HirnTumor-Forum

Autor Thema: Meningeom / psychische Probleme!  (Gelesen 27625 mal)

Fatal

  • Gast
Meningeom / psychische Probleme!
« am: 19. März 2006, 19:10:42 »
Hallo!
Ich bin heute zum ersten mal hier. Diese Seite empfinde ich als äußerst hilfreich.
Im september letzten jahres hatte man bei mir einen Gehirntumor der Größe einer mittelgroßen Kiwi operativ entfernt. Es hat alles super geklappt, fühlte mich nachher wie der King überhaupt. Hätte Bäume ausreißen können.
Nach 10 Tagen des langen wartens auf das Ergebnisses (Gott sei Dank gutartig!) durfte ich nach Hause.
Doch zu Hause hatte ich etliche Probleme.Nach langem Warten ist eine Reha genehmigt worden! 5 Wochen war ich dort!
Jetzt bin ich knapp 2 Wochen wieder zu Hause.In der Reha ist ein ganz gewaltiges Problem aufgetaucht:      Suizidgedanken!!
Dieses erschreckt mich gewaltig, hatte ich diese Sorgen noch nie! Ich bin mit dieser Situation völlig überfordert. Habe auch termine bei PsychotherapeutenInnen, doch biin ich hier noch auf der Suche nach dem/der Richtigen.
Mir selber gehts so schlecht damit, dass ich fast regelmäßig in tiefe Depressionen verfallle. Mit meinen Eltern kann ich damit nicht so gut reden, da sie selber überfordert sind. Erklären kann ich das denen auch nicht wirklich, versteh ich das selber nicht!
Was soll ich jetzt machen? Hat jemand Tips, die mir über Situationen helfen?
« Letzte Änderung: 24. August 2006, 20:45:33 von Ulrich »

Ulrich

  • Gast
Re:Pseudotumor ceribri und jetzt psychische Probleme!
« Antwort #1 am: 19. März 2006, 19:18:18 »
Wieso Pseudotumor, wenn es ein Kiwigroßer Hirntumor war?

Wie hieß denn das Ding? Es muß doch ein Pathologie-Ergebnis geben.

Psychische Probleme vor / während / nach einem Gehirntumor sind völlig normal. Siehe z.B. hier: http://www.mc600.de/forum/index.php?board=39;action=display;threadid=1094

Fatal

  • Gast
Re:Pseudotumor ceribri und jetzt psychische Probleme!
« Antwort #2 am: 19. März 2006, 19:22:17 »
Hallo!
Das Ding hieß so. Leider kenne ich die ergebnisse nicht. Kenne nur dieses. In dem Klinikum sagte man mir, das die autopsie des Tumor kein Krebs war und ist. Wo kann ich denn das genau nachlesen? Ist das überhaupt möglich?? Ich weiß nur, das der Tumor genau in der Mitte zwischen den Gehirnhälften saß. Es wurde auch alles rausgenommen.

Ulrich

  • Gast
Re:Pseudotumor ceribri und jetzt psychische Probleme!
« Antwort #3 am: 19. März 2006, 20:49:47 »
Jeder Mensch hat das Recht auf seine Krankenakte. Also: geh hin, laß Dir den OP-Bericht kopieren und das Ergebnis der pathologischen Untersuchung.

Ein gutartiger Tumor ist ganz korrekt kein Krebs, hat aber im Gehirn trotzdem nichts zu tun.

Fatal

  • Gast
Re:Pseudotumor ceribri und jetzt psychische Probleme!
« Antwort #4 am: 21. März 2006, 15:26:56 »
Hallo!
Kann ich einfach in die Klinik gehen und um die Kopien der jeweiligen Berichte bitten? Zudem frage ich mich auch, ob ich dieses eigentlich genauer wissen möchte. Mache mir doch so eigentlich schon Gedanken genug! Ist es denn hilfreicher, wenn man diese Berichte zur Hand hat? Immerhin versteh ich diese ja eh nicht, da ich des Ärztelateins nicht mächtig bin!!
Auch habe ich mittlerweile zwei "neune Probleme". Wahrscheinlich sind es gar keine als solche an zu sehen, doch machen sie  mir schon Kopfschmerzen.
Zuerst hab ich Schwierigkeiten, abends in den Schlaf zu kommen. Das hatte ich bis jetzt noch nie, im Gegenteil! Schlafen konnte ich immer! Kommt das jetzt durch die psychischen Belastungen?
Auch leide ich unter Apetitlosigkeit. Das wiederum ist eher positiv zu sehen, da ich Übergewicht habe.
Soll bzw. muss ich darüber Meldung bei meinen Ärzten machen? Ist das "normal"??? ???

