HirnTumor-Forum

Autor Thema: Hirntumor Glioblastom -heute OP-  (Gelesen 12613 mal)

Pfeifferin

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Hirntumor Glioblastom -heute OP-
« am: 15. Januar 2007, 15:41:05 »
Hallo,
ich bin neu hier im Diskussionsforum.

Meine Mutter kam letzten Donnerstag ins Krankenhaus und wird heute an einem bösartigen Hirntumor (Glioblastom) operiert.
Jetzt sitze ich und warte darauf, gleich zu Ihr fahren zu können und habe Angst vor dem, was mich erwartet. Die erst Hoffnung ist natürlich, dass die OP gut verläuft, aber was kommt danach?
Vor der OP war schon eine Wesensveränderung zu bemerken, wie wird es danach?
Jetzt habe ich die Nachricht, dass die OP gut verlaufen ist, also sofort los.
Ich melde mich später wieder.

Pfeifferin

Offline Mudu

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Re:Hirntumor Glioblastom -heute OP-
« Antwort #1 am: 16. Januar 2007, 11:09:56 »
Dann ist die erste Hürde ja geschafft! Die OP ist gut verlaufen. Mein Mann wurde 02/05 operiert. Glioblastom am Sprachzentrum. ein bis zwei Tage danach war er noch ziemlich benommen, danach ging es ihm immer besser. Hier im Forum findet man wirklich Antworten auf fast alle Fragen. Gut, daß es so was gibt. Alles Gute für euch, Andrea D.
Wir werden seh´n...

dani2828

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Re:Hirntumor Glioblastom -heute OP-
« Antwort #2 am: 16. Januar 2007, 14:03:49 »
Hallo Pfeifferin,

freut mich, dass die OP gut gegangen ist. Nimm dir nun etwas Zeit mit der Diagnose fertig zu werden und lies auch viel hier im Forum. Frag ruhig, hier weiß immer jemand Rat.
Nach der ersten OP war meine Mama noch zwei Wochen im Krankenhaus, davon 5 Tage Intensivstation, dann war sie noch drei-vier Tage total verwirrt von den Medikamenten der Intensivstation und der Narkose und dann hat sie sich langsam erholt. Ein Monat später hat sie dann mit Chemo und Strahlentherapie begonnen, was sie alles gut vertragen hat.
Von der zweiten OP hat sich meine Mama sehr schnell erholt. Sie wurde an einem Donnerstag operiert und am darauffolgenden Dienstag konnte sie schon wieder nach Hause und war recht fit.
Ich hoffe, dass es auch bei deiner Mama so ist. Weißt du schon etwas von den Therapien? Wie geht deine Mutter mit der Diagnose um? Wie geht es dir?

Pfeifferin

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Re:Hirntumor Glioblastom
« Antwort #3 am: 16. Januar 2007, 20:12:58 »
Hallo Andrea, hallo dani,

vielen Dank! Im Moment tut einfach jede Antwort gut!

Ja, die Op ist gut verlaufen, als ich jedoch im Krankenhaus ankam, kam der erste Schock: sie war von der Narkose völlig verändert, d.h. sehr aggressiv, mißtrauisch, hat wohl die Station zusammen geschrieen und nach den Schwestern getreten.
Ich konnte sie kaum beruhigen.
Das Ganze hat sich aber dann in den folgenden drei Stunden gelegt, sie hat sich beruhigt und sich auch entschuldigt und natürlich auch geschämt. Der Arzt sagt, dass kommt halt von der Narkose.
Sie hat also sofort wieder volle Energie, sah auch rosig aus, konnte sprechen (Gott sei Dank) und sie ist heute auch wieder so klar wie vorher.
Sie liegt seit heute Mittag auch schon wieder auf der normalen Station und hat mir erzählt, dass sie sogar schon kurz gestanden hat. Unglaublich die Frau.
Ja, die Therapie heißt als nächstes Strahlentherapie.
Sorge macht mir nur, dass sie noch nicht weiss (oder noch nicht realisiert hat), dass der Tumor bösartig ist. Die Ärztin sagte ihr, dass man das in ca. 10 Tagen auf den nächsten MRT Bildern erst sehen kann (mir hat sie deutlich gesagt, dass der Tumor bösartig ist und wieder wachsen wird).
Meine Mutter wartet also auf das Ergebnis, welches wir schon wissen. Ich weiß nicht, ob das richtig ist. Meine Schwester ist der Meinung, dass man es ihr deutlich machen muß, aber das geht auch nicht mit Gewalt.

Ich denke, die nächsten Tage werden Rat bringen.
Ich glaube, wir werden meine Mutter eher bremsen müssen, sich nicht zu übernehmen, wenn sie wieder zu Hause ist. Sie spricht schon wieder von arbeiten und keine Reha, aber da ist das letzte Wörtchen noch nicht gesprochen! :-)

Danke für die guten Wünsche von Euch!
Bis dahin,
Pfeifferin

Offline hexe

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Re:Hirntumor Glioblastom -heute OP-
« Antwort #4 am: 17. Januar 2007, 05:05:25 »
der tumor kann wieder wachsen,muss aber nicht.wie mich solche arzte aufregen,
mfg hexe
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Offline Bea

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Re:Hirntumor Glioblastom -heute OP-
« Antwort #5 am: 17. Januar 2007, 07:55:19 »
Hallo Pfeifferin,

gut, dass deine Mutter die OP so überstanden hat.
Dia Reaktionen auf die Narkose kenne ich. Es ist einem sehr unangenehm, wenn man seine Lieben "nicht gerade freundlich" empfängt.

