Hallo,
mein Vater verstarb ca. 7 Monate nach der OP am 25.01.2007 um 6:10 h.
Noch 2 Tage zuvor hatten meine Mutter und ich die Hoffnung, dass er es überleben wird.
Mein Vater war immer mal wieder ein paar Tage stationär und bei der letzten CT-Untersuchung im November, sagte man uns, es sei kein erneutes Tumorwachstum da. Doch ihm machte die Ödembildung an der Operationsstelle immer wieder zu schaffen.
Einen Tag vor Heiligabend schickte man ihn zu uns nach Hause und meine Mutter und ich verdrängten recht gut, dass es ihm immer schlechter ging. Es kam sogar ein Physiotherapeut zweimal in der Woche und ich glaube mein überalles geliebter Papa hat mehr uns zu liebe alles immer mitgemacht.
In den letzten 2 Wochen bevor er am Montag ins Krankenhaus kam, wurde er immer schwächer, sehen konnte er auch kaum seit der OP und am Sonntag hatte er nach 3 Tagen endlich mal wieder Appetit etwas zu essen, meine Mama und ich machten ihm Gulasch mit Nudeln. Ich habe ihn gefüttert und ihn immer wieder angewiesen er solle auch schlucken, ich war nicht in der Lage zu sehen, dass er schon viel zu schwach dazu war. Als Nachtisch gab es noch einen Schokopudding mit Sahne.
An diesem Tag sagte mein Papa, dass er uns (meine Mama und mich) sehr lieb hätte, und das war das letzte Mal, dass er noch zu verstehen war.
Am Montag hatte er infolge des Tumors? oder des Narbengewebes oder des Hirnödems? linksseitige Zuckungen vor allem im Arm und war nicht mehr ansprechbar, als er im Krankenhauszimmer lag.
Am Dienstag waren meine Mutter und ich bei ihm und er versuchte sich uns mitzuteilen, wahrscheinlich wollte er uns sagen, dass er nicht mehr nach Hause käme und dass er stirbt, doch man konnte nichts mehr verstehen. Wenige Minuten später bekam er einen epileptischen Anfall, woraufhin er ruhig gestellt wurde und einschlief.
Am Mittwoch morgen war meine Mutter bei ihm und er hat nur friedlich geschlafen, doch als wir beide gegen 19 h in sein Zimmer (Einzelzimmer) kamen, fiel ihm das Atmen sehr schwer.
Die Schwestern boten uns an. die Nacht dazubleiben.
Meine Mutter und ich bleiben bei meinem Vater, hielten ihm die Hand und streichelten ihn, bis er am anderen Morgen friedlich eingeschlafen war.
Dies war die schwerste Erfahrung für mich, die ich je in meinem Leben gemacht habe.
Ich wollte ihm doch noch soviel sagen, mit ihm im Garten zusammensitzen, mit ihm nachmittags zusammen Kaffee trinken wie vor seiner OP.
Er fehlt meiner Mutter und mir unendlich. Es ist einfach unfassbar, dass er nicht mehr da ist, ich höre nie wieder seine Stimme und kann ihn nie wieder umarmen.
Ich kann ihm nicht danke sagen für all die schönen Jahre, die wir zusammen erleben durften,
er war immer für mich und meine Mama da, er hat uns immer geholfen und niemals nein gesagt, wenn wir ihn um etwas baten.
Das Leben ist so traurig, so leer und so kalt und so einsam ohne ihn.
PS: Auch wenn es die schwerste Erfahrung ist, es ist der letzte Liebesdienst, den ihr dem über alles geliebten Menschen erweisen könnt, indem ihr ihn auf diesem letzten Weg im Leben begleitet, auch wenn es schrecklich, schrecklich weh tut.
Ich wünsche allen viel Kraft, die in der Familie die gleichen schlimmen Erfahrungen gemacht haben und dabei sind die Trauer zu verarbeiten oder denen, die gerade die schreckliche Diagnose erfahren haben und das Leiden mit ansehen müssen, ohne wirklich helfen zu können.
Andrea