Aber trotzdem vielen vielen Dank für die Aufklärung! Ich hatte nie gedacht, das ich doch so "unterbelichtet" bin. In Bezug auf mein Recht  die Unterlagen zu sehen und zu kopieren!

lg Birgit

Ulrich

  • Gast
Re:Pseudotumor ceribri und jetzt psychische Probleme!
« Antwort #5 am: 21. März 2006, 17:14:00 »
Kann ich einfach in die Klinik gehen und um die Kopien der jeweiligen Berichte bitten?

Na klar doch. Ob Du das wissen willst, das mußt Du selbst entscheiden. Oben schreibst Du von Depressionen und Suizidgedanken. Kann es sein, daß Dir die Sorge (bewußt oder unbewußt), "da oben" könnte irgend etwas nicht in Ordnung gewesen sein, den Kummer macht? Es gibt viele Menschen, die einfach den Kopf in den Sand stecken, die gar nicht wissen wollen, was los war, so nach dem Motto: Mir ist egal, was ihr mit mir macht, solange ich nur wieder gesund werde.

Ich hab' mal einen Beitrag geschrieben, der schon von ein paar Tausend Menschen gelesen wurde: Was jeder Hirntumor-Patient tun sollte.

Entscheide.

Selbst.

Es ist Dein Leben.


Fatal

  • Gast
Re:Pseudotumor ceribri und jetzt psychische Probleme!
« Antwort #6 am: 21. März 2006, 17:54:44 »
Ich weiß nichtso genau, ob ich das wirklich wissen will. So im Ganzen bin ich unsicher. Die Ärzte in der Klinik haben mir ausdrücklich gesagt, das dieser Tumor- es war ein Meningeom WHOI- gutartig war. Und eigentlich glaube ich den Ärzten. Kann ich doch, oder??
Was die Suizidgedanken angeht, kann ich diese mir selber nicht erklären. In den Augenblicken denke ich einfach nur, das alles scheiße ist und es doch besser wäre, schluß zu machen. Gott sei Dank mach ich es nicht, denn andererseits finde ich so ein Verhalten (bei mir!) feige! Um zu so einem Entschluß zu kommen brauche ich dann aber bis zu einer halben stunde, an schlimmen Tagen schon mal länger.
Klar führe ich auch so eine Art Gefühlstagebuch. In dem schreibe ich dann alles rein, was mich bewegt, bewegt hat.
Auch habe ich nach Selbsthilfegruppen in der Nähe gesucht. Das nächste ist aber bis zu 2 std. Autofahrt entfernt. Da ich aber auf Grund zweier epelleptischer Anfälle nach der OP noch kein Auto fahren darf scheidet das devinitiv erstmal aus.
Kann ich hier auch eine Selbsthilfegruppe eröffnen/gründen?? Falls ja, wie geht das vor sich??

Alles Gute! Birgit

Ulrich

  • Gast
Re:Pseudotumor ceribri und jetzt psychische Probleme!
« Antwort #7 am: 21. März 2006, 18:51:39 »
Na, jetzt haben wir ja schon einmal eine Diagnose: Meningeom. Nix Pseudotumor, echter Tumor. Wäre vielleicht besser, wenn wir die ganze Diskussion in den nächsten Tagen zu den Meningeomen verschieben...

Was die psychischen Probleme anbetrifft, lies Dich durch, es gibt einige Berichte. Versuche die Kolleginnen (es sind hauptsächlich Frauen) anzuschreiben. Wir betreiben das Forum ja schon einige Jahre. Es hat sich immer wieder gezeigt, daß durch einen "Einbruch" in die seitherige "heile Welt" einiges, was vorher verborgen oder "gut versteckt" war, nach oben kommt und jetzt bearbeitet werden muß. Insofern bist Du hier in guter Gesellschaft.

