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Autor Thema: Ralf_Dortmund---Olfactorius-Meningeom  (Gelesen 7470 mal)

Ralf_Dortmund

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Ralf_Dortmund---Olfactorius-Meningeom
« am: 21. Juli 2006, 17:43:43 »
Meine Mutter (72 Jahre) hat ein Olfactorius-Meningeom 3cm. Der Arzt rät zur OP. Da sowas keine leichte OP ist und meine Mutter z.Z. keine Beschwerden hat konnte sie sich noch nicht dazu durchringen. Wir sind übereingekommen, Ende September neue Aufnahmen machen zu lassen und dann die Entscheidung zu fällen. Wie wir uns entscheiden, wenn etwas schiefgeht macht man sich Vorwürfe, dass man falsch gehandelt hat. Was tun?

Offline Bea

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Re:Olfactorius-Meningeom
« Antwort #1 am: 22. Juli 2006, 10:33:28 »
Hallo Ralf,

Zitat
Wie wir uns entscheiden, wenn etwas schiefgeht macht man sich Vorwürfe, dass man falsch gehandelt hat. Was tun?

Der Satz "Erfahrung ist das was man bekommt, kurz nach dem man es braucht." ist gerade in unseren Situationen besonders markant.
Ich kann aus meinen Situationen nur zu folgendem raten: Holt euch mind. noch eine zweite Meinung und entscheidet nach bestem Wissen und Gewissen.
Erinnert euch immer daran, dass Entscheidungen mit dem Wissen des Entscheidungszeitpunkts gefällt werden.

Ich wünsche euch viel Kraft und alles Gute!

LG,
Bea

Sybille

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Re:Olfactorius-Meningeom
« Antwort #2 am: 14. August 2006, 21:43:02 »
Hallo Ralf,

ich bekam Mai 2004 die Diagnose: Tennisballgroßes Olfactorius-Meninigeom frontal rechts. Es muß zu dem Zeitpunkt von der Größe her ( 6,8x5,7 cm) vermutlich  lt. MRT; ca. 10 - 14 Jahre alt gewesen sein.

Bei mir ergab sich nicht mehr die Frage, sollen wir operieren lassen oder nicht und wann, denn zu dem Zeitpunkt hatte ich schon black outs, Übelkeit ( der Tumor drückte auf das Atemzentrum),  und der Geruchsnerv war auf einmal kurz nach der Diagnose hinüber. Wir mußten handeln, da auch schon die Sehnerven beeinträchtigt wurden. Einige Tage später lag ich 8 Stunden auf dem OP-Tisch. Die Ängste, die wir vorher ausgestanden haben, sind wohl hier allen Betroffenen bekannt. Wir haben mit dem Schlimmsten gerechnet!
Es ist gut gegangen!

Ich weiß nicht, wie wir reagiert hätte, wenn, wie bei Deiner Mutter , noch keine Beeinträchtigung gewesen wäre. Sicher bin ich, daß ich, wenn ich die Diagnose gewußt hätte, nicht mit diesem Wissen hätte ruhig weiterleben können. Für mich wäre es eine tickende Zeitbombe gewesen. Aber das muß jeder für sich selbst entscheiden!
Ich bin zu dem Zeitpunkt 39 Jahre alt gewesen, habe einen Mann und eine schulpflichtige Tochter, für die ich das Ganze auch auf mich nehmen wollte/musste.
Wie eine 72jährige Frau das sieht, weiß ich natürlich nicht. Ich denke, es käme auch darauf an, wie gesund, fit und vital sie ist. In dem Alter sind lange Narkosen auch belastend.

Eine 2. Diagnose, wie Bea sie vorschlägt, halte ich für vernünftig und angebracht, genauso wie aufklärende Gespräche mit dem Neurologen und dem Neurochirurgen.

Entscheidungen zu fällen ist immer schwer, aber man darf sich keine deshalb Vorwürfe machen. So oder so müsste man sich diese ja dann machen müssen. Hellsehen kann keiner!

Viel Glück, viel Kraft und alles Gute!

LG von Sybille

Offline Bri

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Re:Olfactorius-Meningeom
« Antwort #3 am: 05. November 2006, 13:21:45 »
Hallo, ich hatte ebenfalls ein Olfactorius-M. von 6 cm Größe mit Riechverlust seit 4 Jahren und jetzt Beeinträchtigung der Sehnerven durch die Größe. M.`s wachsen nur sehr langsam, bei mir dürfte es mehr als 10 Jahre gewachsen sein. Bin jetzt wegen zunehmender Symptome (s.o.) wie Antriebsschwäche, Gedächtnisverlust, Merkfähigkeitsstörungen usw. im Oktober 2006 operiert worden und hab alles gut überstanden. Allerdings bin ich auch 20 Jahre jünger als Deine Mutter. Wenn man unsicher ist, sollte man 2 ärztliche Meinungen einholen, bei mir nicht nötig, hatte für mich sofort den menschlich und sicher auch fachlichen kompetenten Arzt gefunden
Viel Glück
Bri

Ralf_Dortmund

  • Gast
Re: Ralf_Dortmund---Olfactorius-Meningeom
« Antwort #4 am: 15. Dezember 2009, 13:03:10 »
Es ist einige Zeit vergangen und ich habe gar nicht mehr an dieses Forum gedacht. Nun will ich aber mal schildern wie es weiter gegangen ist. Wir haben gewartet und der Tumor hat sich anscheinend nicht verändert. Bis auf den Verlust des Riechsinnes geht es meiner Mutter gut. Dazu kam damals der Anfang von Parkinson welches wir aber auch mit Medikamenten gut in den Griff bekommen haben. Sie ist mittlerweile 75 Jahre alt und ich schätze mal wir kommen ohne OP aus. drückt uns die Daumen.

LG Ralf

fips2

  • Gast
Re: Ralf_Dortmund---Olfactorius-Meningeom
« Antwort #5 am: 15. Dezember 2009, 13:09:12 »
Hallo Ralf
Danke dass du uns auf dem Laufenden hälst.
Gruß an deinen Mutter und die ganze Familie.
Wir drücken die Daumen, dass dein Hoffen in Erfüllung geht.

Immer Gute Befunde.
Fips2

 



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