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Schulmedizin, Ärzte - Götter in Weiß ?

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Feodora:
Hier mein Erlebnis zum Thema "Götter in Weiß"!

Mein Mann (57) wurde im März 2005 wegen eines Glio IV operiert, anschließend bestrahlt mit gleichzeitiger Chemo (Temodal) insgesamt 6 Zyklen. Im Sept. 05 wurde im MRT erneutes Tumorwachstum festgestellt und eine Chemo mit ACNU/VM 26 begonnen der Tumor wuchs auch unter dieser Therapie weiter so daß wir uns im Dez. 2005 zu einer ergänzenden Alternativtherapie, der Hyperthermie, entschlossen haben. Im Dez. erging ein Urteil, daß die Krankenkassen Alternativtherapien nicht grundsätzlich ablehnen dürfen sondern den Einzelfall prüfen müssen. Dieses Urteil war uns bekannt und wir wurden zusätzlich noch von der Ärztin die die Hyperthermie durchgeführt hat darauf aufmerksam gemacht mit dem Hinweis, daß sie sicher etwas für die Krankenkasse ausfüllen müßte was aber ja kein Problem wäre. Am 02.02.06 ist mein Mann dann leider an den Folgen einer Lungenentzündung verstorben. Die Krankenkasse hat bis April gebraucht bis sie überhaupt wußte wie sie mit solchen Fällen verfahren wird. Die mir übersandten Unterlagen habe ich mit einem Anschreiben an die Ärztin weitergeleitet worauf ich einen Anruf erhielt ich solle erst mal 30,-€ überweisen sonst wird nichts ausgefüllt!! Ich sagte ich bezahle nicht im voraus sie sollen mir sagen wann die Unterlagen fertig sind dann werde ich sie abholen und dann die Gebühr bezahlen. Als ich dann am vereinbarten Tag die Unterlagen abholen wollte war nichts fertig, wieder die Aufforderung ich solle jetzt mal bezahlen und in einer 1/2 Std. wiederkommen dann wäre alles fertig. Ich bezahlte, aber nach der 1/2 Std. war immer noch nichts fertig ich bat dann darum mir die Unterlagen zu schicken. Am späteren Nachmittag dieses Tages erhielt ich einen Anruf der Ärztin die verschiedenes wissen wollte unter anderem wie oft mein Mann bei ihr zur Behandlung war, mein Hinweis, daß dies doch wohl in ihren Unterlagen vermerkt sein müßte erhielt ich zur Antwort, ja sie könnte da schon nachschauen aber ich hätte doch die Quittungen könnte ihr das dann sagen, diese Quittungen mußte ich aber auch erstmal raussuchen. Gestern erhielt ich sie dann tatsächlich, adressiert an meinen verstorbenen Mann obwohl in der ersten Zeile steht ´"Bitte den ausgefüllten Fragebogen an Frau Mostert zurück". Soviel zum Thema "Götter in Weiß". Im Nachhinein komme ich mir insgesamt total verschaukelt vor und werde das Gefühl nicht los, daß es dieser Frau nur ums Abkassieren geht und nicht wirklich um den Patient.

Ciconia:
Hallo Feodora,
das ist sehr traurig, was du erlebt hast. Zusätzlich zu deinem Verlust, mußtest du dich mit solchen wirklich unnötigen Dingen rumschlagen. Wirklich unsensibel von der Ärztin! Aber danke, daß du es für uns niedergeschrieben hast. So fühlt sich mancher nicht allein im Kampf, wenn ihm ähnliches widerfährt. Ich wünschte, sowas würde nicht mehr passieren.
Mein herzliches Beileid und alles Liebe für dich
ciconia

Schnipsi:
Fedora und alle Lieben hier,

es tut so weh hier zu erfahren, dass sich alles immer wieder spiegelt und dass wir in einer Gesellschaft leben, die von Geld und Macht und Desinteresse an Psyche geprägt ist. Ich fühle mit Dir und hoffe, dass sich in dieses Forum auch Ärzte, Krankenkassenangestellte oder Verantwortliche verirren, die sehen, welch Schmerz und Leid Sie mit Ihrer Bürokratie auslösen. Ist es nicht genug, dass man selber weiß oder erfahren hat, dass es für  eine Krankheit wie diese, kaum Heilung gibt ?

Wie soll man sich einem Erkrankten positiv gegenüber stellen, wenn die Bürokratie und die unsensiblen Mediziner einem alles zunichte machen ?

Ich wünsche mir das unsere Hilfeschreie hier erhört werden.
Alles Liebe
Doris





Schnipsi:
Nachtrag :

Ich bitte Euch nie die Hoffnung aufzugeben..auch wenn es schwer fällt, vor allem, wenn man hier den verlauf der Krankheit liest.

Meinem Papa gehts besser, wenns uns "allen besser" geht.

Das Kortison hat seinen Zustand verbessert und ich merke je positiver wir als Familie ihm gegenüber treten desto besser fühlt er sich.
Am 15. Mai wir seine sechste Chemo mit Temodal fortgesetzt.

Er muß jetzt zusätzlich Calcium und Vitamin E wegen dem Kortison nehmen.

Bis Bald
Doris






Schnipsi:
Hallo meine Lieben,

heute ist ein wunderschöner Tag. Ich war übers Wochenende wieder zu Hause und wir sind heute anläßlich des Muttertags das erste Mal seit der OP am 31. August 2005 meines Vaters zum Essen gegangen. Mein Papa hat über 1 Stunde 30 "durchgehalten" und wir hatten den Eindruck, dass ihn das heute auch gefreut hat.
Seit der Einnahme des Koritison gehts es ihm wieder etwas besser und morgen fangen wir mit der 6 sten Chemo Temodal an.
Auch wenn wir nichts wissen, was das Schicksal noch mit uns vor hat, so freuen wir und über jede Sekunde, die es meinem Papa besser geht und zeigen ihm das auch, wir haben auch mal wieder gelacht dieses Wochenende.

Bitte gebt Euch nicht auf und versucht, das Bestmögliche aus "unserer" Situation zu machen, ich sehe es selber an meiner Familie.
Je besser es uns geht, je positiver wir unserer Familie gegenübertreten, desto "schöner" ist es für die Betroffenen selber.

Ich teile mit allen hier meine Gedanken.
Liebe Grüße
Doris




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