Einen Aufruf zur Gründung einer Selbsthilfegruppe kannst Du hier gerne starten (in der Kummerecke z.B.). Gib am besten Deine Postleitzahl an.

conny01

  • Gast
Re:Pseudotumor ceribri und jetzt psychische Probleme!
« Antwort #8 am: 21. März 2006, 19:07:00 »
Hallo,
ich bin in Januar auch an einen Menigiom operiert worden, seitens ging es mir den Umständen entsprechend gut.
Finde dieses Forum super, nur habe ich ein  Problem mit den Augen vund kann die vielen interesanten Beiträge gar nicht lesen.
Ich wäre auch stark an so einer selbsthilfegruppe interesiert, wäre super wenn da was zustande kommen würde.
Nun zu Dir- Birgit ich fühle mich heute drei Monate nach Op auch so sinnlos und kann nachts auch kaum einschlafen ich denke bei mir kommt es weil ich einfach nicht ausgelastet bin

Ulrich

  • Gast
Re:Pseudotumor ceribri und jetzt psychische Probleme!
« Antwort #9 am: 21. März 2006, 20:28:47 »
@Conny01:

Es gibt die Möglichkeit, beim Browser (also z.B. Explorer) die Schriftgröße einzustellen. Dann kannst Du viel besser lesen.

Offline Bea

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Re:Pseudotumor ceribri und jetzt psychische Probleme!
« Antwort #10 am: 22. März 2006, 07:59:49 »
Hallo!

Neben der Frage ob man wissen möchte was in den Berichten steht, steht für mich auch immer die Frage nach der weiteren Behandlung/dem Verlauf.
Schon aus diesem Grund sammel ich immer alles und habe so eine fachliche Dokumentation wenn ich auch zu einem anderen Arzt gehe.

Was die med. Sprache angeht: Ich habe meine Diagnose und den entsprechenden Bericht dazu mit einem Arzt meines Vertrauens besprochen. Und es tat gut, diese Erläuterungen sachlich in der mir vertrauten Umgebung zu hören.
Mir persönlich haben diese Erklärungen und die Berichte, die ich mir dann aus Fachlektüren/dem Internet besorgt habe, sehr geholfen. Auf einmal wurde mein Schock durch realistisches Betrachten ein ganzes Stück aufgehoben.
Aber das muss wirklich jeder selbst wissen.

Gefühlsschwankungen hatte ich ebenso wie wirkliche Ängste.

In der Klinik habe ich nach der OP an zwei Sitzungen bei einem Psychotherapeuten teilgenommen.
Die Fragen, die mir gestellt wurden, konnte ich am Anfang nicht wirklich verstehen. Jetzt weiß ich sie zu schätzen. Man bekommt so auch einmal eine andere Sichtweise und geht mit anderen Gedankenansätzen an "die Sache" ran.

Birgit schrieb:
Zitat
Die Ärzte in der Klinik haben mir ausdrücklich gesagt, das dieser Tumor- es war ein Meningeom WHOI- gutartig war. Und eigentlich glaube ich den Ärzten. Kann ich doch, oder??

Natürlich sollte man das nicht anzweifeln, was die Ärzte als Befund festgestellt haben. Außerdem dürfte diese Aussage eine Aussage nach der pathologischen Untersuchung gewesen sein.

@Birgit: Nach welchen Selbsthilfegruppen hast du in deiner Nähe gesucht?

LG, ganz viel Kraft und alles Gute,
Bea

Fatal

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Re:Pseudotumor ceribri und jetzt psychische Probleme!
« Antwort #11 am: 22. März 2006, 19:09:33 »
Hallo Bea!

