Hallo Ralf,
ich bekam Mai 2004 die Diagnose: Tennisballgroßes Olfactorius-Meninigeom frontal rechts. Es muß zu dem Zeitpunkt von der Größe her ( 6,8x5,7 cm) vermutlich lt. MRT; ca. 10 - 14 Jahre alt gewesen sein.
Bei mir ergab sich nicht mehr die Frage, sollen wir operieren lassen oder nicht und wann, denn zu dem Zeitpunkt hatte ich schon black outs, Übelkeit ( der Tumor drückte auf das Atemzentrum), und der Geruchsnerv war auf einmal kurz nach der Diagnose hinüber. Wir mußten handeln, da auch schon die Sehnerven beeinträchtigt wurden. Einige Tage später lag ich 8 Stunden auf dem OP-Tisch. Die Ängste, die wir vorher ausgestanden haben, sind wohl hier allen Betroffenen bekannt. Wir haben mit dem Schlimmsten gerechnet!
Es ist gut gegangen!
Ich weiß nicht, wie wir reagiert hätte, wenn, wie bei Deiner Mutter , noch keine Beeinträchtigung gewesen wäre. Sicher bin ich, daß ich, wenn ich die Diagnose gewußt hätte, nicht mit diesem Wissen hätte ruhig weiterleben können. Für mich wäre es eine tickende Zeitbombe gewesen. Aber das muß jeder für sich selbst entscheiden!
Ich bin zu dem Zeitpunkt 39 Jahre alt gewesen, habe einen Mann und eine schulpflichtige Tochter, für die ich das Ganze auch auf mich nehmen wollte/musste.
Wie eine 72jährige Frau das sieht, weiß ich natürlich nicht. Ich denke, es käme auch darauf an, wie gesund, fit und vital sie ist. In dem Alter sind lange Narkosen auch belastend.
Eine 2. Diagnose, wie Bea sie vorschlägt, halte ich für vernünftig und angebracht, genauso wie aufklärende Gespräche mit dem Neurologen und dem Neurochirurgen.
Entscheidungen zu fällen ist immer schwer, aber man darf sich keine deshalb Vorwürfe machen. So oder so müsste man sich diese ja dann machen müssen. Hellsehen kann keiner!
Viel Glück, viel Kraft und alles Gute!
LG von Sybille