Ja...was soll ich schreiben....ich glaube langsam nicht mehr an irgendetwas....ich bin traurig über unsere Gesellschaft und das es für Patienten, die an Krankheiten mit tödlichem Ausgang leiden, keine echte Fürsorge gibt.
Wir haben Horrortage hinter uns....ich bewundere meine Mama immer mehr, wie sie das alles durchsteht.
Wir telefonieren/faxen/emailen seit Tagen mit Kliniken, Krankenkasse, Ärzte......meine Mama schleppt meinen Papa von einem Termin zum Nächsten.....
Welches Tor hättens den gerne ?
Tor eins : Eine andere Chemo, das Temodal spricht nicht mehr auf den neu gewachsenen Tumro an. Ja, aber vielleicht könnte der andere ja wachsen, und die anderen Chemos sind relativ unverträglich...nehmens doch einfach die Chemo weiter....
Tor zwei : Bestrahlung, kann durchaus sein, dass alle Krankenhäuser die Bestrahlung ablehnen, da zu gefährlich. Probierens es doch einfach mal , vielleicht machts ja jemand. Wenns keiner macht, kommens einfach wieder, tja, die besten Voraussetzungen wären im Klinikum recht der Isar, aber die Strahlentherapeutin ist gerade im Ausland.
Anmerkung : Soll ich jetzt einfach mal kurz in die Klinik fahren : Grüß Gott, ich hätte gerne dreimal Bestrahlung , darf auch ein bischen mehr sein
?
Tor drei : Eigentlich hilft ja so gar nichts mehr, machens weiter wie bisher.
Ich verstehe es einfach nicht, wäre es von Arzt zu Arzt nicht einfacher. Man läßt uns als Laien einfach alleine, ein paar Ratschläge, begleitet mit dem "sagendem Blick" " das wird nichts mehr, da können wir nichts mehr machen" schauns mal wie´s zurecht kommen.
Zooonnnkkk.
Kurzum, auch der "Gehirngott" konnte uns nicht viel geben. Ein paar Ratschläge, aber keine direkte Hilfe. Ich bin traurig, dass es das geben darf.
Immerhin, sie waren alle sehr freundlich zu uns.
Mein Papa kann nicht mehr operiert werden ,da der Tumor zu nahe am Gehirn sitzt. Die Bestrahlung kann auch nicht durchgeführt werden, da mein Vater schon eine Bestrahlung hinter sich hat und keiner das wohl wagen würde. Wir haben es in zwei Kliniken in der Nähe unseres Wohnsitzes probiert und hoffen noch, dass es vielleicht doch in München klappen wird.
Mein Vater hat glaube ich aufgegeben. Er ist sehr aggressiv und negativ eingestellt und wir glauben auch zu merken, dass er keine Kraft mehr hat, sich dem zu stellen. Auch die äußeren Anzeichen deuten darauf hin, dass der Teufeltumor sein Übriges tut. Es war ein sehr trauriges Wochenende und dennoch sag ich "es darf nicht sein" !!!!
Meine Mama weint sehr viel und versucht wirklich alles.
Wir machen mit der Chemo weiter, wer weiß, vielleicht reagiert der neue Tumor doch noch darauf.
Alles in Allem, man hat meinem Vater keine hohe Lebenserwartung eingeräumt , gerade mal ein paar Monate nach der OP, und er hat allen Statistiken getrotzt und die 17 Monate erreicht.
NEIN...noch ist es nicht vorbei.....wir machen jetzt weiter.....auch wenn wir so enttäuscht werden......
Doris