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Autor Thema: Wie geht es weiter nach OP?  (Gelesen 7265 mal)

bebe76

  • Gast
Wie geht es weiter nach OP?
« am: 08. August 2006, 17:12:24 »
Hallo,
ich habe einige alllgemeine Fragen und hoffe, Ihr könnt mir etwas helfen. Meine Schwiegermutter wurde vor 5 Tagen nach einem Ohnmachtsanfall ins Krankenhaus eingeliefert. Diagnose: Hirntumor. Sie war nach der Einlieferung verwirrt und konnte schlecht sprechen. Nun mußte vor 2 Tagen eine Not-OP gemacht werden, da der Tumor sehr groß ist und das Gehirn sehr stark verschoben wurde und demzufolge der Druck zu groß war. Der Großteil konnte entfernt werden. Der Tumor sitz wohl hinter dem linken Ohr im Bereich, wo Sprache und Bewegung gesteuert werden. Es ist ein Tumor aus gehirneigenen Zellen. Bei der Einlieferung war sie auch kurzzeitig gelähmt. Jetzt nach der OP ist sie ansprechbar und reagiert mit Händedruck und zwinkern. Ich habe aufgrund meines therapeutischen Berufes etwas Ahnung, aber bin momentan auch überfordert. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sprach- und Bewegungsstörungen bleiben? Wie lange wird sie im Krankenhaus bleiben, ehe sie zur Reha kann? Momentan bin ich die einzige in der Familie, die die Tragweite überhaupt annähernd abschätzen kann. Ich möchte mich informieren, um dann meinem Schwiegervater und meinem Freund besser zur Seite stehen kann. Ein weiteres Problem ist eine fehlende Generalvollmacht bei meinen Schwiegereltern. Das Krankenhaus macht eine Verfügung fertig die er jetzt bei Gericht noch bestätigen lassen muß, da er ja in die OP eingewilligt hat und in weitere evtl. noch muß. Bei welchem Gericht muß er sich eine Generallvollmacht holen, um Dinge des normalen Lebens für sie entscheiden zu dürfen? Es sind so viele Fragen nach einen Wochenende der das ganze Leben verändert.

Ich würde mich freuen, wenn mir jemand vielleicht zu einigen Dingen etwas sagen kann.

vielen Dank
Bea

Offline Bea

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Re:Wie geht es weiter nach OP?
« Antwort #1 am: 09. August 2006, 10:10:55 »
Hallo Bea,

zuerst kann ich dir nur raten, dass ihr euch an den operierenden und den betreuenden Arzt deiner Schwiegermutter wendet.
Er wird euch, vielleicht schon jetzt durch einen gemachten Schnellschnitt des Tumors, die Tumorart bzw. den Namen nennen können. Der path. Befund sollte auch anstehen.
So kannst du genauere Informationen einholen.
Bei Prognosen bez. Dauer und Genesung weißt du sicher aus deinem therapeuthischen Beruf, dass diese sehr unterschiedlich ausfallen und auf der Ferne schlecht zu tätigen sind.

Zu deiner Frage der Zuständigkeiten für Vollmachten: Ruf mal beim zuständigen Amtsgericht an.
Im Krankenhaus könnt ihr euch weiter beim sozialen Dienst informieren. Hier gibt es auch Infos zur Anschlußheilbehandlung und zur Reha. Dabei sind Zeiten der Antragsstellung einzuhalten.

Ich drücke euch die Daumen und wünsche deiner Schwiegermutter eine gute Genesung!!!

LG,
Bea

bebe76

  • Gast
Re:Wie geht es weiter nach OP?
« Antwort #2 am: 09. August 2006, 13:14:59 »
Hallo Bea,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort. An den sozialen Dienst im Krankenhaus habe ich in meiner Aufregung und Sorge gar nicht mehr gedacht. Das ist auf alle Fälle der beste Weg um sich über organisatorische Sachen zu informieren. Auch kann ich mich da gleich nach einer psychologischen Betreuung für meinen Schwiegervater erkundigen. Er ist auch schon 1 Jahr krankgeschrieben wegen Leukämie. Zwar eine "harmlose" Variante und seine Werte sind seit paar Wochen gut und stabil, aber ich sorge mich, dass seine Werte gleich wieder in den Keller gehen.
Aber auch im Krankenhaus gab es gestern gute Nachrichten. Meine Schwiegermutter kann sprechen, erkennt uns und erinnert sich auch was vor der OP war. Hoffen wir, dass es weiter bergauf geht.

LG Bea

supidupi

  • Gast
Re:Wie geht es weiter nach OP?
« Antwort #3 am: 09. August 2006, 17:01:47 »
Hallo Bea,
es ist immer von Patient zu Patient verschieden wie er die OP wegsteckt. Meine Mutter (71, Glio IV, 10/05) war nach der ersten OP sehr schnell wieder auf dem Damm, aber eine leichte Aphasie ist bis heute geblieben. Bei meiner Mutter saßen 2 Tumore in der Nähe des Sprachzentrums.
Danach wurde sie bestrahlt und bekam gleichzeitig Chemo mit Temodal. Ich denke das wird bei deiner Schwiegermutter auch erst gemacht, bevor sie zur Reha kommt. Mir hat der soziale Dienst vom Krankenhaus sehr geholfen. Das kann ich dir auch nur empfehlen. Ich habe mir für das Gespräch einen Zettel mitgenommen mit all meinen Fragen, damit ich bloß nichts vergesse. Am Anfang hat man tausend Fragen, weil man mit der Situation ziemlich überfordert ist.
Ich habe mir eine Generalvollmacht von einem Notar ausformulieren lassen. Das ist ausreichend.
Meine Mutter ist nach der 3. OP zur Anschlußheilbehandlung. Bei einer Anschlußheilbehandlung kommt der Patient direkt vom Krankenhaus in eine Reha-Einrichtung, aber das weiß der soziale Dienst besser, die leiten das mit dem behandelnden Arzt in die Wege. Ich mußte mich bei meiner Mutter um nix kümmern.
Wann bekommst du Bescheid, um welche Tumorart es sich bei deiner Schwiegermutter handelt?

Ich wünsche euch alles Gute und viel Kraft für die kommende Zeit!

LG

Tatjana

bebe76

  • Gast
Re:Wie geht es weiter nach OP?
« Antwort #4 am: 10. August 2006, 08:32:54 »
Hallo Tatjana!

Gestern haben wir bescheid bekommen. Es ist ein Astrozytom Grad 2 mit Hang zu Grad 3. Also so zwischendrin. Er ist aber langsamwachsend. Nun wollen die Ärzte entscheiden, wann mit der Chemo angefangen wird. Meine Schwiegermutter kann sprechen, verwechselt aber mal ein Wort oder die Farben. Leider ist sie extrem unruhig und muß fixiert werden. Sie möchte ständig aufstehen und nach Hause oder in die Cafeteria gehen. Sie hat glaube ich, noch nicht verarbeitet, dass sie operiert worden ist. Wir hoffen, dass sie schon nächste Woche von der Wachstation auf die normale Station darf.

LG Bea

 



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