Hallo Hilde!! Bin schon lange stille Mitleserin im Forum, schreibe heute zum ersten Mal hier. Bei meiner Mutter, 60 Jahre, wurde im Sep 2006 in der Uni Münster ein Glioblastom diagnostiziert. Sie wurde im Oktober, genau ein Jahr später als dein Mann im Münsteraner Clemenshospital operiert. Die Uni wollte sie nicht operieren! Lief alles gut. Allerdings hatte sie auch von Anfang an 2 Tumore. Den grösseren hat man komplett entfernen können, an den anderen haben sie sich nicht getraut. Danach wurde sie auch bestrahlt und bekam Temodal. Die Bestrahlung ging bis zum 13.01.2007. Da wir ja eigentlich davon ausgingen, dass die Tumore, zumindest erst mal, fast weg waren haben wir auch das Cortison runtergefahren. Der Onkologe hatte uns dringend dazu geraten. Waren dann Anfang Mai mit ihr auf Mallorca, zu dem Zeitpunkt bekam sie schon nur noch 4 mg Cortison, und es ging täglich bergab. Anfangs war sie eigentlich noch fit. Ausser mit dem sprechen, da hatte sie schon wieder Probleme. Das dicke Ding sitzt am Sprachzentrum. Als wir nach 10 Tagen zurück kamen und meine Schwester uns alle (mich, meinen Sohn, meinen Vater und Mama) vom Flughafen abholte war Mama eine komplett andere Frau. Sie hatte seit einer Woche kein Wort mehr sprechen können, konnte nicht mehr gehen und kaum noch sehen. Meine Schwester war total geschockt. Wir dachten, dass das alles nicht mehr lange gutgeht.
Nachdem ich mit dem Arzt tel. hatte, bekam sie wieder 12 mg Cortison und dann ging es ihr wieder täglich etwas besser. Das MRT eine Woche später war die Hölle, beide Tumore hatten die doppelte Größe wie im Sep und noch 3 weitere sind hinzugekommen. Der Onkologe hat uns dann einen Termin bei Dr. Dresemann in Dülmen besorgt, da das Temodal ja wohl nicht angeschlagen hat. Schon 2 Tage später waren wir dort. Er hat zwar den den Bilden auch erst mal schlucken müssen, hat uns aber direkt wieder ein bischen Mut gemacht. Sie hat dann den Glycerin Saft verschrieben bekommen, der hat soweit ich weiß so gut wie keine Nebenwirkungen, der ist gegen das Ödem. Das war bei ihr auch riesig. Ihre linke Hirnhälfte war wie aufgeblasen. Dazu verschrieb er uns noch die Chemo Glivec/Litalir. Darüber kannst du hier unter Chemo im Forum ne Menge lesen. Sie hat es von Anfang an gut vertragen. Merkt keine Nebenwirkungen. Das Wunderschöne war dann, dass beim MRT 4 Wochen später das Ödem so gut wie weg war und dass die Tumore nicht gewachsen waren. Dr. Dresemann sagte darauf hin, dass sie damit noch länger leben könnte. Sie ist nämlich sehr depressiv, was ja auch kein Wunder ist. Am kommenden Montag haben wir wieder ein MRT. Wer weiß, vielleicht sind die Dinger ja auch ein wenig zurückgegangen. Obwohl er uns da keine Hoffnungen gemacht hat. Ich habe irgendwo mal im Internet gelesen, dass die Therapie bei jüngeren Patienten eher anschlägt. Daher auch mein Rat an euch! Wenn es irgendwie möglich ist fahrt nach Dülmen und geht zu Dr. Dresemann. Ich glaube, bin mir fast sicher, dass er deinem Mann helfen könnte, dass er es zumindest noch ne ganze Weile schafft und dass es ihm auch wieder besser geht. Wenn du ihn mal googlest findest du ne ganze Menge über ihn.
Werde am Montag berichten, wie dass MRT war. Wir haben jedesmal unglaubliche Angst aber dass kennt ja jeder von euch nur zu gut!
Bis dann
Judith