Also, ich habs mir jetzt durch den Kopf gehen lassen. Ich werde beim nächsten Arztbesuch, mir die Kopien geben lassen und bei Fragen meine Ärzte löchern, bis ich es verstanden habe!
Ich finde es bemerkenswert, das Du schon in der Klinik Sitzungen bei einem Psychotherapeuten hattest.
 Der Professor, der mich operiert hatte meinte sogar auf die Frage, ob ich eine Reha bekommen könne nur: "Weshalb das? Ich solle doch seine Rente finanzieren!" (Hat er im Scherz gesagt!)  Außerdem wäre mir dort langweilig. Zu dem Zeitpunkt, war wie gesagt, nichts von meinen Problemen auch nur ansatzweise zu erkennen.
Zu Deiner Frage:
Erst hab ich mal nach Selbsthilfegruppen allgemein gesucht. Dann fand ich aber, das es schon eine Gruppe sein sollte, die evtl auch solche oder so ähnliche Probleme haben/hatten. Ich finde es hilfreich, ander Sichtweisen kennen zu lernen. Dadurch versuche ich, meine eigene Sicht zu ändern. Doch das fällt mir immer noch sehr schwer!!!
Nach welchen Gruppen sollte ich denn suchen???

Offline Bea

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Re:Pseudotumor ceribri und jetzt psychische Probleme!
« Antwort #12 am: 22. März 2006, 23:40:48 »
Hallo Birgit!

Nach welcher Gruppe du suchen solltest würde ich vom Problem abhängig machen. Nicht von der Krankheit.

Die beobachteten Veränderungen würde ich an deiner Stelle dem Neurologen erläutern. Frag ihn doch einfach mal nach entsprechenden Selbsthilfegruppen. Oder deine Krankenkasse, eine Seelsorge, die Caritas oder im Gemeindebüro bzw. bei der Stadt.
Bei uns sind die SH-Gruppen immer mal wieder in der Tageszeitung zusammengefasst.

Meine Sitzungen beim Therapeuten hatte ich, weil ich zwischen Reha und diesen Sitzungen wählen sollte.
Mit 2 Kids zu Hause und wirklich keinen Ausfällen wußte ich nicht, was ich in der Reha sollte. Aber ich wollte keine Probleme, dafür Hilfestellungen und habe mich dann dazu entschieden.

In deiner derzeitigen Situation hast du aber doch sicher Anspruch auf eine Reha/Kur, oder? Wenn du glaubst, dass dir das gut tut, dann lass' dir von deiner Krankenkasse einen Antrag schicken und diesen von den entsprechenden Ärzten ausfüllen.

Wünsche dir alles Gute!!!!!

LG,
Bea

Fatal

  • Gast
Re:Pseudotumor ceribri und jetzt psychische Probleme!
« Antwort #13 am: 23. März 2006, 13:44:29 »
HI!
Achso, ok, dann werde ich mich mal erkundigen. Dachte, ich solle nach einer SH-Gruppe suchen, die sich ausschließlich mit Problemen bei einem bzw. mit Problemen um den Gehirntumor beschäftigt. Das ist ein guter Rat!!! Danke!
    Was den Neurologen angeht, so konnte er mir in der Beziehung nicht weiterhelfen. Ich habe ihn direkt nach den Vorkommnissen darauf angesprochen. Aber meine Hausärztin konnte mich schon beruhigen und auch etwas weiterhelfen.
    Was die Reha betrifft, so hatte ich bereits eine, die ich vor ca. 2 Wochen nach 5 Wochen beendet habe. Diese Wochen haben mich ja erst so dermaßen beschäftigt. Dort bekommt man erst zu spüren, was man nicht mehr richtig kann! Doch kann ich auch sagen, das diese Reha mir schon gut getan hat. Einige meiner Probleme wie Gleichgewichtsstörungen und die der Feinmotorik haben sich deutlichst verbessert! So übe ich jetzt privat hier weiter.
    Vielen Dank!

LG  Birgit

Offline Ciconia

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Re:Pseudotumor ceribri und jetzt psychische Probleme!
« Antwort #14 am: 23. März 2006, 15:45:51 »
Hallo Birgit,
lies doch auch mal hier:
http://www.mc600.de/forum/index.php?board=39;action=display;threadid=1094.
Viele haben Probleme nach der OP. Vielleicht hilft es ja zu wissen, du bist damit nicht allein. Den Weg damit umzugehen, muß jeder selbst finden. Sei es eine Selbsthilfegruppe, die Familie, eine Therapie oder auch dieses Forum. ;)

LG
ciconia
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