaupt geht. Ohne Hilfe ist man nur noch ein Nervenbündel. Mit Hilfe ist es möglich, noch Platz für Beziehung und Aktivitäten zu finden. Ich kann schlecht reden, ich muss meine Hilfe-Strukture auch dringend verbessern.
Es gibt zwei Aspekten vom Hospiz. Erst der ambulante Hospizdienst. Das geht NICHT um Pflege, dafür gibt es Pflegedienste, die man entweder Privat oder über die Kasse beauftragen kann. Wenn die Kasse zahlen soll, braucht man eine Pflegestufe. Da schickt die Kasse einer Prüfer vorbei, danach wird einem eine Pflegestufe zugeteilt, im erste Linie heißt das eine bestimmte Geldsumme pro Monat, lächerlich wenn man selber pflegt, erheblich mehr wenn man es von eine Pflegedienst machen lässt. Je früher man es beauftragt, desto besser. Auch das wenig Geld schadet nicht. Dennoch sofort Behindertenausweis beantragen, damit wird man durch verschiedene Dienste, die auch beantragt werden müsste, mobiler. Der ambulante Hospizdienst ist ehe als psychologische/freundliche Unterstützung gedacht, im Prinzip kommt einer freiwilliger Mitarbeiter einmal die Woche für eine Stunde (oder mehr?) vorbei und hilft, wo man will – mit Einkaufen, Betreuung, Reden, Haushalt, Erfahrung. Just keine Pflege. Dann gibt es stationäres Hospiz, das gibt es erst ab der Zeitpunkt wo es keine Lebensverlängernde Maßnahme mehr im Einsatz genommen werden. Hilde, sorry, da werdet euch gleich dafür qualifiziert. Wir noch nicht, da wir noch mit Temodal beschäftigt sind. Das wurde mir als Gemeinheit von Krankenkassen erklärt – Temodal ist teuer, Hospiz ist teuer, also kriegt man entweder oder. Hmmmn. Im Hospiz kriegt man, wenn noch keine Pflegestufe beantragt war, automatisch Pflegestufe II zugeteilt. Die kümmern sich um alles, auch um die Angehörigen. Je nach Kasse muss man selber etwas dazuzahlen. Auch wenn man noch nicht so weit ist, ist es sehr Ratsam, sofort die Kontakte zu knüpfen, da die Leute da sich einfach mit allem auskennen, und verstehen, das man als Angehörige auch Bedürfnisse hat. Da gibt es auch Wartelisten, es ist vernünftig, darauf zu stehen, auch wenn man noch gar nicht die Absicht hat, dort zu landen. Morgenrote z.B. hat es alles organisiert, doch nie im Anspruch genommen, da es bei ihr doch zu Hause ging – aber das weißt man nie vorher. Hilde, Doro, die Leute die im Palliativen Bereich arbeiten verstehen doch ganz genau, das man noch nicht über den Schluss denken will, das man erstmal weiter leben will, und die helfen einem dabei. Nehme auch die Sozialarbeit Angeboten im Anspruch, es gibt Leute die nichts anders machen als Hilfe zu leisten beim Pflegestufe-Beantragen und all das. Ich hätte es selbst nie hingekriegt, alleine wegen der Sprache.
Doro, der Augenlid ist wahrscheinlich eine rein neurologische Phänomen, selber Ursache wie das Bein, alles auf der rechten Seite ist einfach etwas schlapp, wegen Druck auf der linken Bewegungszentrum. Entsprechend hängt das Auge wahrscheinlich auch unten etwas weiter auf, und geht eventuell nicht so gut zu wie der andere – deswegen wird es immer zu trocken sein, und rot und schmerzhaft. Cortisone macht auch trockene Augen. Bisher weiß ich nichts besser als immer wieder Augentropfen zu geben. Es sei dann das er das Auge nachts nicht ganz zumachen kannst, dagegen kann man so ein Gelaugenklappe darauf geben.
Hat jemand ein guter Tipp für Schwangerschaftsstreifen? Hat mein Mann überall, wegen Gewichtszunahme, und klagt, dass die weh tun. Auch gegen trockene Kopfhaut hätte ich gerne ein wirksames Mittel.
Wir stecken immer noch im Krankenhaus, kommen aber hoffentlich Mittwoch oder Donnerstag nach Hause – alles entwickelt sich sehr positiv, Fieber ist weg, Infektion ist weg, Blutwerte sind täglich besser, mein Mann ist noch sehr schwach, fängt aber langsam wieder an zu gehen. Ich kann noch nicht einschätzen, ob er sich komplett erholen wird, oder ob er jetzt dauerhaft vom Infekt schwacher wird. Morgen sehe ich „unsere“ Prof, um die MRT Bilder, die hier im Krankenhaus gemacht werden „müssten“, zu besprechen. Die erste seit fast einem Jahr. Laut Vorberichte sind die nicht so schlimm, wie man vermuten hätte können. Mein Mann will nichts davon wissen, das finde ich ganz OK – er wird danach fragen, wenn er es wirklich wissen will, es dauert ihm immer eine weile, er muss die Themen immer etwas langsamer angehen. Seine Mutter dagegen hat echte Problemen mit Verdrängung, sie kann es einfach nicht wahrhaben, ich habe Mitgefühl, ich verstehe, dass es ihr zu viel ist, aber es fehlt mir schon manchmal an praktische Unterstützung. Aber was klage ich hier, eine junge Cousine von mir hat eben angeboten, zwei MONATE bei uns zu wohnen, um uns zu helfen, sie ist ausgebildete Pflegerin und sonnst sehr vielseitig interessiert und selbstständig und nett und das ist so ein Geschenk vom Himmel, ich kann mein Glück immer noch nicht ganz fassen – nur müssen wir ein Visum für ihr organisieren, bisschen die Botschaften auf die Nerven gehen (sie ist Südafrikanerin, macht aber z.Z. Urlaub in Brasilien, also sehr komplizierte Fall), dann ist sie bei uns – und dann kann ich ein wenig entspannen.
Liebe Grüße an alle,
S.