Hallo,
ich habe schon oft hier im Forum gelesen,es hat sehr oft weitergeholfen und auch mut gemacht. Jetzt möchte ich euch gerne einmal die Geschicht von meinem lieben Mann, gerade 39 Jahre, erzählen:
Als wir letztes Jahr im April mit unserem Sohn, damals 8 Monate, nach Gran Canaria geflogen sind, sollte es unser 1. Familienurlaub von vielen werden. Doch leider weit gefehlt.
Meinem Mann, Frank, ging es nicht gut. Naja, wie dass so ist, wenn man selber jahrelang gearbeitet hat, tröstet man sich damit, das es vielleicht an Überarbeitung liegt. Doch nach einer Woche, ging es meinem Mann noch immer nicht besser. Er war ständig müde, hatte Kopfschmerzen musste erbrechen. Als wir wieder zu Hause waren ging mein Mann natürlich wieder arbeiten. Ist schon nicht so schlimm hat er gesagt, es wird schon wieder. Nach ca. weiteren drei Wochen, musste er allerdings passen. Es begann eine Odyssey von einem Arzt zum nächsten. Dabei verschlechterte sich der Zustand meines Mannes zusehends. Nach ca. 14 Tagen und einem MRT ging alles ganz schnell. Mein Mann wurde umgehend in eine Klinik eingeweisen. Dort teilte man uns mit das mein Mann einen Turmor im Kleinhirnbereich habe. Er müsste dringend operiert werden, da ein Vetrikel verstopft ist und so dass Nervenwasser nicht mehr abfließen kann. Es hatte sich bereits ein Hirnödem gebildet. Man hat uns Mut gemacht und wir hatten sehr viel Hoffnung.
Nach der Operation, die gut gelaufen ist, teilte man uns mit, dass der Tumor wohl komplett enferrnt wurde. Es müsste allerdings abgewartet werden, ob das Hinrwasser wieder abfließt, oder ob mein Mann noch einen Shunt bekommen müsste.
Nach ca. 1 Woche stand fest, dass ein Shunt notwendig war, der konnte jetzt allerdings nicht implantiert werden, da mein Mann jetzt eine Hirnhautentzündung hatte. Nachdem wir ca. 5 Wochen gewartet haben, bis die Entzündung abgeklungen war, wurde der Shunt endlich implantiert. Nach ca. 7 Wochen konnte mein Mann das Krankenhaus, welches total chaotisch war und nicht zu empfehlen ist, endlich wieder verlassen.
Er war noch sehr wackelig auf den Beinen, aber er lebte. Er hatte lediglich Gleichgewichtsstörungen.
Anschließend absolvierte er eine Reha, die ebenfalls eine Katastrophe war, die Anwendung waren kaum auf meinen Mann abgestimmt und dauerten gerade mal 5 Minuten. Die Reha hat er nach ca. 2,5 Wochen abgeborchen.
Als er wieder zu Hause war, hat er mit Ergotherapie und Krankengymnastik begonnen. Alles schien wieder gut zu werden. Doch plötzlich wurden die Gleichgewichtsstörungen immer schlimmer und es kamen ganz schlimme Kopfschmerzen hinzu. Bei einer Nachuntersuchung wurde festgestellt, dass der Turmor wohl doch nicht komplett entfernt wurde, im Gegenteil, er ist sogar noch größer geworden. Es wurde uns eine Strahlentherapie empfohlen, die wir, nachdem wir noch in zwei weiteren Krankenhäusern waren und uns Meinungen eingeholt haben, natürlich durchführen ließen. In den beiden anderen Krankenhäusern sagte man uns, dass die Strahlentherapie die letzte Möglichkeit für meinen Mann wäre, da eine weitere Operation zu riskant sei, da der Turmor zu nah am Kleinhirn und am Hirnstamm wäre, und so die Gefahr zu gross sei, dass mein Mann ein Pflegefall sei. Im Anschluss an die Stahlentherapie wurde dann noch eine Chemo empfohlen.
Die Strahelntherpie ist gut verlaufen, nach anfänglichen Schwierigkeiten wurde dann das Cortison erhöht, dann ging es meinem Mann wirklich gut. Er konnte so gut laufen wie schon lange nicht mehr, wir waren richtig froh. In ca. 6 Wochen sollte ein MRT gemacht werden um zu schauen, wie die Bestrahlung angeschlagen hat.
Die Zeit bis dahin war sehr lang und meinem Mann ging es nicht wirklich gut. Er war sehr depressiv und hat auch körperlich abgebaut. Ich habe dass darauf zurückgeführt, dass er sich ein bisschen aufgegeben hat und dringend eine Kur benötigt. Für mich war diese Zeit sehr anstrengend. Ein schwerkranker Mann und ein kleines Kind von mittlerweile 16 Monaten fordert seinenTribut. Aber wir haben durchgehalten.
Das MRT wurde gemacht, am 09.01.2006 und man hat uns mitgeteilt, dass es so aussieht, als ob das Tumorwachstum eingedämmt wurde und dass jetzt der Zeitpunkt für eine Chemo ideal wäre. Also hat mein man am 25. Januar 2006, seinem 39. Geburtstag, die Chemotherapie begonnen. Er sollte 3 Tage im Krankenhaus bleiben. Es begann alles vielversprechen, doch dann nahm das Schicksal seinen Lauf:
Am dritten Tag, als ich ihn abholen sollte, lag er in seinem Bett und hat geschlafen. Ich habe nach dem Arzt, einem Neurologen gefragt. Er kam auch sofort mit 2 Ärzten von der Neurochirugie zu meinem Mann. Man vermutete, dass der Shunt nicht richtig funktioniert. Mein Mann sollte noch im Krankenhaus bleiben um zu klären was los sei.
Nach diversen Untersuchungen und einem weiteren MRT Anfang Februar 2006 wurde festgestellt, dass der Turmor erneut gewachsen sei. Sie würden uns dringend zu einer Operation raten.
Die Ärzte teilten uns mit, dass die OP meinem Mann das Leben retten würde und dass seine Lebensqualität dadurch wieder besser würde. Allerdings wäre nach der OP die Rumpfkontrolle nicht mehr vorhanden (war vor der OP auch schon sehr stark eingeschränkt). Ich war von Anfang an gegen diese OP, mein Mann eigentlich auch. Doch leider hat er sich von seinen Eltern, die von nichts eine Ahnung haben, überreden lassen.
Der Tag der OP kam und ich habe meinen Mann verloren. Nach dieser OP bekam mein Mann eine Lugenentzündung. Er ca. 3 Wochen in einer Art Wachkoma gelegen, danach besserte sich sein Zustand minimal, er konnte nicken, den Kopf schütteln. Er konnte auch Arme und Beine bewegen. Dann kam eine Harnweginfektion und so weiter und so weiter.
Die Ärzte teilten mit mit, dass sich der Zustand meines Mannes wohl nicht mehr viel bessern würde, ich sollte einen Platz in einem Pflegeheim suchen. Es wäre auch nicht mehr möglich, aufgrund seines schlechten Allgemeinzustandes, den Tumor weiter zu behandeln. Mein Mann wurde als zum Sterben entlassen.
Seit Ende März ist mein Mann jetzt in einem Plflegeheim und eine Infektion jagt die nächste.
Es ist für mich so schlimm zu sehen, wie mein Mann vor sich hin vegeitert. Wer hat vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht?