Ihr Lieben,
Wenn man in einer Suchmaschine die Suchwörter Rezidivrate und Meningeom eingibt, erhält man verschiedene Ergebnisse, meist sind es Pdf-Dateien.
Die Frage ist doch, kann man diese Statistiken wirklich vergleichen?
Fakt ist, ja höher das Grading der M. desto höher die Wahrscheinlichkeit eines Rezidivs und desto schneller kommt das Rezidiv.
Außerdem ist der Grad der Entfernung nach Simpson maßgeblich. Also je gründlicher das M. entfernt werden konnte, desto unwahrscheinlicher ist das Rezidiv.
Meist wird jedoch nur nach totaler oder subtotaler Entfernung unterschieden.
Was ist ein Rest? Beginnt das bereits bei Grd . III nach der Simpsonscala oder gar bei Grad II? Kann der Arzt bei der OP sehen, ob nicht noch kleinste Zellnester in der Dura sind, die zum Rezidiv werden können. Und ordnet er seine OP vielleicht als Totalentfernung ein, weil er einfach etwas übersehen hat (wie bei mir geschehen).
Also ich halte das für extrem schwierig, verlässliche und vergleichbare Statistiken zu erstellen. Außerdem sollte man bedenken, stehen bei klinikinternen Statistiken nicht Interessenkonflikte dahinter. Steht die absolut strenge Einordnung nicht dem entgegen, dass die Klinik Erfolge dokumentieren will und muß? Ich will da niemanden etwas unterstellen, aber vielleicht ist hier der Grund, warum man so schlecht an die Statistiken herankommt.
Bedenken sollte man auch, dass oft aufgrund der Tumorlage eine vollständige OP unmöglich ist (z.B.Schädelbasis). Soll man diesen Menschen wirklich die Hoffnung nehmen, indem man ihnen sagt, dass sie nach bestimmten Statitisken zu 90% innerhalb von 15 Jahren ein Rezidiv bekommen werden? Und dann jahrelang in Angst leben und doch zu den 10 % gehören, die Glück haben? Ich finde, man sollte sich da nicht an Zahlen festhalten!
Aber für wichtig halte ich es , wie Jo auch schreibt, dass man daraus für sich persönlich die Konsequenz zieht, dass man lebenslang zur Kontrolle muß, wenn auch in vielleicht größeren Abständen (2-3 Jahre nach Ablauf der 5-Jahresfrist). So wurde es in Stuttgart empfohlen. Aber auch zwischen den MRT-Kontrollen sollte man als Patient die Augen offen halten. Wenn man Symptome bemerkt, die auf ein Wachstum hindeuten (z.B. bei KHBW-Meningeomen wären das Tinnitusverstärkung, Änderung bei Hörvermögen, Schwindel etc.), dann muß halt schon früher zur Kontrolle. Und da wird kein Arzt das MRT verweigern.
LG
Ciconia