Hallo Simone, hallo Bea,
Ich glaube oft, Angehörige haben es schwerer als Betroffene.
Das würde ich so nicht sagen. Ich bin ja selbst betroffen, mit einer glücklicherweise nicht schnell wachsenden Art von Tumor (Meningeom). Ich bin ja 2mal operiert und jetzt hat sich an anderer Stelle ein weiteres Meningeom gebildet.
Meine Meinung ist, die Probleme von Angehörigen und Betroffenen sind nicht schwerer oder leichter, sondern ganz einfach
anders.
Insbesondere, wenn sich die Krankengeschichte über lange Zeit hinzieht, ist es schwer, gegenseitiges Verständnis aufzubringen. Man befindet sich in einer Art Ausnahmesituation.
Seit er den Befund kennt, spricht er nur noch davon, daß er bald stirbt,
Nach der Diagnose kommt es zu vielen starken Gefühlen, wie Wut und Trauer. Ich glaube, als Kranker hat man ein Recht darauf, auch diese Gefühle auszuleben. Laßt ihm dazu etwas Zeit. Jeder geht anders mit der Diagnose um. Seid für ihn einfach da.
Ich hoffe und wünsche sehr, daß sich die Wut dann auch in Kampfgeist wandelt. Dann sucht zusammen mit den Ärzten nach weiteren Therapiemöglichkeiten. Als Angehöriger kann man helfen, sich informieren, die Ärzte mit Fragen löchern...
Das "positive Denken" kann man nicht erzwingen.
Als kleiner Trost: ich kannte jemanden, der die Krankheit sehr depressiv verarbeitet hat und dennoch sehr lange überlebt hat.
Ich wünsche alles Gute für die OP!
LG
ciconia