Sicher gibt es im Gespräch mit den Ärzten, welches nach Eintreffen des pathologischen Befundes nochmal statt finden wird, die Möglichkeit genau über die Beschaffenheit des Tumors und auch über die Möglichkeiten einer Anschlußheilbehandlung oder Reha zu sprechen.
Wenn die Therapie Strahlentherapie lautet ist das der erste Ansatz sie von der Arbeit fern zu halten. Es ist auch möglich diese Therapie in Verbindung mit einer Anschlußheilbehandlung durchzuführen.

Dennoch denke ich, dass ihr nachdem deine Mutter alle Informationen verarbeitet hat ihre Entscheidungen mit tragen und Akzeptieren müßt.
Mir war es von anfang an wichtig (auch wenn es bei mir ein Astro ist) mein Leben wieder alleine zu gestalten. Die Annahme, dass man mir das Ruder aus der Hand nehmen würde war fast unerträglich.

Ich wünsche deiner Mutter eine Zeit in der sie sich bestens erholen kann und allen ganz viel Kraft und Mut.

LG,
Bea

Christa

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Re:Hirntumor Glioblastom -heute OP-
« Antwort #6 am: 17. Januar 2007, 08:17:54 »
der tumor kann wieder wachsen,muss aber nicht.wie mich solche arzte aufregen,
mfg hexe

Danke, Hexe!
Bei allem Verständnis, aus eigener Betroffenheit oder als Angehöriger, regt es mich allmählich auf, daß nicht nur durch Ärzte, sondern auch durch die allermeisten Forenbeiträge fast jegliche Hoffnung ausgeschlossen wird, Prognosen gestellt werden, die eintreffen können, aber nicht müssen, und die Angst machen.
Angst ist ein schlechter Wegbegleiter. Optimismus und Hoffnung haben m.E. viel Anteil an der Entwicklung einer Krankheit.

Auf meine Ärzte trifft obiges zum Glück nicht zu. Ich wurde offen aufgeklärt, aber mir wurde ebenso klar gesagt, daß ich nicht nur Teil einer Statistik bin, sondern meine individuelle Lebensgeschichte habe, deren Verlauf niemand vorhersagen kann.

Ich lebe mit Glio IV seit August 06, habe keine Ausfälle, bin etwas schwächer als vor den Therapien, aber sonst topfit. Rehe habe ich abgelehnt, brauche ich nicht. Wehe, es wollte mich jemand bevormunden oder mir Tätigkeiten abnehmen, die ich kann....
Dann werde ich fuchsteufelswild! Aber nur dann, und nicht, weil sich mein Wesen verändert hat. Hirntumor macht nicht zwangsläufig aus erwachsenen Menschen plötzlich Säuglinge.

Und wenn jetzt entgegnet wird, daß sich mein gutes Befinden aber schnell ändern kann, so weiß ich es.
Es reicht aber, wenn ich Vorsorge (Patientenverfügung, Vollmachte usw.) getroffen habe und mich dann änstige und Pflege brauche.

Pfeifferin, wenn deine Mutter arbeiten will und arbeiten kann, Freude an ihrer Arbeit hat, so laßt sie doch! Freude und Bestätigung, daß sie nicht nutzlos ist, sind die besten Therapien.

« Letzte Änderung: 17. Januar 2007, 08:20:17 von Christa »

Pfeifferin

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Re:Hirntumor Glioblastom -
« Antwort #7 am: 17. Januar 2007, 08:21:42 »
Liebe Hexe,
liebe Bea,

das ist ein gutes und tröstendes Gefühl, dass man mit seinen Gedanken und Gefühlen nicht alleine dasteht. Es ist sehr hilfreich, Eure Erfahrungen zu lesen, die einem Mut machen und positiv denken lassen.
Ich denke, für meine Mutter wird es auch sehr wichtig sein, schnell wieder selbständig zu sein und alles selbst zu regeln.
Ich hoffe, dass sie die Strahlentherapie gut verträgt.
Mit den besten Wünschen grüßt Euch
Pfeifferin

Pfeifferin

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Re:Hirntumor Glioblastom
« Antwort #8 am: 17. Januar 2007, 08:29:13 »
Ja, Christa, Du hast Recht.
Sie soll solange wie möglich LEBEN! mit allem Drum und Dran und nicht von uns zum "Säugling" gemacht werden.
Danke!
 :)

Pfeifferin

  • Gast
Glioblastom OP gut verlaufen
« Antwort #9 am: 03. Februar 2007, 08:21:21 »
Hallo zusammen,

ich möchte gerne Positives berichten, weil das immer Hoffnung bringt und Mut schöpfen lässt.

