Meningeome(Quelle:
Medicine-Worldwide)
Allgemeines - HäufigkeitMenigeome sind seltene Tumoren, die von den Hirnhäuten des zentralen Nervensystems (ZNS) ausgehen. Man geht von etwa 6 Erkrankten pro 100 000 Menschen aus. Meningeome machen ca. 25 % aller Geschwülste im Schädelinneren aus. Da diese Tumoren in der Regel gutartig sind und sie daher relativ langsam wachsen, entwickeln nur wenige Erkrankte Krankheitssymptome. Die Diagnose Meningeom ist deshalb häufig ein Zufallsbefund, der anläßlich anderer Untersuchungen diagnostiziert wird.
Frauen erkranken etwa doppelt so oft wie Männer. Der Altersgipfel der Erkrankung liegt bei ca. 45 Jahren. Die meisten dieser Tumoren wachsen im Rückenmarkskanal, genauer im Bereich der Brustwirbelsäule. Seltener wachsen sie im Gehirn selbst. Neben einzelnen Herden treten auch mehrere Herde oder ein diffuses Wachstum auf. Bei 50% der Patienten mit mehreren Tumorlokalisationen, liegt zusätzlich eine Erbkrankheit vor. Es handelt sich in diesem Fall um die Neurofibromatose Typ 2 (Morbus Recklinghausen), die oft zu bösartigen Tumoren führt.
TumorentstehungDas Gehirn und das Rückenmark sind in verschieden Hüllen, die Hirnhäute eingeschlossen. Von einer dieser Häute, der Spinngewebshaut, gehen Zotten aus. Sie enthalten einen bestimmten Zelltyp, der entarten kann und durch Wucherung das Meningeom ergibt.
Man kann feingeweblich zehn verschieden Typen unterscheiden. Für die Prognose ist das Tumorgrading von Bedeutung. Neunzig Prozent der Meningeome gehören zum Typ I nach WHO. Sie wachsen sie sehr langsam und bleiben oft sehr lange ohne Symptome. Einen bösartigen Verlauf haben dagegen die seltenen Typen nach WHO III.
Krankheitssymptome und ErkrankungsverlaufDie Erkrankungssymptome hängen entscheident von der Tumorlokalisation ab. Wenn sie im Spinalkanal wachsen, ergeben sich die Symptome aus der möglichen Kompression einzelner Nervenwurzeln oder des Rückenmarks. Die Spanne reicht daher von Beeinträchtigung der Sensibilität oder Beweglichkeit der Extremitäten bis hin zu Lähmungen.
Meningeome im Gehirn, besonders im Bereich der Hemisphären der Großhirnrinde, zeigen seltener Symptome. Bei einem Tumorwachstum, z.B. im Bereich des Hirnstamms, kommt es wegen der engen räumlichen Verhältnisse schneller zu einer Bedrängung wichtiger Hirnstrukturen. Liegt der Tumor der Schädelkalotte an, so kann es als Folge der Tumorinfiltration des Knochen zu einem vermehrten Knochenwachstum (Hyperostose) kommen.
DiagnostikBevor eine Untersuchung auf einen möglichen Hirntumor stattfindet, ist in der Regel nicht bekannt, ob überhaupt eine Tumorerkrankung vorliegt und wenn, welche es ist. Allgemein lässt sich aber für alle Hirntumoren feststellen, dass am Anfang aller Untersuchungen eine Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) sowie eine körperliche Untersuchung zu stehen hat. Entsprechend dem Ergebnis schließen sich weitere Untersuchungen an. Alle möglichen Diagnoseverfahren sind in der Rubrik Allgemeines
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Für die Diagnostik aller Hirntumoren spielen die Schnittbildverfahren, also CT und MRT, die entscheidende Rolle. Die Untersuchung mit Kontrastmittel ist dabei fast immer notwendig.
Man sieht bei diesem Tumor in beiden Schnittbildverfahren eine glattbegrenzte Raumforderung, die eine breite Kontaktfläche mit den Hirnhäuten aufweist. Im Randbereich der Kontaktfläche sieht man häufig eine charakteristische Verdickung der Hirnhaut (englisch dural tail). Etwas seltener sind kleine Verkalkungen im Tumor (Psammonkörper). Sie sind Folge degenerativer Veränderungen im Tumorgewebe.
TherapieWegen des gutartigen Charakters und des langsamen Wachstums ist bei Meningeomen im Gehirn eine Behandlung meist nicht nötig. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass sie keine Symptome verursachen. Eine abwartende Haltung mit regelmäßigen Verlaufsuntersuchungen ist dann ausreichend.
Bei Tumoren mit WHO Grad I-II und Krankheitssymptomen, muss die Geschwulst operativ ausgeschält werden. Tumoren vom WHO Grad III erfordern außerdem eine zusätzliche Bestrahlung. Die Prognose ist zwar gut, allerdings ist ein erneutes Wachstum auch nach chirurgischer Entfernung nicht selten. Nach jeder Therapie müssen deshalb langfristige Verlaufskontrollen durchgeführt werden.
PrognoseDie Prognose ist gut. Oft reicht eine langfristige Beobachtung aus. Im Falle einer notwendigen Therapie müssen danach langfristige Verlaufsuntersuchungen durchgeführt werden, da der Tumor häufig nach der Therapie wieder aufflammt (Tumorrezidiv).