Liebe hilde, maren und esther und alle anderen Mitleser,
danke für euer Mitgefühl. Meiner Mama geht es noch immer fast unverändert schlecht. Ich sage ihr immer, dass sie sich keine Sorgen machen soll, aber ich glaube ich sollte wohl etwas deutlicher sagen, dass sie gehen kann. Ich habe heute mit meinem Vater in ihrer Anwesenheit darüber geredet. Vielleicht hat sie es verstanden. Ich werde es aber trotzdem immer wieder versuchen. Ich hoffe wirklich, dass das mit dem Absaugen über die Nase nicht so schlimm ist, aber sie mussten es seit gestern eigentlich nicht mehr machen, da sie noch die Kraft hat ihn wegzuhusten.
Wir hatten heute ein längeres Gespräch mit der Ärztin. Sie hat mich gefragt, wie es meinem Vater geht, weil er sehr müde wirkt. Er hat auch schon länger hohen Blutdruck und nimmt auch Tabletten dagegen. Wir teilen uns die Nacht immer, da wir dort auch nicht richtig schlafen kann aus Angst, dass etwas passiert. Also hat sie uns geraten in der Nacht nicht dort zu sein. Sie hat sehr oft miterlebt, dass die Angehörigen Tag und Nacht dem Sterbenden zur Seite stehen und dann nur kurz Kaffee trinken gehen und fünf Minuten weg sind und genau in diesem Moment stirbt der Patient. Also wird mein Vater heute Nacht die ganze Nacht zu Hause schlafen. Mein Freund und ich werden bis ca. 12 bei ihr bleiben und dann ist sie ca. 6 Stunden alleine. Ich glaube, dass es so am besten ist. So sind wir den ganzen Tag bis 12 Uhr nachts bei ihr. So kann sie am besten entscheiden, ob sie alleine oder mit uns gehen will.
Was sagt ihr zu dieser Entscheidung? Habt ihr irgendwelche Erfahrungen damit? Ich weiß, dass ich mir trotz allem große Vorwürfe machen werde, wenn ich nicht bei ihr bin. Andererseits habe ich sehr große Angst vor dem Moment.