Hallo,
ich hatte am 15. März eine Hirntumor-OP an der Uniklinik Tübingen. Entfernt wurde ein hühnereigroßes Oligoastrocytom Grad III rechts frontal. Die OP verlief angeblich recht gut, es konnte aber laut dem Operateur nicht alles vollständig entfernt werden, um schwerwiegende Ausfälle zu vermeiden. Mir geht es gut, ich habe keine Probleme bisher und die OP sehr gut überstanden.
Nach der OP gab es nur ein kurzes Gespräch mit einem Strahlentherapeuten von der Uniklinik Tübingen, sozusagen "zwischen Tür und Angel", das auch noch unangekündigt stattfand, so dass ich mich darauf nicht vorbereiten konnte. Der Befund mit Empfehlungen zur Weiterbehandlung (Bestrahlung und möglicherweise Chemo werden darin empfohlen) ging mir dann erst zwei Wochen später per Post zu. Beratung über eine Folgebehandlung habe ich also effektiv dort gar keine erhalten.
Nun suche ich nach einer Möglichkeit, eine Strahlentherapie zu beginnen. Mein Dorfneurologe hat mir empfohlen, mich um eine stereotaktische Bestrahlung zu bemühen, was nur wenige Therapiezentren anböten.
Die Strahlentherapie wollte ich ebenfalls in Tübingen machen, da meine Eltern dort in der Nähe wohnen und sich um mich kümmern und mich auch dort hinfahren könnten. Vergangene Woche habe ich in der Radioonkologie in Tübingen angerufen und um einen Termin gebeten. Mir wurde jedoch gesagt, dass man keine Patienten annehme, die nicht direkt im Stadtgebiet Tübingen oder daran angrenzend wohnen würden. Und auch diese würden frühestens in sechs bis neun Wochen einen Therapieplatz erhalten. Ich solle mich nach Ostfildern-Ruit wenden. Oder ans Katharinenhospital Stuttgart.
Folgende Fragen habe ich nun, die mir vielleicht jemand beantworten kann bzw. wo ich für Meinungen und Ansichten dankbar wäre:
a) Muss ich davon ausgehen, dass ich während der Strahlentherapie im Haushalt Hilfe brauche? Oder gar weitergehende Betreuung bei den täglichen Dingen des Lebens? Ist es, andersrum gefragt, völlig illusorisch, während der Strahlentherapie alleine im Haushalt zu wohnen und für sich selbst sorgen zu wollen?
b) Da man während der Strahlentherapie ja nicht Auto fahren darf: Angeblich bezahlt die gesetzliche Krankenkasse die tägliche Taxifahrt zur Therapie. Hat da jemand konkrete Erfahrungen gemacht? Wie hoch ist etwa der Eigenanteil? Wie zickig stellen die Kassen sich da üblicherweise an?
c) Ist es ratsam, sich mit der Radioonkologie in Tübingen nochmal auseinanderzusetzen, was ihre Ablehnung angeht, mich als Patient anzunehmen?
d) Ist eine stereotaktische Bestrahlung als Folgetherapie nach einer Astro-III OP wirklich möglich? Ich habe mir jetzt verschiedentlich sagen lassen, dass mein Dorfneurologe sich da irrt.
e) Wenn ich die Wahl habe zwischen Tübingen, Ruit, Katharinenhospital Stuttgart, Karlsruhe (wo ich in der Nähe wohne) und Heidelberg -- wo bin ich dann, nach Euren Erfahrungen, am besten aufgehoben für die Strahlentherapie?
Ich würde mich sehr über Meinungen, Tipps und Informationen freuen.