Meine Mutter (59 J.) wurde am 15. Januar an einem Glioblastom IV operiert. Der Tumor war zum Schluß sehr schnell gewachsen, wurde erst am 11. Januar festgestellt, d.h. es war allerhöchste Zeit!

Sie hat die OP sehr gut überstanden! Am übernächsten Tag konnte sie die Intensivstation schon verlassen und wurde 9 Tage nach der OP aus dem Krankenhaus entlassen. Sie hat keine neurologischen Ausfälle, sie konnte nach ein paar Tagen schon wieder laufen, sprechen war von Anfang an kein Problem und auch sonst war sie schnell wieder fit.

Natürlich ist sie noch schnell müde und alles geht etwas langsamer, aber mit diesem positven Verlauf hätte ich nie gerrechnet. Die Angst vor der OP war bei mir riesengroß, die Angst, dass Sie nachher ein anderer Mensch sein könnte.

Die neuesten MRT Bilder sehen gut aus und warscheinlich übernächste Woche bekommt sie Bestrahlung und Chemo gleihzeitig. Beides gleichzeitig ist wohl üblich, wie ich u.a. hier gelesen habe.

Ich hoffe, dass sie das alles gut verträgt und dass sie nicht allzu sehr geschwächt wird. Aber sie ist positiver Stimmung und schaut optimistisch in die Zukunft und das ist doch das Wichtigste. Damit macht sie uns allen auch Hoffnung!

Sie spricht davon, nächste Woche ihre Enkelkinder in Hamburg (400km entfernt) zu besuchen und hat den gebuchten Urlaub von März auf Juni verschoben.
Ich denke, bessere Aussichten kann es nicht geben!  :)

Ich hoffe, ich kann mit meinem kurzen Bericht einigen Anderen etwas Mut machen. Auch ich habe hier gestern schöne Berichte gelesen über "Langzeitüberlebende", das tut einfach gut. Ich weiss, dass es auch anders ausehen kann und dass es sich auch sehr schnell wieder verschlechtern kann, aber was bleibt uns anderes übrig, als zu hoffen, die gute Zeit zu genießen und Positiv zu denken? Mehr kann ich nicht tun.

Ich wünsche allen viel Kraft und viel Mut,
mit den besten Wünschen
Pfeifferin

 


Offline sonnenlicht

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Re:Glioblastom OP gut verlaufen
« Antwort #10 am: 03. Februar 2007, 11:01:37 »

Ich hab den Bericht über Langzeitüberlebende gern geschrieben um Menschen wie dir zb. damit Mut machen zu können!!!!  ::)


Was ich aber vergaß ist, das ich einen Großonkel habe der auch einen Glio 4 hat und es ihm den Umständen entsprechend gut geht, ihm wurde schon vor 1 jahr Prognostiziert das er nicht mehr lange Leben würde und siehe da ER lebt, zwar eingeschränkt aber immerhin......

Christa

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Re:Hirntumor Glioblastom -heute OP-
« Antwort #11 am: 03. Februar 2007, 11:15:45 »
Liebe Pfeifferin,

wie schön, daß du nun nach den anfänglichen Ängsten solche positiven Erfahrungen gemacht hast!

Optimismus ist die beste Medizin!

Deine Überlegung zu Strahlen- und Chemo gleichzeitig: Strahlentherapie ist inzwischen Standard, die Entscheidung zur begleitenden Chemo (Temodal?) empfohlen.
Ich habe diese Therapie auch gemacht und sehr gut vertragen.

Zu den Langzeitüberlebenden gehöre ich noch nicht, aber immerhin über 5 Monate mit 'Nichts' im Kopf, - nichts, was da nicht hingehört, und mit bestem Befinden bis auf kleinere Probleme durch das Medikament gegen Krampfanfälle, das aber ab nächster Woche ausgeschlichen und gewechselt wird.

Genießt die gute Zeit und freut Euch auf den Besuch der Enkelkinder und den Urlaub.

Alles Gute!

Pfeifferin

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Re:Hirntumor Glioblastom -heute OP-
« Antwort #12 am: 03. Februar 2007, 20:05:06 »
Hallo Sonnenlicht und hallo Christa,

vielen Dank!

Ja, Christa, die Chemo-Therapie ist Temodal, ich habe heute die 3 Packungen mit den "Bomben" gesehen.

Ich habe meine Mutter heute sehr offen erlebt, sie informiert sich über Lebensweise und empfohlene Ernährung, usw. Sie lässt sich also in keinster Weise hängen, sondern sie bleibt dran.
Ich werde sie in allem unterstützen.

Sie ist zwei Tage ohne Schmerztabletten ausgekommen. Was neu ist: sie hat immer Hunger und Appetit, kann gut essen. So stand es aber auch in einer Broschüre beschrieben, also auch normal.

Krämpfe hat sie nicht.

Für Euch weiterhin nur das Beste!!!
von einer zuversichtlichen Pfeifferin.

 



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