Sonstiges zum Thema Hirntumor > Psychologische Betreuung
Dem Betroffenen sagen, dass er einen Gehirntumor hat?
Phoenix:
Hallo Dani.......
Mein Mann wußte wohl das er einen Gehirntumor hat, und das er operiert wird , nach allem anderen hat er nie ! gefragt, nicht wieviel raus ist ,nicht was er hat , nach garnichts...... infolge dessen konnten wir auch nie über den Tod reden...... ich hatte immer Angst davor , das er damit anfangen würde.......
Im Nachhinein betrachtet würde ich es mir anders wünschen, wir konnten soviele dinge nicht mehr regeln, ich stand mit allen entscheidungen alleine da, und wollte es doch nur so machen wie er es gewollt hätte........
Es war nicht so , das es ihm keiner gesagt hätte, er hat einfach komplett alles mir überlassen ( Kurzzeitgedächtnis extrem gestört) und ich denke mir, wenn er es hätte wissen wollen, hätte er auch gefragt, so war es seine Entscheidung......und ich wollte ihm nicht etwas sagen , was er nicht wissen wollte.........
vielleicht ist es bei deiner Mama auch so, sie könnte doch mal genauer nachfragen, wenn sie es denn wollte......vielleicht will sie es einfach nicht so genau wissen.....
LIebe Grüße Phoenix
dani2828:
Hallo Ciconia,
danke für deine Eintrag. Es hilft einem andere Geschichten zu hören. Ich denke immer das ist das Einzige, das ich ihr ein wenig abnehmen kann, die Sorge und die Angst. Bei Rest kann ich ihr nur beistehen, durchleben muss es aber sie.
Aber natürlich kommen dann immer die Zweifel.
Hallo Phoenix,
würdest du es heute also anders machen? Ich habe auch immer Angst, dass meine Mama anfängt darüber zu reden. Sie fragt oft, wie lange sie noch KOrtison nehmen muss, da sie darunter leidet, und ich sag dann immer ich weiß es nicht, ich weiß nur dass sie es bis zur Untersuchung weiter nehmen muss und dann entscheidet die Ärztin wie lange noch. Sie gibt sich dann meist damit zufrieden.
Auch sie überlässt alles meinem Vater und mir, weil sie sich immer aufregt, wenn sie die Ärzte trifft und nicht mehr reden kann. Außerdem geht es dann immer recht schnell und mit Fachausdrücke sodass sie nicht alles versteht.
Ich hoffe, dass es so gut geht und dass wir nicht ganz falsch entschieden haben.
Wie war es bei deinem Mann, hat er irgendwann gemerkt, dass sein Zustand sich verschlechtert und nicht mehr viel zu machen ist?
Hat er dann auch nicht gefragt? Hatte er auch Sprachstörungen?
Liebe Grüße.
Phoenix:
Hallo Dani,
Ich würde es für MICH anders haben wollen, weil ich dann gewußt hätte, wie es ihm geht, wie er alles hätte geregelt haben wollen ... ich denke aber, das es für ihn so richtig war.....
Ich glaube, wenn deine Mutter sich mit den Antworten zufrieden gibt, nicht weiter nachbohrt, dann will sie es nicht wissen..........
Ihr könnt euch nicht falsch entschieden haben , sie überläßt es euch doch......... sie vertraut auf euch ............
Alles Liebe Phoenix
P.S.Bei meinen Mann weiß ich nicht was er dachte, er konnte sich an nichts erinnern, was gerade passiert ist später konnte er auch nicht mehr sprechen, er lag dann in einem komatösen Zustand sagten die Ärzte.
Bea:
Hallo Dani,
ich kann dir die Fragen gerne beantworten:
Ende Feb.06 wurde ich an einem Astro WHO II operiert. Resttumor inoperabel. Habe im Okt. meinen 37. Geburtstag gefeiert und es geht mir momentan nicht ganz so gut. Neben ein paar persönlichen Problemen habe ich seit der OP Angstzustände. Deshalb muss ich in die Reha.
Mit meiner Diagnose und der Prognose werde ich ganz gut fertig. Meißtens besser als meine Umwelt. Aber die müssen auch länger damit leben als ich.......
Bei meiner Mutter war es ein anderer Tumor. Vermutlich ein Glio. Es war entsetzlich!
Sie war 44 Jahre alt als sie starb.
Für mich sehe ich es wie phoenix. Ich möchte die Fragen die meine Mutter nicht stellen bzw. besprechen konnte klären. Und es ist mir wichtig meiner Familie die Gewißheit zu hinterlassen, dass ich mit ihnen ein gutes Leben habe und ich nichts bereue.
Ich habe auch nie den Wunsch mit einem gesunden Menschen zu tauschen. Es ist MEIN Schicksal und es ist mein einziger Wunsch, dass meine Lieben evtl. auch mal ohne mich ordentlich weiter leben können.
LG und alles erdenklich Gute,
Bea
P.S. Ich denke, wenn man Themen nicht meidet und auf Fragen eingeht, dann bleibt nichts offen. Bei meinen Kindern mache ich das auch so. Hier ist es oft auch schweirig bei der Wahrheit zu bleiben und schonend nichts zu "unterschlagen".
dani2828:
hallo Phoenix, hallo Bea
danke für eure Antworten. Da der Tumor meiner Mutter im Sprachzentrum liegt, wird jetzt langsam die Sprache weggehen (ist jetzt auch schon, aber mit KOrtison haben wir es im Moment noch im Griff). Ich habe dann natürlich Angst, dass sie gern Fragen stellen würde, es aber dann nicht mehr kann, da sie nicht mehr reden kann. So könnte sie viele Antworten nicht mehr bekommen.
Bea, ich habe den Eindruck, dass du eine sehr starke Frau bist, da du z. B. auch sagst, dass du nicht mit einem gesunden Mensch tauschen möchtest, das erfordert ganz viel Stärke.
Danke an euch und an alle für die vielen Antworten.
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