Sonstiges zum Thema Hirntumor > Psychologische Betreuung

Frage:Wie geht es mir?

<< < (2/3) > >>

Ciconia:
Liebe Bea,

Ich froh über deinen Eintrag - und natürlich kannst du auch hier posten. Ich denke, unabhängig von der Art des Tumors kommst es zu ähnlichen Beschwerden nach der OP. Das habe ich über die Jahre hier im Forum erfahren müssen.


--- Zitat ---Dafür sprudeln in meinem Kopf wieder die Ideen und es tut weh diese vielleicht nicht mehr umzusetzen. Damit muss ich mich nun auseinander setzen. Wie das geht weiß ich noch nicht genau.
--- Ende Zitat ---

Oh, das kenne ich auch sehr gut. Wie heißt es doch schon in der Bibel: "Der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach." Ich habe gerade nach Jahren mal wieder eine schöne alte Handarbeitstechnik, das Klöppeln, begonnen. Natürlich muß ich das wieder mit stärkeren Nackenschmerzen bezahlen. Manchmal könnte man schon verzweifeln.

Aber irgendwie geht es weiter und man muß sich auch mal zu positiven Gedanken zwingen.

Lieben Gruß
Ciconia

Karo:
Liebe Bea,

habe gerade gelesen, was Du geschrieben hast. Wäre es nicht möglich, wenn Du eine Schwerbehinderung beantragt hättest. Dann müssen die Dich bei der Arbeit behalten, egal ob Du dann arbeiten kannst oder nicht. Kann man das nicht noch rückwirkend machen? War nur so eine Idee. Es fällt schwer, sowas zu beantragen ist aber sehr hilfreich. Was macht das Topamax?

Karola

Bea:
Liebe Ciconia,


--- Zitat ---....man muß sich auch mal zu positiven Gedanken zwingen
--- Ende Zitat ---
Das ist ja etwas, das bei mir wirklich gut funktioniert  ;)

Liebe Karo,


--- Zitat ---...wenn Du eine Schwerbehinderung beantragt hättest. Dann müssen die Dich bei der Arbeit behalten, egal ob Du dann arbeiten kannst oder nicht.
--- Ende Zitat ---
Leider liegst du mit dieser Annahme falsch. Ich habe einen Schwerbehindertenausweis. Das Integrationsamt musste zustimmen da es sich um Massenkündinungen handelte. Genau gesagt: Die Zustimmung kann nur noch dann verweigert werden wenn die Begündung der Kündigung in direktem Zusammenhang mit der Krankheit steht.

Topamax habe ich nun auf 100mg/Tag eingeschlichen. Mit viel gutem Willen kann ich von einer leichten Besserung sprechen. Mehr aber wirklich nicht. Mal hören was der Arzt dazu sagt.

Mein Problem ist einfach, dass ich mir bisher gar nicht eingestanden habe wie wenig belastbar ich bin. Nun schon wesentlich mehr. Aber öffentlich habe ich immer noch ein gravierendes Problem damit. Wo müßte ich eigentlich hin, um so etwas testen oder gar anerkennen zu lassen und wovon lebt man dann? Ich bin "erst" 37. Der Gedanke dass das nicht mehr besser wird will mir noch nicht in den Kopf, sorry. Bei anderen Menschen habe ich dafür volles Verständnis. Aber bei mir....

LG,
Bea

Ciconia:

--- Zitat ---Mein Problem ist einfach, dass ich mir bisher gar nicht eingestanden habe wie wenig belastbar ich bin. Nun schon wesentlich mehr. Aber öffentlich habe ich immer noch ein gravierendes Problem damit. Wo müßte ich eigentlich hin, um so etwas testen oder gar anerkennen zu lassen und wovon lebt man dann?
--- Ende Zitat ---

Festgestellt hat man bei mir die stark geminderte Belastbarkeit bei der 2. Reha. Dort mußte ich in der Neuropsychologie einen Arbeitsversuch machen. Ich sollte 3 Stunden mit einer kurzen Pause diverse schriftliche Tests ausführen. Leider mußte der Versuch wegen starker Kopfschmerzen nach 2,5 Stunden abgebrochen werden. Ausgewertet wurden dann die Ergebnisse der Tests (Konzentration, Gedächtnis). Anhand der Fehler hat man wohl die Belastbarkeit festgestellt. Diese Tests wurden jedoch für Schlaganfallpatienten gemacht. Ich weiß deshalb auch nicht, ob man das 100%ig auf Hirntumorpatienten übertragen kann.
Gebracht hat mir das Ganze, daß ich ohne Gutachter wenige Wochen nach der Reha eine Zeitrente bekam. War für mich speziell erstmal die beste Lösung. Aber richtig leben kann man von dem Geld nicht. Bin in der glücklichen Lage, daß mein Mann Arbeit hat und eigentlich ist meine Rente nur ein kleines Zubrot.

Liebe Bea, aus deinen Zeilen entnehme ich, daß du die klassiche Perfektionistin bist. Da erkenne ich mich selbst wieder. Ich mache im Moment ein Training von der KK mit, um den selbstgemachten Streß durch zu hohe Ansprüche an sich selbst zu mindern. Da wird man gezwungen, auch mal Fehler bei sich selbst und natürlich anderen zuzulassen. Auch Staub liegen zu sehen, einen Brief mit Tippfehlern abzuschicken u.ä.
Du hast recht, bei anderen Menschen hat man eher Verständnis, man ist zu hart zu sich selbst. Und das muß man lernen, auch wenn ich nicht 150% bringe, bin ich ein liebenswerter Mensch. Ich arbeite daran und es ist sehr schwer. Ich hoffe, du nimmst mir diese offenen Zeilen nicht übel. Aber ich denke, es geht Vielen so oder ähnlich.

LG
Ciconia

Karo:
Liebe Bea,

das ist ganz schöner Mist. Schlimm ist, dass man mit sich selbst genug zu tun hat und dann noch die Fragen, was muß man tun ? Mit einer Rente ist das auch nicht so doll. Hatte mich mal schlau gemacht, als fest stand, dass mein Mann eigentlich nicht mehr arbeiten kann. Das Verhältnis zu einzahlen und bekommen stimmt gar nicht. Aber was ich auch weiß, dass so etwas immer befristet läuft. Vielleicht kommt wieder der Tag, wo Du dich fit fühlst und es wieder möglich ist, wenigstens Teilzeit zu arbeiten. Lass es einfach auf Dich zukommen. Dann hast Du auch mehr Zeit für Dich und auch für Deine Kinder. Ich hatte mal so eine Zeit kurz nach meiner Scheidung. Mein Sohn war erst ein paar Monate alt. Mein Ex tat alles dafür, um sich um Unterhalt zu drücken. Ich war ein Sozialfall ca. 2 Jahre lang. Aber es war auch eine sehr schöne Zeit, die ich nicht missen möchte.

Schreibe doch mal die BFA an. Man kann auch anrufen. Die sind sehr fix und auch nett.

Liebe Grüße

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln