HirnTumor-Forum

Autor Thema: Glioblastom Endphase, oder wie Angehörige damit klar kommen müssen  (Gelesen 44225 mal)

Andrea Jobs

  • Gast
Re:Gliobastom Endphase, oder wie Angehörige damit klar kommen müssen
« Antwort #15 am: 15. Juni 2007, 22:11:42 »
halo ich denke ganz viel an euch
wünsche euch viel viel kraft

sani02

  • Gast
Re:Gliobastom Endphase, oder wie Angehörige damit klar kommen müssen
« Antwort #16 am: 20. Juni 2007, 12:28:03 »
Hallo Ihr!
Auch ich möchte mich in eurem Kreis einschließen. Wir erleben zu Zeit genau das Gleiche mit meinem Vater. Bei ihm wurde im Nov.2006 eine Gehirnblutung diagnostiziert. Zu diesem Zeitpunkt war noch keine Rede von einem Gioblastom. Er wurde behandelt wie bei einem typischen Schlaganfall mit Reha..etc..Im Jan.2007 wurde eine neue Aufnahme gemacht, bei der die behandelnden Ärzte sofort die Diagnose Glioblastom stellten.Es folgenden Wochen mit OP, Chemo- und Strahlentherapie. Alles lief soweit ganz gut. Letzte Woche Sonntag erlitt er einen Krampfanfall, kam wieder ins Krankenhaus und es wurde festgestellt, dass der Tumor genaus so gewachsen ist wie vorher und man nun nichts mehr tun kann.

Der Zustand verschlechtert sich seit dem täglich. Er wird zu Hause von meiner Mutter gepflegt und es ist nicht auszuhalten. Er kann nicht mehr laufen, nicht mehr sprechen und liegt teilnahmslos im Bett.

Wir kommen mit der Situation überhaupt nicht zurecht und ich kann es einfach nicht glauben, dass er bald nicht mehr bei uns ist.
Wie soll man das schaffen???
Sandra

Gast

  • Gast
Re:Gliobastom Endphase, oder wie Angehörige damit klar kommen müssen
« Antwort #17 am: 20. Juni 2007, 14:45:00 »
Hallo,
ich lese seit einem Jahr mit. Heute habe ich endlich die Kraft gefunden zu schreiben.

Bei meinem Schwiegervater wurde vor einem Jahr ein Gliobastom IV diagnostiziert.
Es fing ganz harmlos an. Seit Anfang 2006 war er oft sehr leicht reizbar, ruhelos und brauchte für alles sehr lange.
Das was am Muttertag 2006 geschah, veranlasste uns zum Handeln. Mein Schwiegervater brauchte ganze 10 Minuten um seine Jacke aufzuhängen. Sein Hausarzt vermutete zuerst Demenz, doch schon zwei Tage später bekamen wir die schreckliche Diagnose, Gliobastom IV.
Er wurde im Juni 2006 zweimal operiert und erholte sich erstaunlich schnell. Er war fast wieder der alte.
Es folgte Chemo mit Temodal und Bestrahlung. Im Herbst kam er zur Reha und alles sah gut aus. Bis sich im Dezember seine Blutwerte drastisch verschlechterten, sodass eine weitere Chemo verschoben werden musste. Wir rechneten bereits mit dem Schlimmsten. Doch wir und unsere Kinder durften noch einmal mit ihm fast normal Weihnachten feiern. Im Januar bekam er seinen ersten Krampfanfall. Von da an  konnte er nur noch schlecht laufen und wir merkten auch wieder eine Wesensveränderung. Nur zwei Wochen später stürzte er auf der Kellertreppe. Seitdem ist er ein Pflegefall, rechtsseitig gelähmt und wird von meiner Schwiegermutter,welche auch noch ihre Mutter pflegt, zuhause versorgt. Damals (im Februar 2007) gaben ihm die Ärzte noch 3 Wochen, haben ihn zum sterben nachhause geschickt. Seine Sprache war sehr schlecht, das hat sich GsD wieder gebessert. Doch seit zwei Tagen geht es im schlechter und Wasser hat er nun auch in den Beinen.  

Ich bin so froh dieses Forum gefunden zu haben, auch wenn ich heute erst zum ersten Mal hier schreibe.

LG Ginny
« Letzte Änderung: 20. Juni 2007, 15:04:22 von Ginny »

Knusperflakes

  • Gast
Re:Gliobastom Endphase, oder wie Angehörige damit klar kommen müssen
« Antwort #18 am: 20. Juni 2007, 14:56:03 »
Wir kommen mit der Situation überhaupt nicht zurecht und ich kann es einfach nicht glauben, dass er bald nicht mehr bei uns ist.
Wie soll man das schaffen???

Es geht alles irgendwie, zumindest ist das bei uns so (wir kennen die diagnose für meine Mama seit Anfang Dezember 2006).
Ich mein, ich kann mir auch nicht vorstellen, wie  es ist, wenn sie nicht mehr da ist.
Gleichzeitig merke ich aber, wie sich mein Hirn darauf einstellt, ganz automatisch.
Manchmal sag ich sogar schon" ich fahr zum Papa" statt "ich fahr zu meinen Eltern".

Ich glaube einfach daran, dass der Körper da eigene Mechanismen aufbaut um sich zu schützen einerseits und um Kraft zum Durchhalten zu haben andererseits.
Wenn dann alles vorbei ist kommt dann vermutlich das große Loch, das ist mir schon klar.
Aber dafür sind wir eine Familie, dafür hat man Freunde, und schließlich ist man ja auch nicht monatelang für den Kranken stark um danach für sich selbst schwach zu werden und aufzugeben...


Gast

  • Gast
Re:Gliobastom Endphase, oder wie Angehörige damit klar kommen müssen
« Antwort #19 am: 20. Juni 2007, 15:17:34 »
Ich mein, ich kann mir auch nicht vorstellen, wie  es ist, wenn sie nicht mehr da ist.
Gleichzeitig merke ich aber, wie sich mein Hirn darauf einstellt, ganz automatisch.
Manchmal sag ich sogar schon" ich fahr zum Papa" statt "ich fahr zu meinen Eltern".


Ich weiß was du meinst. Mir passiert es in letzter Zeit auch oft unbeabsichtigt,dass ich sage wir fahren zu Oma,statt zu Oma und Opa.

Offline agnes

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Re:Gliobastom Endphase, oder wie Angehörige damit klar kommen müssen
« Antwort #20 am: 20. Juni 2007, 19:12:43 »
Liebe Sani! Liebe Ginny!

Es ist unglaublich, wie viele Menschen dieses grausame Schicksal mit uns teilen.  :'(
Ich finde diese Krankheit ist das Schlimmste, was einem passieren kann, dieses Sterben auf Raten, man kämpft und kämpft und letztendlich verlieren wir alle diesen aussichtslosen Kampf, es ist ja doch nur eine Frage der Zeit.
Es tut mir sehr leid, dass es euren Angehörigen schon so schlecht geht.
Mein Mann (45) kämpft seit 20 Monaten und hat 4 Operationen über sich ergehen lassen, auch er hat große Probleme mit dem Sprechen, mit der rechten Hand und dem rechten Bein, auch er hat seit einiger Zeit zusätzlich zu dem Taubheitsgefühl Wasser im rechten Bein...
es ist einfach nur traurig...

Wünsche euch viel Kraft
Hilde

RR

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Re:Gliobastom Endphase, oder wie Angehörige damit klar kommen müssen
« Antwort #21 am: 20. Juni 2007, 23:26:24 »
Hallo, wieder meldet sich ein stiller Leser zu Wort. Besser gesagt, hatte ich mich über Monate ausgeklinkt, weil ich es einfach nicht mehr ertragen konnte. Jedesmal wenn ich hier im Forum lese endet es in einer Heulphase. Denn was hier steht ist Realität, in meinem Kopf wird alles immer noch gut... aber auch wir lernen die harten kernigen Phasen der Krankheit zu spüren. Mein Mann, 46 J., liegt inzwischen im Hospiz, nach annähernd 20 Monaten Kampf mit dieser teuflischen Krankheit....

Auch ich mache mir im Moment sehr viele Gedanken darüber, wie es wohl weitergehen wird nach seinem Tode. Irrgendwie hält man selbstverständlich immer und überall den Kopf für den Kranken hin, erträgt alles, kämpft für seine Rechte und gibt sein letztes Stück Hemd. Ich glaube auch, daß das alles vollkommen richtig ist.

Nur kann ich auch alle Betroffenen verstehen, die nach so langer Zeit des Kampfes und der Pflege und Begleitung sich nach dem Tode einem neuen Partner zuwenden und dieses Kapitel "Sterben auf Raten" endlich besiegeln wollen. Ich glaube man darf diese Menschen nicht verurteilen. Sie suchen Halt und brauchen Hoffnung für ein Leben dannach. Das Leben geht weiter! Und trotzdem wird man immer seine Liebsten bei sich tragen.. im Herzen.. für immer.

Bergziege

Offline agnes

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Re:Gliobastom Endphase, oder wie Angehörige damit klar kommen müssen
« Antwort #22 am: 21. Juni 2007, 07:13:37 »
Liebe Bergzeige!

Ich habe oft an euch gedacht und mich gefragt, wie es euch wohl gehen wird, denn ich weiss, dass wir ziemlich gleich lang mit diesem Mist kämpfen. Wenn mein Mann nicht 4 mal operiert worden wäre, wäre es bei uns sicher schon genauso, doch aufhalten läßt sich dieses Monster trotzdem nicht......
Auch meinem Mann geht es nicht gut....

wünsche Dir und Deiner Tochter? viel Kraft
Liebe Grüße Hilde

sorry121

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Re:Gliobastom Endphase, oder wie Angehörige damit klar kommen müssen
« Antwort #23 am: 21. Juni 2007, 20:57:52 »
Ich glaube das es nicht unbedingt an den Opera<tionen liegt.
Mein Sohn wurde auch mehrmals operiert und hatte nach ersten´
Krankheitszeichen nur 10 Monate!!!
Wir haben irgendwann eingesehen....das es unmöglich ist diesen Tumor
aufzuhalten.

Fühlt euch umarmt

Offline agnes

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Re:Gliobastom Endphase, oder wie Angehörige damit klar kommen müssen
« Antwort #24 am: 21. Juni 2007, 21:20:54 »
Liebe Sorry!

Ich weiss, dass Dein Marvin nur 10 Monate hatte mit dieser schrecklichen Krankheit und ich denke sehr oft an euch, denn auch mein Sohn ist 15 Jahre alt....es ist unglaublich, was ihr durchmachen mußtet.....

umarme Dich Hilde

Bine45

  • Gast
Re:Gliobastom Endphase, oder wie Angehörige damit klar kommen müssen
« Antwort #25 am: 26. Juni 2007, 00:28:59 »
Liebe sani, liebe Ginny,

mein Vater ist am 19.Juni gestorben. es hat nur 42 Tage von der Diagnose bis zu seinem Tod gedauert. Mein Vater war sein leben lang ein Kämpfer, aber gegen diesen "Feind" wollte er nicht mehr kämpfen. Ich bin froh, dass ihm Krampfanfälle und Lähmungen und was weiß ich noch für schlimme Dinge erspart geblieben sind. Er war auch nur noch 5 Tage bettlägerig und er ist ganz friedlich in den Armen meiner Mutter gestorben. Am Tag vor seinem Tod hat er Schluckbeschwerden bekommen und hat auch schon so komisch geatmet. Und dann ging alles ganz schnell. Wie es ohne ihn werden soll - keine Ahnung. Aber ich möchte meinen Vater so in Erinnerung behalten, wie er gelebt hat und nicht die Bilder immer vor Augen haben, wie er gestorben ist, denn das hat nur einen winzigen Teil seines Lebens ausgemacht. Ich wünsche auch euren Angehörigen so wenig Leiden wie möglich und euch viel Kraft.
Liebe Grüße
Sabine

Offline Doro66

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Re:Gliobastom Endphase, oder wie Angehörige damit klar kommen müssen
« Antwort #26 am: 27. Juni 2007, 20:08:35 »
Liebe Sabine,

herzliches Beileid zum Tod deines Vaters. Auch wenn er, wie du schreibst, schon sehr alt war, hinterläßt er dennoch eine Lücke.
Aber es war gut, daß er nicht so leiden mußte und auch nicht allein war, als er gehen mußte.
Viel Kraft dir und deine Familie.

Lieben Gruß
Doro

 



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