Hallo Cherrys,
willkommen hier im Forum !
Auch ich bin seid Ende Februar diesen Jahres Betroffener eines AN.
Meins hat eine Größe von ca. 1,5x2,7 cm und sitzt auch links im Kleinhirnbrückenwinkel. Als Symthome hatte ich "nur" sehr starken Schwindel. Alle konsultierten Ärzte meinten ich hätte wohl zuviel Stress und wenn ich ruhiger machen würde, ginge es mir auch wieder besser. Ich muss dazu sagen, dass ich selbstständig bin und sehr viel unterwegs.
Der zweite HNO bei dem ich dann war, meinte bei meiner Vorgeschichte sollte man jetzt entlich einmal ein MRT machen lassen, weil alles andere quatsch wäre.
Die Diagnose war natürlich niederschmetternd !!
Sehr geholfen hat mir die VAN Vereinigung Akusticus Neurinome e.V. im Internet unter
www.akusticus.de zu erreichen. Dieses ist ein Verein, in dem sich Betroffene zusammen geschlossen haben. Es gibt einen medizinischen Beirat dem eigentlich fast alle Spezialisten für AN´s in Deutschland angehören.
Im April hatte ich einen Termin bei Prof. Sepehrnia in Münster. Er operiert AN Patienten fast täglich und verfügt somit über sehr viel Erfahrung auf dem Gebiet.
Da ich im April schon fast 4 Wochen ohne jegliche Beschwerden war, sagte mir Prof. Sepehrnia, dass keine Notwendigkeit zu einer sofortigen OP bestünde. Ich habe allerdings keinen Hörverlust und auch keinen Tinitus oder dergleichen !
Da es Betroffene gibt, die seid mehreren Jahrzehnten ohne OP mit einem AN leben, denke ich kann man ruhigen Gewissens auch nur beobachten. Allerdings nur unter ärztlicher Aufsicht (regelmäßige Untersuchungen etc.).
Auf jeden Fall ist es gut, dass Du schon durch Eigeninitative einige Ärzte aufgesucht hast.
Ich denke auch so ein "Winzling" kann, wenn er eine ungünstige Lage hat, solche massiven Probleme verursachen.
Mit dem "abwarten" würde ich Dir raten, mach das auf keinen Fall ohne ärztlichen Rat. Das Risiko wäre zu groß ! Such Dir wirklich einen Spezialisten, z.B. Prof. Sepehrnia in Münster oder Prof. Samii in Hannover oder auch einen in Deiner Nähe, zu dem Du absoltes Vertrauen hast. Das ist ganz, ganz wichtig !!
Hast Du den für Dich richtigen Spezialisten gefunden, verlass Dich auf seine Diagnose und seine Aussagen. Frag ihn aber vorher wirklich Löcher in den Bauch. Richtig und gut informiert zu sein ist wirklich das allerbeste !!
Der starke Schwindel ist eigentlich ein Zeichen dafür, dass der Gleichgewichtsnerv wenigstens noch arbeitet. Mit der Zeit kann es sein, dass der gesunde Nerv der anderen Seite die Funktion der betroffenen Seite mit übernimmt und der Schwindel schwächer wird.
Angst vor den Folgen der OP hat hier sicherlich jeder gehabt, oder hat sie noch, wenn die OP noch vor ihm liegt wie z.B. bei mir. Das ist aber ganz normal. Hier hilft wieder nur "gute Information" und drüber sprechen mit Angehörigen, Freunden etc.
Eine OP am Kopf ist immer ein Risiko. Hier im Forum findest Du sehr viele Betroffene die nach der OP Problem haben, was sehr schnell den Anschein erweckt, dass es "normal" ist große Probleme zu haben.
Ich denke aber, dass das nicht ganz richtig ist, weil man von Leuten die nach der OP keine Probleme haben, komischerweise nichts mehr hört, was eigentlich schade ist. So wird natürlich das Meinungsbild eine wenig verfälscht.
Wichtig zu wissen ist vielleicht noch, dass ein AN nur sehr langsam wächst und es nicht ungewöhnlich ist, wenn Du nach einem halben Jahr keine Veränderung siehst.
Ich wünsche Dir alles Gute und halt uns auf dem laufenden.
Grüße
Andre